Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
seufze und nahm
meinen ganzen Mut zusammen. "Mit dem ... Gedanke, dass du mit einer
anderen Frau…" Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende sprechen. Ließ ihn
einfach so stehen und hoffte, dass er mich auch so verstand.
Nun strichen seine
Finger sanft über meine Wange bis zu meinem Kinn, wo er meinen Kopf leicht
anhob. "Mia, ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Genauso wenig wie
du. Aber ich kann dir versichern, dass mir nie eine Frau etwas bedeutet hat.
Nicht das was du mir bedeutest."
Sein Blick und seine
Gefühle verrieten seine Aufrichtigkeit und nun kam ich mir noch blöder vor als
zuvor.
"Ich weiß.",
flüsterte ich und schloss meine Augen um meine Scham zu verbergen.
"Jeden Tag habe
ich an dich gedacht. Jeden Tag habe ich dich vermisst und mir gewünscht ich
hätte irgendetwas anders gemacht. Etwas, das dein Fortgehen verhindert hätte. Aber
irgendwann musste ich einsehen, dass man das Geschehene nicht ändern kann. Dass
man nur nach vorne blicken kann und seine Energie darauf setzen sollte, was in
der Gegenwart und Zukunft liegt." Sein Daumen strich zart über meine Lippe
und schickte elektrische Impulse durch meinen Körper. "Ich will mit dir in
die Zukunft blicken, Mia. Nur mit dir!"
Ich spürte seinen Atem
auf meinem Gesicht, spürte dass er immer näher kam. Quälend langsam und
vorsichtig. Seine Lippen berührten die meinen wie der Flügelschlag eines
Schmetterlings - weich und flüchtig.
Ein Seufzen trat aus
meiner Kehle. Ich sehnte mich nach ihm, sehnte mich nach seiner Berührung.
Meine Hände gruben sich in den Saum seines Mantels. Ich musste mich irgendwo
festhalten, meine Knie waren bedrohlich nachgiebig. Ein Blick in seine Augen
verriet mir, dass auch er diese Sehnsucht in sich trug. Sie tobte in ihnen wie
ein Sturm über dem Meer. Sein Atem ging schneller und ich hörte sein Blut durch
seine Adern rauschen.
Alles um uns herum
rückte für mich in den Hintergrund. Es gab nur das hier und jetzt. Ich zog ihn
etwas näher und lehnte mich gegen seinen unnachgiebigen Körper. Wieder senkte
er langsam seinen Kopf, ohne mich dabei aus seinen Augen zu lassen. Er
bobachtete jede kleinste Veränderung in meinem Gesicht. Als wolle er
sicherstellen, dass ich dies hier auch wollte.
Als sich nun seine
Lippen auf meinen Mund legten, konnte ich es nicht mehr nur geschehen lassen.
Ich musste seinen Kuss erwidern. Es war, als hinge mein Leben davon ab - als
wäre ich eine Verdurstende, die das Wasser brauchte.
Anfangs zart und
vorsichtig, vertiefte er meinen Kuss mit zurückhaltender Leidenschaft. Ich könnte
darin versinken. Hätte das nun bedeutet, dass ich daran ertrinken würde, hätte
ich dennoch nicht aufgehört meinen Durst zu löschen. Seine Hände glitten über
meinen Rücken und zogen meine Hüfte näher zu sich. Sein Körper war hart. Ein
Fels in der Brandung und doch so lebendig wie das Leben selbst.
Ich löste den Kuss
nur um wieder Atem zu holen. Mein Luftholen war stockend und abgehackt. Jeder
Nerv in mir war gespannt und äußerst sensibilisiert. Lucien strich mir die
Haare aus dem Gesicht. Sein Blick war voller Liebe und unausgesprochenen
Versprechen, bevor er mich in die Arme nahm und leise in mein Haar flüsterte:
"Ich vermisse dich so sehr, Mia."
Mir war durchaus
aufgefallen, dass er immer noch von vermissen sprach, er benutzte nicht die
Vergangenheit. Doch nun war der falsche Zeitpunkt um darüber nachzudenken.
Ich weiß nicht wie
lange wir nur da standen und uns fest hielten. Ich könnte ewig so verweilen.
Raum und Zeit schien an Bedeutung zu verlieren. Das Einzige was zählte war
Lucien. Würde immer Lucien sein.
"Du frierst."
"Nein, mir ist
ausgesprochen warm.", erwiderte ich an seiner Brust. Ich spürte eine Wärme
in mir, die ich schon lange nicht mehr vernahm.
"Du zitterst.",
meinte er und wich gerade soweit zurück, um mich ansehen zu können.
"Ist mir egal.",
sagte ich und lehnte mich wieder gegen ihn.
Ein leises Lächeln
war in seinem Brustkorb zu hören. "Sollen wir zurückkehren?"
"Ich will mich
nicht vom Fleck rühren.", gestand ich und meinte jedes Wort ernst.
Wieder dieses
Schnurren in seinem Inneren. "Das musst du gar nicht.", sagte er
leise und küsste mein Ohr, bevor er mir einen Kuss auf die Wange gab und sich
bis zu meinem Mund weiterküsste.
Sofort wurde die
Hitze in mir heftiger und der Boden unter meinen Füßen schien sich aufzulösen.
Die Schwerelosigkeit, gekoppelt mit seinen sehnsüchtigen Küssen, ließ ein
flaues Gefühl in meiner Magengegend
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