Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
entstehen.
"Es gibt da
eine angenehme Möglichkeit zu Reisen.", flüsterte er zwischen zwei Küssen,
die mir die Luft raubten.
Ich schüttelte den
Kopf. "Ich hasse es zu teleportieren. Da wird mir immer schlecht."
"Ist das so?"
Wieder trafen seine weichen sündigen Lippen auf die meinen und hinterließen ein
Kribbeln.
"Das weißt du
doch.", murmelte ich und erinnerte mich an das eine Mal, wo ich ihm vor
die Füße gekotzt hatte. Das war es nicht wert, wiederholt zu werden.
"Ich habe noch
etwas für dich.", meinte er aus heiterem Himmel und lehnte sich ein Stück
zurück.
Ich öffnete meine
Augen und sah ihn verwundert an. "Was?", fragte ich neugierig.
Er löste sich aus
meiner Umarmung und da blickte ich mich das erste Mal um. Ich schwankte leicht,
weil ich nicht darauf vorbereitet war, nicht mehr den Park um mich herum
vorzufinden.
Lucien hatte ein
spöttisches Lächeln auf dem Gesicht, als er zu dem Klavier ging, auf dem er
früher am Abend gespielt hatte.
"Du hast mich
ausgetrickst!", schimpfte ich.
"Nein. Hab ich
nicht."
"Ich hab gesagt,
dass ich teleportieren nicht mag."
"Erst nachdem
wir schon hier waren!", konterte er.
Ich sah ihn aus
zusammengekniffenen Augen an. "Ist nicht wahr."
"Ich würde dich
niemals belügen.", sagte er offen. "Außerdem hast du es gar nicht
bemerkt!"
"Ich war
abgelenkt.", murmelte ich mehr zu mir.
"Das nehme ich
als Kompliment!" Ein Lächeln erhellte seine Augen, als er ein Bündel aus
samtenem Stoff, das auf dem Klavier lag, in meine Richtung schob.
"Was ist das?"
"Eine
Überraschung."
Ich zog das
gefaltete Tuch näher an mich heran und begann es auf den Seiten aufzuschlagen,
während ich ihm einen skeptischen Blick zuwarf.
Als ich die letzte
Ecke zurückgeschlagen hatte und der Inhalt vor mir lag, trat ich einen Schritt
zurück, bevor ich geistesabwesend: "Ich dachte sie wären verloren!",
flüsterte.
Als könne ich erst
glauben, was ich sah, wenn ich es auch fühlte, streckte ich die Hand aus und
ließ meine Finger über die schwarze Klinger meiner Dolche streichen. Sie waren
einst ein Geschenk von Darien, dem Oberhaupt der Wächter, kurz bevor ich nach
London ging, um diejenigen zu suchen die mich entführt hatten. Kurz bevor ich
schwor, Rache zu nehmen.
Erneut strichen
meine Finger über die Klingen, in denen in geschwungener Schrift, Mut, Glaube,
Selbstkontrolle, eingraviert war. Es war mein Mantra, meine stärkenden Worte
bei meiner Meditation.
Ich blickte zu
Lucien, der sich bis jetzt noch nicht bewegt hatte. "Wie?"
"Max hat sie
geholt, als er sah, dass du verletzt warst und von uns weggebracht wurdest.",
erklärte er.
Meine Gedanken waren
bei dem Gegenstand, der mit meinen Dolchen zusammen in der Schublade neben
meinem Bett gelegen hatte. "Hat er auch..."
"Den hier
gefunden?", beendete er meinen Satz und streckte mir seine geöffnete Faust
entgegen.
Tränen bildeten sich
in meinen Augen, als ich den Anhänger in Form eines Halbmondes in Luciens Hand
sah.
"Ich wollte
ihn…" Meine Stimme brach, während Lucien die Kette um meinen Hals legte. Der
Stein wurde sofort warm, als er meine Haut berührte.
"Ich weiß, dass
du gut auf ihn aufgepasst hast. Genauso wie ich auf deinen." Er löste
einen Knopf seines Hemdes und zog den Diamanten in Form einer Träne hervor. Die
Kette, die ich ihm hinterlassen hatte, zusammen mit meinem Abschiedsbrief.
"Du hast sie behalten.",
flüsterte ich und eine Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange.
"Natürlich."
Er nahm meine Hand und führte sie zu seiner Brust. "Bitte weine nicht,
Mia. Es gibt keinen Grund zu weinen."
Ich spürte sein
Herz, das heftig gegen meine Handfläche pochte und nickte leicht. "Du hast
recht. Es gibt keinen Grund zu weinen." Ich lehnte meinen Kopf gegen seine
Schulter. "Jetzt nicht mehr."
Luciens Handy
vibrierte in seiner Tasche. Er zog es hervor und nahm den Anruf entgegen, ohne
sich aus meiner Umarmung zu lösen. "Ja!"
"Du solltest
heute vielleicht noch vorbeikommen!" Ich erkannte Zs Stimme am anderen
Ende der Leitung. Er klang besorgt.
Lucien räusperte
sich leise und strich mir übers Haar. Daraufhin fragte Zanuk:"Geht es ihr
gut?"
"Ja, ich glaub
schon."
"Wann kommt sie
nach Hause?", kam es von seinem Gegenüber und ich versteifte mich kurz bei
dieser Frage.
"Wenn sie
bereit dafür ist.", sagte Lucien und gab mir einen sanften Kuss auf die
Schläfe.
"Sag ihr, wir
freuen uns alle, wenn sie wieder bei uns ist. Und ganz besonders Lena."
Mein Herz wurde
schwer bei seinen
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