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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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einem Wort
bestand. "Du bist hier, um mir die Möglichkeit zu geben, Entscheidungen,
die mein Verstand getroffen hat, zu überdenken, da du die Fähigkeit besitzt,
mir zu zeigen, wie es ist, von Herzen zu handeln."
    Ich bedachte seine
Worte, suchte nach Einwand, suchte nach Zustimmung... Doch wie zeigte man
jemanden, wie man von Herzen handelt? "Indem ich dich fühlen lasse.",
flüsterte ich.
    "So ist
es.", meinte er, und hielt mir ein T-Shirt hin. "Es ist nur ein normales T-Shirt, und das gewöhnliche Badezimmer ist da drüben, aber beides
erfüllt seinen Zweck ."
    Ich sah ihn
verwundert an. "Aber ich dachte..."
    "Was? Dass ich
über dich herfallen würde? Mia, ich habe dich um etwas gebeten . Und
auch, wenn ich nie zuvor eine Bitte ausgesprochen habe, weiß ich doch, was dies
bedeutet!" Es schien fast, als wäre er gekränkt. "Dein Anblick hat
durchaus etwas Reizvolles." Sein Augen schweiften kurz über meinen Körper,
und ohne dass ich es gewollt hätte, schien Hitze in mir aufzusteigen, was mich
dazu brachte, die Enden des Badetuches noch fester vor meinen Brüsten
zusammenzuhalten. "Doch ich sehe, wie unwohl du dich fühlst. Und auch wenn
ich nicht weiß warum, ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst! "
    Die Art wie er die
Wörter aussprach, die Art wie er mich ansah - schickte ein Zittern durch meinen
Körper, das ich nicht zu deuten wusste.
    Schnell nickte ich
und verschwand in dem gewöhnlichen Badezimmer, dass ich - ehrlich gesagt -, als
hässlich bezeichnet hätte.
    Bevor ich das
Handtuch wegnahm, streifte ich mir das T-Shirt über. Es roch sauber, doch sein
Duft hing an dem Kleidungsstück und drang in meine Nase. Maskulin mit einer
Spur von ... Rosen?
    Ich wusch mir Hände
und Gesicht, bevor ich mein Spiegelbild betrachtete. "Was machst du
hier?", flüsterte ich. "Was macht dieser Mann mit dir?"
    Ich war gekommen um
einen Preis zu zahlen! Aber irgendwie fühlte es sich nicht mehr so an. Nicht
wie ein Opfer, das man bringt, sondern eher wie...
    Ich schüttelte
meinen Kopf. Wollte meine Gedanken loswerden. Wollte weder an die Beweggründe,
noch an die daraus folgenden Konsequenzen denken. Denn das Ergebnis würde das
gleiche sein - ganz egal, wie die Antwort auf die Frage "Warum?" auch
aussehen mochte.
    Mit zitternden
Händen strich ich das T-Shirt, das einen Werbeaufdruck einer englischen
Fußballmannschaft hatte, glatt, und öffnete die Tür, bevor ich wie erstarrt
stehen blieb.
    "Ich dachte
mir, vielleicht hast du hunger?!", sagte Yunus, während er etwas ganz Gewöhnliches tat, nämlich: Burgerkartons aus einer McDonald´s-Tüte holen. Den typischen
Strohhalm aus dem Papier puhlen und in das dafür vorgesehene Loch im Deckel des
0,5 ml Bechers stecken.
    Ich hatte diesen
Vorgang schon tausendemal gesehen, ihn schon tausendemal selbst ausgeführt, und
doch war es, als würde ich ihn zum ersten Mal sehen. Denn diese ganz normale,
gewöhnliche und zweckmäßige Handlung, löste etwas in mir aus, dass ich nicht
wissen wollte, nicht fühlen wollte, nicht begreifen wollte.
    "Mia, ist alles
in Ordnung?" Er betrachtete mich. Er betrachtete das Essen. "Ich
dachte nur ... Soll ich das wegpacken? Ich wollte dich nicht..."
    Ich betrachtete ihn.
Sah, wie so etwas wie Besorgnis in seinem Gesicht auftrat, wie er versuchte zu
ergründen, was er falsch gemacht hatte, warum ich nur dastand, ihn anstarrte,
zu zittern begann, und mir eine Träne aus den Augen lief.
    Dann war er bei mir.
Zögerte, bevor er meine Träne mit einer ganz gewöhnlichen, beschissen normalen,
verdammt zweckmäßigen McDonald´s Serviette abtupfte. "Hey. Was macht dir
Sorgen?"
    Sorgen? Den Punkt an
dem ich mir nur Sorgen gemacht hatte, den hatte ich längst überschritten. Denn
plötzlich hatte ich Angst! Nackte Angst!
    Nicht vor meiner
Entscheidung. Nicht vor dem was kommen würde. Nicht vor der Zukunft. Sondern
vor dem was ich fühlte! Vor dem was ich wollte! Denn ich sollte es nicht fühlen!
Ich sollte es nicht wollen! Nichts von dem! Denn es war Verrat!
    "Ich sehe die
Angst in deinen Augen.", wisperte er. "Ich will nicht, dass du Angst
vor mir hast. Ich schwöre dir, ich nehme nichts, was du mir nicht geben willst.
Hörst du mich? Ich werde dich zu nichts zwingen!"
    "Ich habe keine
Angst vor dir!" Erneut liefen Tränen über meine Wange, ließen meine Stimme
erstickt klingen. Denn was ich jetzt sagen würde, würde alles verändern, und
obwohl ich mir der Konsequenzen bewusst war, wisperte ich: "Es ist die
Erkenntnis, die mir Angst macht.

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