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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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mich hindurch zu blicken schienen.
    "Ich würde
gerne kurz allein sein.", flüsterte ich, und sah auf die gefalteten Hände
in meinem Schoß, um mit Entsetzten festzustellte, wie wenig ich am Leib trug.
Das hauchdünne, fast durchsichtige Negligee bedeckte schon recht wenig, doch
nun, zerknittert und verrutscht, lag der spitzenbesetzte V-Ausschnitt nur knapp
oberhalb meiner Brustwarzen.
    "Natürlich.",
sagte Iljas taktvoll, stieg aus dem Bett, und verließ das Zimmer.
    Als ich eine Stunde
später aus dem Bad trat, lag bereits der frische Duft von Kaffee in der Luft. John
hatte also Frühstück gebracht.
    Iljas saß im Wohnzimmer
vor dem gedeckten Tisch und schenkte Kaffee ein. Wortlos nahm ich ihm gegenüber
Platz.
    "Kara hat dir
heute Bagels gemacht. Du hast wohl erwähnt, dass du dieses süße klebrige Gebäck
lieben würdest."
    "Sie ist sehr
aufmerksam!" Obgleich ich keinen Hunger verspürte, griff ich nach einem
Gebäckstück und biss in den dicken Zuckerguss.
    Wie so oft ruhte
Iljas Blick auf meinem Hals, während er meinen Duft eine Spur zu intensiv in
sich aufnahm. Ich nahm einen Schluck Kaffee. Wartete, ob er auf meine Gedanken
reagieren würde. Doch er tat so, als würde er sie nicht wahrnehmen, deshalb
flüsterte ich: "Du fragst dich wie mein Blut schmecken mag!"
    "Hast du auch
die Fähigkeit des Gedankenlesens?", gab er zurück.
    "Ich bin nur
gut im Beobachten!", entgegnete ich und nahm einen Bissen, bevor ich ihn
ansah.
    "Schuldig im
Sinne der Anklage!", meinte er und lächelte etwas verlegen.
    Ich dachte daran,
wie es wohl wäre, Jemandem mein Blut zu geben. Jemandem, der mir nicht zuwider
war, der mir keine Schmerzen zufügen würde.
    "Mia, nur weil
ich mich frage, wie wohl dein Blut schmeckt, heißt das nicht, dass ich von dir
trinken würde!"
    Seine Worte waren
nicht böse gemeint und dennoch gab mir seine Antwort das Gefühl, auch auf ihn
abstoßend zu wirken.
    "Das ist es
nicht! Du bist alles andere als abstoßend, glaub mir! Es ist nur, dass ich weiß,
welche Abneigung du gegen das Bluttrinken hast. Außerdem würde ich mir nicht
freiwillig Ärger mit dem König einhandeln!"
    Die Erinnerung an
das Einzige mal, a ich mein Blut jemandem angeboten hatte, tauchte in meinem
Kopf auf. Ich starrte in Luciens dunkle Augen, sah den Hunger und das Verlangen
darin, und flüsterte: "Ich will, dass du von mir kostest!"
    Schneller als meine
Augen es erfassen konnten, hatte er so viel Abstand zwischen uns gebracht, wie es
der Raum nur zuließ. Sein: "Nein! Niemals!", hallte durch meine
Ohren, während Iljas leichte Berührung an meiner Hand, mich wieder auf die
Gegenwart konzentrieren ließ. "Es haben bis jetzt nur zwei Vampire von mir
getrunken und es war alles andere als angenehm!" Natürlich wurden meine
Worte von Bildern begleitet. "Ich habe Angst davor!", flüsterte ich in Gedanken.
    "Ist das der
Grund, warum du so ungerne von jemandem trinkst?"
    Ich zuckte kurz mit
einer Schulter. "Möglich!" Doch in meinem Kopf braute sich bereits
die Wahrheit zusammen, die ich, wie ich wusste, nicht vor Iljas verbergen
konnte.
    Ich hatte das
Bluttrinken von Anfang an verabscheut. Ich könnte mir selbst eine Lüge
auftischen und behaupten, der Grund dafür, sei die Tatsache, dass ich 27 Jahre lang
wie ein Mensch gelebt hatte. Doch ich wusste es besser. Es war die Angst davor,
die Kontrolle zu verlieren. Die Angst davor, von Instinkten kontrolliert zu
werden, die man nicht unter Kontrolle bringen konnte. Instinkte, die jede Art
von Gefühlslage in einen Rausch verwandelten, der alles andere als unangenehm
war. Doch es war nicht nur die Intensivierung von Emotionen, es war das Wollen
des elementarsten Verlangens aller Lebewesen, das mir Angst machte. Das
Verlangen den Hunger zu stillen.
    Ein Verlangen, das
nach jedem Bluttrinken stärker zu werden schien. Wie eine Sucht, der man nicht
entkommen konnte, die einen drängte, mehr zu nehmen, weiter zu trinken, und die
Konsequenzen zu vergessen.
    Es war dieser
unbeschreibliche Drang, der einem in die Blutgier trieb, und ich verabscheute
diesen Drang. Ich wollte nicht, dass mein Tun durch einen Instinkt kontrolliert
wurde. Ich wollte selbst Herr der Lage sein und mit meinem Verstand
Entscheidungen treffen.
    Von Anfang an dachte
ich, Vampire verkörperten das Böse. Die Dunkle Seite. Das Grauen der Nacht. Und
immer noch nagt manchmal die Tatsache an mir, dass ich dieses Böse in mir
trage. Doch ich gebe mein Bestes, um diese Hälfte in mir zu unterdrücken. Nie
zu dem zu werden,

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