Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
und er und sein
Rudel bereit sind, dich zu beschützten, falls nötig."
Das verwirrte mich
nun. "Aber warum, ich hab nichts getan?"
Ein leises
Schmunzeln ging über Iljas Lippen. "Du hast Ranulf gerettet. Das würde ich
nicht als Nichts bezeichnen!"
"Aber ich hätte
jeden gerettet!"
"Eben!",
sagte er, als würde dieses nichtige Wort alles erklären. "Und jetzt gehen
wir frühstücken!"
Das war das
Stichwort, dass er nicht mehr weiter über diese Sache reden wollte, also folgte
ich ihm schweigend in den Speisesaal, wo Kara bereits für mich gedeckt hatte.
Ich nahm auf dem
Stuhl Platz, den Iljas für mich zurückzog. "Wo warst du in letzter Zeit,
ich hab dich nicht gesehen."
"Ich dachte du
seist in bester Gesellschaft und könntest auf meine Anwesenheit verzichten!"
Ich spürte wie meine
Wangen leicht Rot wurden. "Meine Gesellschaft hat mich jedoch nicht davon
abgehalten, mir Gedanken über deine Abwesenheit zu machen!", gab ich
zurück und versuchte meine Gedanken von Lucien abzubringen.
"Das wird
Lucien nicht gefallen!", sagte er amüsiert.
"Er wird’s
überleben. Außerdem muss er es nicht erfahren. Zum Glück kann er nicht in
meinem Kopf rumstochern wie in einem Eintopf!"
"Also wirklich,
ich stochere nicht, ich forsche!", sagte er mit seinem kultivierten
Akzent.
"Gehirnforscher
also! Klingt nicht schlecht!" Ich biss in ein noch warmes Brötchen und
schenkte mir Kaffee ein.
"Was wolltest
du überhaupt von mir. Du schienst es ja ziemlich eilig zu haben." Als er
die Frage ausgesprochen hatte, las er schon die Antwort in meinem Kopf. Dennoch
sprach ich sie laut aus.
"Ich habe mich
gefragt, ob wir heute mal einen Ausflug nach Seattle machen können. Ich mein,
wenn du Lust hast, oder Zeit. Es ist ja nicht so weit weg?"
Er musterte mich
ausgiebig und ich dachte schon er würde das für keine gute Idee halten. "Warum
hast du Lucien nicht gefragt, ob er dich mitnimmt?"
"Ahm ich hatte
Angst, dass er verneint. Er ist immer so überbesorgt wenn es um mich geht. Er
sagt es zwar nicht, aber ich habe das Gefühl, dass er mich lieber hier und in
Sicherheit weiß. Er meint, ich solle mir Zeit lassen und dann zurückkommen,
wenn ich bereit dazu bin." Ich seufzte leise. "Aber mittlerweile frag
ich mich, ob vielleicht er noch nicht bereit dazu ist."
"Gut erkannt!
Er macht sich Sorgen. Das ist auch verständlich. Er wird nicht begeistert sein,
wenn wir einfach so da auftauchen."
"Was kann mir
schon passieren? Da sind unzählige Krieger denen ich allen mein Leben
anvertrauen würde. Und du kannst ja auch auf mich aufpassen!" Ich schenkte
ihm mein schönstes Lächeln, dem er hoffentlich nicht wiederstehen konnte.
"Du spielst mit
unfairen Mitteln!"
"Nein, ich
spiele nur mit dem was ich habe!", antwortete ich keck.
"Also schön, fliegen
wir nach Seattle. Aber" Er hob drohend seinen Zeigefinger. "Du wirst
Lucien erklären, warum wir da ohne sein Wissen auftauchen!"
"Kein Problem!"
Nachdem ich mich
passend gekleidet und bewaffnet hatte, saßen wir nun im Privatjet, der uns nach
Seattle flog. Ich konnte meine innere Anspannung nicht verbergen und musste
zugeben, dass mit jedem Kilometer den wir näher kamen, die Unruhe in mir stieg.
"Entspann dich!",
sagte Iljas, der ruhig neben mir saß, während seine Hände gefaltet in seinem
Schoß lagen.
Meine Finger hingegen
trommelten nervös auf der Sitzlehne und wollten einfach nicht damit aufhören.
"Ich werde entspannt sein wenn wir gelandet sind!"
"Du magst
fliegen nicht."
"Nein!"
"Teleportieren
auch nicht."
"Nein!"
"Lucien sagt,
er hätte eine gute Möglichkeit gefunden dich beim Teleportieren abzulenken!"
Ein Lächeln spielte um seine Lippen.
"Kann sein!",
gab ich zurück und sah aus dem Fenster.
"Wir sind
gleich da!"
Dieses "gleich
da!" zog sich noch über eine Stunde, was dann zusammen vier Stunden
Flugzeit ausmachte. Erst als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten,
fühlte ich so etwas wie Erleichterung. Iljas war schon ausgestiegen, da versuchte
ich noch meine Atmung auf normal zu stellen und zwang meine Finger dazu, die
Armlehne loszulassen.
"Hey Iljas,
keiner hat erwähnt, dass du heute kommst!" Ich erkannte die Stimme von
Riccardo.
"War bis vor
kurzem auch nicht geplant! Ich bin heute nicht alleine!", sagte Iljas
verschwörerisch.
Ich trat hinter ihm
aus dem Jet und Riccardo starrte mich verwundert an. Sein gewelltes blondes
Haar und die gebräunte Haut ließen ihn wie einen gutaussehenden Surfer wirken.
Doch seine stechenden graublauen
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