Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
mir befehl!" Ich verbeugte mich gebührend und machte mich auf einen
Kampf bereit.
In letzter Minute
stoppte ich ihn. "Warte mal!"
"Angst
bekommen?", meinte er sarkastisch.
Ich winkte ab. "Wissen
sie, du weißt schon, über mich?"
"Nein, noch
nicht. Aber sie wollen bei uns bleiben, also werden sie es früher oder später
erfahren müssen." Sein Lächeln brachte seine blendend weißen Zähne zum
Vorschein. "Ich bin für früher!"
"Sie wollen bei
uns bleiben?", wiederholte ich und warf einen Blick auf die Runde, die uns
beobachtete. Iljas kam mir etwas blasser als sonst vor, Riccardo lehnte locker
lässig an der Mauer und die anderen Vier saßen sozusagen auf der Reservebank
und versuchten nicht allzu lädiert zu wirken.
"Jeap, chéri,
dachtest wohl schon du wärst uns los!", meinte Logan.
Ich sagte nichts
darauf, aber innerlich keimte Freude in mir auf. Ich hatte diese Vier wirklich
ins Herz geschlossen und hätte sie wahrlich vermisst, wenn ich sie nicht wieder
gesehen hätte.
Iljas hatte wieder
diesen wissenden Gesichtsausdruck drauf und schmunzelte mich an.
"Na was ist
jetzt? Zeigen wir denen was Kämpfen heißt?", fragte Aeron und wartete auf
mein Startzeichen.
Ich nickte und
begann ihn zu umrunden. Dabei rief ich die Vampirin in mir wach und holte meine
Instinkte an die Oberfläche. Meine Augen verdunkelten sich langsam und meine
Sicht schärfte sich. Nun war ich mehr Raubtier als Wächter.
Aus den Reihen neben
uns kam erstauntes Geflüster und Ausrufe wie: "Was zum Teufel!", "Ihre
Augen!" und "Was ist sie?"
Über Aerons Züge
huschte ein wissendes Lächeln. "Es scheint, als müsste man dich nicht mehr
erst auf die Palme bringen damit du in Fahrt kommst!"
Als wir angefangen
hatten zu trainieren, war es Wut, die mich aus der Reserve lockte. Nun hatte
ich mich besser unter Kontrolle und konnte meine Fähigkeiten abrufen, ohne auf
meine Gefühlswallungen angewiesen zu sein.
Ich wusste, dass ich
gegen Aeron keine Chance hatte, wenn es hart auf hart kommt oder ich fair
kämpfte. Das war ein Kampf zwischen 750 jähriges 130 kg schweres Muskelpackt
gegen eine 29 Jährige 50 kg leichte Frau. Das alleine schien schon nicht fair.
Doch niemand hatte
etwas von fairem Kampf gesagt. Also nutzte ich meine telekinetische Gabe und
schleuderte ihm als Ablenkung eine Bank entgegen, die hinter ihm an der Mauer
stand. Er duckte sich unter dieser durch und wich auch meinem nächsten
Geschoss, der Trainingsmatte, aus.
Ich nutzte den
Bruchteil einer Sekunde und donnerte meinen Fuß gegen seine Brust. Es war als
würde man eine Betonmauer treten. Er schwankte nicht einmal. Ich ging in
Deckung und wich seinem Fausthieb aus. Dann dem nächsten. Sie kamen so schnell,
dass der Luftzug des einen noch nicht vorbei war, da folgte auch schon der
nächste.
Hier und da hörte
ich das Luftholen und die entsetzten Laute der Außenstehenden. Für sie musste
es aussehen, als würden wir uns im Schnellvorlauf bewegen.
Unser Tempo war das
der schwarzen Krieger.
Aerons Hieb traf
mich in den Bauch und schleuderte mich nach hinten. Ich nutzte seinen kurzen
Triumpf und zog ihm die Matte unter den Füßen weg, die ich zuvor nach ihm
geworfen hatte und auf der er nun zum Stehen kam.
Mit einem Sprung
landete ich auf seiner Brust. "Hab dich!" Doch er dachte nicht daran
sich so leicht geschlagen zu geben. Er wollte gerade meine Schultern packen, da
rollte ich mich ab und kickte ihm dabei noch in seine goldene Mitte.
"Scheiße!",
zischte er und kippte wieder auf den Rücken.
Ich landete erneut
auf seiner Brust und strahlte ihn an. "Das ist eine absolute
Schwachstelle, die beseitigt gehört!", sagte ich mit vollem Ernst und
schnalzte mit der Zunge.
"Auf keinen
Fall!", erwiderte er und machte einen leidenden Gesichtsausdruck.
Ein Luftzug, gefolgt
von einer Welle bekannter Energie, verriet Luciens eintreten. "Ich hoffe
du hast eine ausgezeichnete Erklärung dafür, dass du unter meiner Frau liegst!",
zischte er und kam auf uns zu.
"He Mann, ich
muss etwas richtig stellen. Ich liege nicht unter ihr, sondern sie sitzt auf
mir, das ist ein großer Unterschied. Und ich habe tatsächlich eine Erklärung!"
"Lass hören!"
"Sie stellt
gerade die Schwachstellen des Mannes fest!"
Ich konnte mir ein
Kichern nicht verkneifen.
"Die wären?",
knurrte Lucien, sah jedoch etwas verwundert aus.
"Seine
Kronjuwelen!", sagte ich mit belustigter Stimme.
"Sie sagt, die
gehören beseitigt!"
Luciens Blick war
eine Mischung aus Entsetzen und ja, keine Ahnung
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