Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
Vom Netzwerk:
erneut. Es war
die Zeit, wo in Europa die Hexenverfolgung begann. Er befreite gerade zwei
seiner Schützlinge aus den Klauen der Menschen, die sie auf dem Scheiterhaufen
verbrennen wollten. Dein Vater und ich ...""
    "Du kanntest
meinen Vater?"
    "Ja. Wir haben
eine Zeit lang Seite an Seite gekämpft."
    Alle schienen meinen
Vater zu kennen. Ich hätte ihn auch gerne kennengelernt. "Wie war er so?",
fragte ich und versuchte Iljas Blick auszuweichen, damit er meine Traurigkeit
nicht sehen konnte.
    "Er war ein
guter Mann. Aufrichtig und Ehrlich. Er war auch ein guter Kämpfer und ein
gefürchteter Gegner. Jeder schätzte diesen Schwarzen Krieger mit seinem Sinn
für Moral und Gerechtigkeit. Außerdem war er verdammt Gutaussehend – eine
Eigenschaft die er dir vererbt hat, wie ich sagen muss."
    Ich warf ihm einen
skeptischen Blick zu.
    "Keine Sorge
Mia. Meine Gefühle zu dir bauen auf Freundschaft, nicht auf sexueller
Attraktivität."
    Ich ging weiter den
Flügel entlang und ließ meine Finger über das kühle polierte Holz gleiten.
    "Er wäre stolz
auf dich!", sagte er nun.
    Ich hatte mir oft
die Frage gestellt, was mein Vater wohl über mein Leben sagen würde. Über die
Fehler die ich begannen hatte und die Tatsache, dass ich diejenigen, die mir am
Herzen liegen, im Stich ließ.
    "Du hast
niemanden im Stich gelassen!"
    "Ich habe
Lucien verlassen und ihn damit gedemütigt!" Meine Stimme war leise, doch
Iljas konnte sowieso meine Gedanken hören.
    "Du hast ihn
verlassen weil du glaubtest, sein Leben hinge davon ab. Das ist eine Tatsache,
die er in seinem Zorn gerne in den Hintergrund schiebt, da er den Gedanken
nicht ertragen kann, dass jemand glaubt, ihn beschützen zu müssen. Außerdem
weiß ich sehr wohl von dem Umstand, dass er dich des Öfteren abgewiesen hat,
dass er mit aller Macht versucht hat, dich von ihm fernzuhalten. Es geschieht
ihm also ganz Recht, dass nun er derjenige ist, der leidet. Nun ist er an der
Reihe, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzten."
    Ich sah ihn
erschrocken an. "Du glaubst er leidet?"
    "Ich weiß es!
Euer letztes Gespräch ist nicht gerade nach seinen Vorstellungen abgelaufen. Du
scheinst immer das zu tun, was gerade niemand erwartet. Außerdem hast du ihm
gesagt, dass du bei Elia bleiben willst. Er kennt den wahren Grund dafür nicht."
    Ja, unser letztes
Gespräch war auch nicht nach meinen Vorstellungen abgelaufen. Auch ich hatte
mir des Öfteren ausgemalt - still und heimlich -, wie wohl ein Wiedersehen
aussehen würde. Doch bekanntlich kommt es ja immer anders als man denkt.
    "Aber ich habe
nie gesagt, dass ich bei Elia bleiben will !", stellte ich richtig.
    Iljas Augenbrauen
schossen in die Höhe. "Mia, man muss Worte nicht direkt aussprechen, um
sein Gegenüber etwas denken zu lassen. Auch du glaubtest, dass Lucien nicht
gekommen ist, um dich zu sich zu holen, nur weil er sagte, dass der Orden der
Wächter der sicherste Ort für dich sei."
    Ein leises Seufzen
trat über meine Lippen - ein Zugeständnis, dass er Recht hatte.
    "Noch dazu
glaubt Lucien, du verachtest ihn, da er dich an sich gebunden hat, ohne deine
Einwilligung!", fuhr Iljas fort. "Was man ihm im Grunde nicht
verübeln kann, nachdem was du im Delirium von dir gegeben hast."
    Ich sah ihn fragend
an. Hörte Luciens leises Rufen in Gedanken. Immer wieder die Worte: "Mia
bleib bei mir!". Die Verzweiflung in seiner Stimme schnürte mir die Brust
zu. Was hatte ich ihm darauf geantwortet? Ich wusste es nicht mehr.
    "…bei Elia
bleiben … weg von mir!", antwortete Iljas trocken.
    "Oh mein Gott!"
Die Erkenntnis traf mich hart. Lucien musste glauben, dass ich etwas für Elia
empfand. Dabei hatte ich nur Abscheu für diesen Mistkerl übrig.
    Plötzlich erinnerte
ich mich an unser misslungenes Wiedersehen. An den Moment, wo ich Luciens
Abscheu gesehen hatte, als er behauptete, ich würde mir Mühe geben, Elia zu
gefallen. Ich erinnerte mich an den Gedanken, dass er nur aus Pflichtgefühl
gehandelt hatte, meiner Sicherheit wegen, weil ich sein Zeichen trage.
    Ja, vielleicht hatte
Iljas Recht in der Annahme, dass er gekommen war, um mich zu sich zu holen.
Doch wahrscheinlich hatte er seine Meinung geändert, als er sah, wie mich Elia
betatschte. Als er von Z hörte, wie Elia sich von mir nährte und dabei
Befriedigung erlangte.
    Meine
Gedankenspirale drehte sich immer weiter, förderte Erinnerungen an die
Oberfläche, die ich längst begraben geglaubt hatte, und plötzlich schossen
Bilder meiner Entführung durch meinen

Weitere Kostenlose Bücher