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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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da wusste ich
es. Ich würde dieses Leid, dieses Dahinvegetieren, nicht länger überleben, denn
ich war zu schwach, um den unerbittlichen Seelenschmerz, der nun drohte mich
völlig einzunehmen, erneut zu verdrängen.
    Wie in Trance, ließ ich
mich in die Mitte der Tanzfläche führen. Versuchte mich daran zu erinnern, dass
ich, umzingelt von Leuten, nicht zusammenbrechen durfte. Stark sein musste,
obwohl ich innerlich ein Wrack war.
    Der Schmerz in
meiner Brust wurde intensiver, als sich seine zweite Hand oberhalb meiner
Taille legte und seine Finger die nackte Haut auf meinem Rücken streiften.
    Verbissen hielt ich
an meiner Barriere fest. Versuchte eine Distanz zu wahren, die weder körperlich
noch geistig möglich war. Erinnerungen strömten auf mich ein, schienen mich aus
der Gegenwart in die Vergangenheit zu ziehen, wo sie auf mich einschlugen, als
wollten sie mich meiner ganzen Fehler bestrafen.
    "Wie es
scheint, beherrschst du den Tanz." Luciens tiefe Stimme katapultierte mich
in den überfüllten Ballsaal zurück, wo wir uns, genauso wie die übrigen Gäste,
zu der Musik bewegten.
    "Der Walzer
kommt aus meinem Heimatland.", flüsterte ich fast unhörbar und kam prompt
einen Schritt aus dem Takt.
    Lucien kaschierte
meinen Fehltritt mit einer Drehung. "Welche Umstände mögen wohl eine
Österreicherin nach New York bringen?"
    Der Sarkasmus in
seiner Stimme ließ mich kurz zusammenzucken. Mein Blick war auf seine Brust
geheftet, doch ich musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass sein Ausdruck
genauso kalt war wie sein Tonfall. Irgendwie schaffte er es, im Gegenteil zu
mir, distanziert, oder besser gesagt, abweisend zu bleiben. Ja fast so, als
würde mein Wiedersehen ihn erzürnen.
    "Das
Schicksal.", murmelte ich, ohne darüber nachzudenken.
    Wieder machte er
eine Drehung und brachte somit mehr Abstand zwischen uns und den anderen
Tanzenden, bevor sein Griff fester wurde und er mit leisem, schneidenden
Tonfall meinte: "Ich dachte nicht, dass du so feige bist, und das
Schicksal als Sündenbock vorschiebst, wo es doch an dir war, freiwillig zu
wählen !"
    Seine Worte und die
plötzliche Wut, die über seine Berührung auf mich überging, ließen mich nicht
nur aus dem Takt kommen, sondern über meine eigenen Füße stolpern.
    Sein Griff wurde
noch fester - fast schmerzhaft - hielt mich gefangen und zwang mich förmlich
dazu, weiter zu tanzen. Ich konnte nicht anders, als ins Leere zu blicken, denn
mein Inneres wand sich vor Schrecken, Verwirrung und Schmerz.
    "Es ist
unhöflich, dem König nicht in die Augen zu sehen, wenn man mit ihm tanzt!"
    Der König? Seit wann
redete er von sich in der dritten Person? "Dann wird der König wohl
einsehen müssen, dass ich keine Höflichkeit besitze!", entgegnete ich
trocken. Der Klang meiner Stimme, die nun fest und anklagend war, erschreckte
mich selbst, denn ich wusste nicht wo sie herkam.
    Ein kurzes
bedrückendes Schweigen begleitete unsere Schritte, lag wie eine schwere
Dunstglocke über uns, ließ mich kaum Luftholen, bevor seine nächten Worte einen
Keil mitten in mein Herz rammten. "Sieh mich an!"
    Ohne es zu wollen,
befolgte ich instinktiv seinen Befehl. Denn genau das war es. Ein
gebieterischer Befehl eines Königs an einen Untertanen.
    Fassungslos starrte
ich in seine eisblauen Augen, deren Kälte bis in meine Knochen vordrang. Nichts
darin erinnerte mich an den Mann, an den ich mein Herz verloren hatte, meine
Seele.
    Und in dem Moment
wurde mir bewusst, dass dies nicht Lucien war, der mich unnachgiebig in seinem
Griff hielt, sondern der König der Vampire.
    Ich versuchte den schmerzhaften
Kloß, der sich in meiner Kehle gebildet hatte, und der es mir unmöglich machte
zu sprechen, mühsam hinunterzuschlucken, als er sich ein Stück in meine
Richtung beugte. "Deine nicht vorhandene Höflichkeit mir gegenüber, hast
du ja vor einem Jahr bereits unter Beweis gestellt. Aber heute bin ich als
König hier, und ich lasse es nicht zu, dass du mich erneut demütigst. Haben wir
uns verstanden?!"
    Ja, ich hatte
verstanden. Sogar deutlicher als mir lieb war. Ich sagte jedoch nichts. Konnte
nicht sprechen. Wollte nur mehr Distanz zwischen uns bringen. Sein Griff
verstärkte sich jedoch und ließ keinen Freiraum um zurückzuweichen. Ich kam mir
plötzlich klein und hilflos vor. Wie eine Beute in den Fängen eines Raubtieres.
    Hatte ich mich
vorher bemüht, unbeteiligt zu wirken, so ging das nun wie von selbst. Vielleicht
war es eine Art Selbstschutz, der einen Schalter

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