Mia and me - Weihnachten in Centopia: Adventskalenderbuch (German Edition)
deinen Ranschleich-Trick“, lachte Mia.
Plötzlich sprang der Pan-König hinter einem Busch hervor. Er warf seine Zweigenkrone weg, nahm den Adventskranz und setzte ihn auf den Kopf.
Nun ließen auch die übrigen Pane ihre Tarnung fallen. Sie holten ihre Flöten hervor und tanzten in einer fröhlichen Polonaise hinter ihrem König her.
Mia schmunzelte. Dies war die ungewöhnlichste Verwendungsart für einen Adventskranz, die ihr je untergekommen war. Und nun durfte sie dem Pan- König endlich auch ihre Bitte vortragen.
Als Mia geendet hatte, stand der Entschluss des kleinen, bärtigen Regenten fest. „In Ordnung. Allerdings unter einer Bedingung: Phuddle muss zweihundert Meter Sicherheitsabstand zu uns anderen halten. In seiner Nähe geht ständig etwas zu Bruch.“
„So ein Unsinn!“ Phuddle schmollte. „Zweihundert Meter reichen da bei Weitem nicht aus …“
Mia bedankte sich bei dem Pan-König. „Das ist sehr nett von euch. Onchao wird sich riesig über seinen neuen Stall freuen. Und wer andere in der Weihnachtszeit glücklich macht, dem wird selbst ebenfalls Gutes widerfahren.“
Wer liegt da in der Krippe?
An diesem Tag war es ausnahmsweise nicht Mia, die eine Überraschung vorbereitete. Diesmal war sie selbst es, die etwas Unerwartetes erlebte.
Yuko und Mo holten Mia ab. Sie banden ihr ein Tuch vor die Augen, nahmen sie an den Händen und führten sie in den großen Thronsaal des Palasts.
Der war kaum wiederzuerkennen. Das Königspaar hatte gestattet, dass dort eine Bühne aufgebaut wurde. Die Elfen und Pane hatten kräftig gehämmert und gewerkelt, Stroh auf dem Boden verteilt, Sterne an die Decke gehängt und Kerzen angezündet. Phuddle schleppte gerade noch eine von ihm selbst gebastelte Krippe herein. Sie sah krumm und schief aus, aber der kleine Pan platzte fast vor Stolz.
Yuko und Mo führten Mia zu einem Stuhl, der mitten vor der Bühne stand. Dann erst nahmen sie ihr die Augenbinde ab.
Ein Gong ertönte. Der schwere Samtvorhang, der die Bühne verbarg, öffnete sich.
„Oh! Ein Stall mit einer Krippe!“, rief Mia überrascht. Ein wenig anders als bei den Menschen sah sie allerdings schon aus. Statt Ochse, Esel und Schaf standen Einhörner im Stall. Onchao war eines von ihnen. „Hallo, Kleiner!“
Das Fohlen wieherte leise.
Die Vorstellung begann: Yuko spielte die Maria, Mo den Josef. Die beiden hatten sich in Umhänge gehüllt. Yuko trug ein Bündel zur Krippe. Das Jesuskind war von Kopf bis Fuß in Tücher gewickelt. Mia konnte nicht erkennen, wer sich darunter verbarg.
Dann wurde gegen die Tür gepocht. Das Königspaar trat ein. Raynor und Mayla brachten dem Jesuskind mit feierlicher Miene ihre Gaben dar. Sie stellten einen Korb mit Äpfeln und einen bunten Blumenstrauß neben die Krippe.
Plötzlich jedoch rührte sich das Jesuskind. Kleine, krumme Beinchen strampelten sich frei. Als Nächstes erschienen zwei kurze Arme. „Hey, Leute, was fällt euch ein!“, erklang Phuddles leicht näselnde Stimme. „Wie könnt ihr mich einfach in dieses wackelige Ding hier stecken? Als ich die Krippe gebaut habe, hat mir niemand gesagt, dass sie einen ausgewachsenen Pan tragen soll!“ Ein Knirschen und Knacken war zu hören. Dann sackte die Krippe in sich zusammen. Phuddle plumpste zu Boden. Die eben noch so besinnliche Stimmung war mit einem Schlag dahin.
„Autsch!“ Beleidigt rieb sich Phuddle seinen schmerzenden Po. Erst jetzt bemerkte er Mia.
„Oh, hallo.“ Verwirrt blickte er sich um. „Wie? Geht es schon los? Ähm, ich dachte, wir sind noch bei der Probe!“ Er sprang auf die Beine. „Bin gleich wieder da! Hole nur schnell meine Phuddle-Eisenhart-Ersatzkrippe! Licht aus!“ Im Vorbeilaufen pustete er schnell noch ein paar Kerzen aus. Die letzte schnappte er sich, denn draußen war es inzwischen dunkel geworden.
Ratlos blickten sich die Freunde an. „Immer muss er alles vermasseln!“, schimpfte Yuko.
So schnell er konnte, flitzte Phuddle quer durch die Eingangshalle des Elfenpalasts. Dabei wäre er beinahe mit jemandem zusammengestoßen. Er schaute genauer hin – und traute seinen Augen nicht: Es war Gargona!
Die Generalin hatte es in ihrem Versteck nicht mehr ausgehalten. Sie war so hungrig, dass sie zum Palast geschlichen war. Weil weit und breit niemand zu sehen war, hatte sie sich weiter vorgewagt, in der Hoffnung, irgendwie in die Küche zu gelangen, um dort ein paar dieser köstlichen Plätzchen zu mopsen.
Als nun dieser dumme, kleine Pan vor ihr auftauchte,
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