Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
Angst, Mia. Angst die Kontrolle zu verlieren. Angst, dem Ruf deines Blutes
nicht wiederstehen zu können! Nicht zu wiederstehen, dir mein Blut zu
geben!", "Weißt du, was passiert, wenn Seelengefährten voneinander
trinken? Sie binden sich aneinander, unwiderruflich. Sie teilen ein Leben,
Erinnerungen, Gefühle, manchmal sogar Gedanken. Niemals würde ich dir das
antun!"
"Niemals!",
flüsterte ich und schluckte die Erinnerung, die mir wie ein Kloß im Hals
steckte, hinunter.
Elias Gesicht kam
noch näher, ein widerliches Lächeln auf den Lippen, während er auf meinen Mund
starrte. Ich wusste, dass er mich küssen wollte, doch er wusste genauso gut,
dass ich das niemals zulassen würde. Und als seine Lippen nur mehr wenige
Zentimeter von meinen entfernt waren, drehte ich den Kopf zur Seite.
Ein Atemzug später trat
ein Knurren aus seiner Kehle und er schlug seine Fänge in meinen Hals.
Der jähe Schmerz,
der durch meinen Körper strömte, ließ mich nach Luft schnappen. Ich wusste, Elia
wollte mich leiden sehen. Er wollte mich bestrafen, für meine Abneigung, körperlich
intim mit ihm zu sein, für meine Auflehnung, für meine gestrige Drohung.
Doch so vehement,
hatte er dies noch nie zum Ausdruck gebracht.
Seine gierigen
Schlucke ließen mich zittern. Seine Finger bohrten sich mit festem Griff in
meinen Rücken und Schulter. Er saugte so stark, dass ich förmlich spüren
konnte, wie das Blut in Höchstgeschwindigkeit aus meinem Körper floss. Doch in
dem Moment war es mir egal, denn die Erinnerung an Luciens Versprechen, nie von
mir zu trinken, mich niemals zu der Seinen zu machen, ließ mich diese Situation
teilnahmslos ertragen.
Erst als mein
Herzschlag sich verlangsamte, mein Puls nur mehr ein leichtes, teils
unregelmäßiges Pochen war, und ich meine schwindende Kraft vernahm, wollte ich
ihn von mir wegdrängen, doch es war bereits zu spät, ich war schon zu schwach
und so packte er meine Handgelenke und verschränkte sie hinter meinem Rücken.
Die Energie, die er
mir mit meinem Blut entzog, ließ mich rasend schnell noch schwächer werden. Und
als er endlich von mir abließ, waren meine Gedanken in einen düsteren Nebel
getaucht. Müdigkeit zerrte an meinem Bewusstsein und eine beklemmende Lähme
hatte von mir Besitz ergriffen.
Aus dem Nebel heraus
merkte ich, dass mich Elia hochhob und auf seine Couch legte. Seine Hände
glitten über meinen Körper und verharrten auf meinen Brüsten.
"Nicht mehr
lange, und du wirst ganz mir gehören. Dein Geist, deine Seele und dein Körper!",
flüsterte er mir ins Ohr.
Ich wollte ihm
sagen, dass ich eher sterben werde, als dass ich dies über mich ergehen lasse,
doch meine Lippen bewegten sich nicht. Ich war nicht mehr Herr über meinen
Körper. Ich konnte nur daliegen und mich gegen die Dunkelheit, die an mir
zerrte, ankämpfen.
Eine weitere Stimme
drang an mein Ohr. "Sire, ein Abgesandter des Königs namens Zanuk will sie
sehen!"
Oh Gott, du musst
aufwachen, Mia! Mit aller Kraft versuchte ich meinen Geist dazu zu zwingen, mir
zu gehorchen. Doch die Beklommenheit, die mich festhielt, war nicht zu
durchbrechen.
"Er soll
eintreten!"
Zanuks Energie
erreichte mich, bevor seine schneidende Stimme die heiße Luft durchschnitt.
"Was geht hier vor?"
"Du hast uns
gestört, Krieger. So sieht es aus!" Auch Elias Stimme enthielt eine Drohung,
doch sie konnte sich nicht mit dem Zorn des Kriegers messen, der schon lange
bevor ich ihn kennenlernte, einen Groll gegen Elia hegte.
"Du nimmst zu
viel von etwas, was dir nicht gehört!"
"Du bist nicht
in der Position mir zu sagen, wie viel ich wann von meiner Frau trinke!",
donnerte Elia.
Ich kämpfte noch
verbissener gegen die Dunkelheit, als ich Zanuks Näherkommen spürte. Das Einzige
was ich jedoch zustande brachte, war ein leises Aufstöhnen.
"Fass sie nicht
an!", brüllte Elia. "Sonst werde ich von meinem Recht Gebrauch machen
und dich aus meinem Haus verbannen, um mein Eigentum zu schützen!"
Die wogende Energie,
die aus Richtung Tür auf mich einströmte, wurde schlagartig stärker. "Du
bist dabei, den Bogen zu weit zu spannen, Elia !"
"Sag was du mir
mitteilen wolltest und dann verschwinde!", fuhr Elia fort, doch ich spürte
die leise Unsicherheit in ihm.
"Es hat einen
Anschlag auf den König gegeben. Deshalb wird er heute Abend mehr Wachleute aus
seinen eigenen Reihen mitbringen!"
Elia zögerte kurz.
"Einverstanden!"
"Und Elia"
Zs Stimme bekam diesen gewissen Unterton, den anscheinend nur Krieger
Weitere Kostenlose Bücher