Mia and me - Weihnachten in Centopia: Adventskalenderbuch (German Edition)
zögerte sie nicht. Wie zwei Schraubstöcke schlossen sich ihre dünnen Hände um seinen Hals.
Phuddle bekam keine Luft mehr.
Doch schon lockerte Gargona ihren Griff wieder. „Drachenmist, verflixter!“, schimpfte sie. „Du hinterlistiger, kleiner Kerl! Das wirst du noch bereuen!“ Die Generalin ließ Phuddle los und rannte kreischend davon.
Nun sah Phuddle auch den Grund dafür. Ihr langer Umhang hatte Feuer gefangen. Überrascht blickte Phuddle auf den Kerzenstumpf in seiner Hand. Die Flamme glomm noch ein wenig. „Was für ein praktisches Ding!“ Er nickte anerkennend.
Durch das Geschrei in der Halle aufgeschreckt, kamen Mia, Yuko und Mo aus dem Thronsaal gerannt. Onchao folgte ihnen, dicht darauf das Königspaar und die übrigen Elfen, Pane und Einhörner.
Sie konnten kaum glauben, was sie sahen. Draußen vor dem Schloss wälzte sich Gargona im Schnee. Ihr Gewand qualmte. Noch ehe die Elfen sie schnappen konnten, rannte sie laut fluchend davon.
Mia ging zu Phuddle und hob ihn in die Höhe. „Pan Phuddle, du hast Gargona verjagt! Phuddle lebe hoch!“
Die Elfen klatschten begeistert Applaus, die Einhörner schlugen mit den Hufen auf den Boden. Beim Krippenspiel mochte Phuddle versagt haben – aber diese Vorstellung war wirklich stark gewesen.
Die große Bescherung
„Erklär den Elfen den Advent, bis das letzte Lichtlein brennt“, so hatte das Orakel gelautet, das Mia nach Centopia gebracht hatte. Hatte sie diese Aufgabe wirklich gewissenhaft erfüllt? Oder hatte sie etwas vergessen?
Mia grübelte und grübelte, doch ihr fiel nichts ein.
Ein Elfenbote riss sie aus ihren Gedanken. Er überreichte ihr eine Einladung des Königspaares. Alle Elfen, Pane und Einhörner sollten in den Palast kommen, stand auf der goldverzierten Karte.
Als Mia in den Thronsaal trat, war sie nicht die Erste. Viele Gäste waren bereits eingetroffen.
Yuko und Mo winkten Mia fröhlich zu. „Bin gespannt, was das soll“, lachte Yuko aufgeregt.
„Sogar mir haben sie nichts gesagt“, stellte Mo fast ein bisschen beleidigt fest.
Onchao entdeckte die Freunde und stupste sie freundlich an.
Da ging plötzlich ein Raunen durch die Menge.
Der Ballonthron senkte sich langsam durch die Deckenöffnung im Thronsaal. König Raynor und Königin Mayla schwebten nach unten. Allerdings sahen sie ganz anders aus als sonst. Die beiden waren verkleidet – als Weihnachtsmann und Weihnachtsengel! Raynor hatte sich einen weißen Rauschebart angeklebt und trug einen roten Mantel. Mayla war in ein reich besticktes, wunderschönes Kleid gewandet. Eine Perücke aus weißblond gefärbten Locken verdeckte ihre eigenen dunklen Haare. Die beiden waren kaum wiederzuerkennen!
König Raynor öffnete einen riesigen Jutesack. „Für jeden von euch habe ich hier drin ein Geschenk“, verkündete er mit seiner tiefen Stimme.
Eins nach dem anderen holte er sie heraus.
Mo bekam eine vergoldete Wasserpistole, Yuko einen neuen Freundschaftsring.
Für Onchao hatte sich Raynor etwas ganz Besonderes überlegt. Er bat um Ruhe. „Meine Freunde, das Einhornfohlen Onchao wird ab sofort nicht mehr bei uns im Elfenpalast leben. Sein Wunsch ist es, draußen bei der Herde zu sein.“
Onchao wieherte laut. Tränen des Glücks schimmerten in seinen Augen. Er drückte sich dicht an seine Mutter Lyria, dankbar, dass sie ihm die Erlaubnis gab. Er blickte zu Mia hinüber und schnaubte leise.
„Nun habe ich hier auch ein Geschenk für Phuddle.“ Raynor wollte es eben aus dem Sack ziehen, als er überrascht bemerkte, dass der Pan fehlte.
„Geschenk? Höre ich Geschenk?“ Völlig außer Atem kam Phuddle um die Ecke geflitzt. Er riss König Raynor das Päckchen aus den Händen und zerfetzte das Geschenkpapier.
Zum Vorschein kam ein neuer Hammer. Am oberen Ende des Griffs war ein dicker Gummiring angebracht. „Falls du mal wieder vorbeihaust“, erklärte der König dem verdutzten Phuddle.
Raynor legte eine Grünbaumnuss vor sich auf einen Marmorblock. Der Pan griff nach dem Hammer und schlug zu. Er verpasste die Nuss um Haaresbreite. Der Hammer prallte so fest mit dem Gummiring auf die Kante des Blocks, dass er Phuddle entglitt. In hohem Bogen flog er durch die Luft und landete in Mos Hand.
Ungläubig starrte Phuddle auf den unversehrten Griff des Hammers. „Eine tolle Erfindung! Könnte glatt von mir sein“, murmelte er. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Raum.
Augenblicke später kam er zurück. Er schleppte einen riesigen Sack
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