Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Enttäuschung, und die
Enttäuschung wurde begleitet von Traurigkeit.
„Was kümmert es
dich, ob ich mich in Gefahr bringe!“, stieß ich hervor. „Du hast klar und
deutlich gesagt, dass ich mich von dir fernhalten soll, also kann ich tun und
lassen was ich will!“
Genau genommen
hätten meine Worte keinen Sinn ergeben dürfen, da sie aus einem Traum stammten.
Doch nun sah ich die erschreckende Wahrheit in Luciens Gesicht, in seinen
Augen, die plötzlich Reue und Schuldgefühle wiederspiegelten.
Während wir uns
wortlos anstarrten, schwirrten die Erinnerungen des Traumes, … oder was es auch
immer war, in meinem Geist umher und die Traurigkeit wuchs bei dem Gedanken des
Abschieds. Tränen drohten in meinen Augen aufzusteigen.
Doch diese Blöße
würde ich mir nicht geben, niemals!
Ich fokussierte
meine Gedanken auf den Anfang des Gesprächs, auf das eigentliche Thema, Alexej
Iwanow, und versuchte die schmerzenden Emotionen zu verdrängen. "Ich werde
diesen Vampir aufsuchen! Ob mit, oder ohne deinem Einverständnis!"
Lucien brachte noch
mehr Distanz zwischen uns, wobei sich seine Energie veränderte und ich deutlich
spürte, dass dies seine äußerste Kontrolle erforderte.
„ Showana
é sej! “, sagte er zu Z, wartete bis dieser nickte, und verließ schließlich den Raum.
In gleichem Maße
erleichtert und erschöpft, ließ ich mich zu Boden sinken und legte meine Stirn
auf die Knie. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie weich mir diese geworden waren.
Tate räusperte sich.
„Wir sollten diesen Plan vielleicht nochmals überdenken!“
„Oder verwerfen!“,
warf Zanuk ein, der wieder auf den Beinen stand und sein Hemd glatt strich.
Ich schüttelte den
Kopf. „Nein, es ist ein guter Plan. Unser einziger Plan. Mir scheißegal was
Lucien davon hält. Ich bin nicht sein Eigentum!“
Tate hielt mir eine
Hand hin und zog mich auf die Beine. „Nein, aber du bist …“
Z schnitt ihm das
Wort ab. „Mia er will dich nur beschützen. Er macht sich Sorgen um dich!“
„Sorgen?“ Das Wort
klang fast lächerlich. „Bringt er seine Sorgen immer mit Befehlen zum
Ausdruck?“, blaffte ich. Doch ich wusste, dass Z Recht hatte. Ich hatte seine
Sorge um mich gespürt, und die unterschwellige Angst, die er nicht ganz
verbergen konnte. „Außerdem bin ich kein kleines, hilfloses Mädchen!“, fügte
ich verärgert hinzu.
Zs nächste Worte,
wurden durch meine erhobene Hand gestoppt. „Lass gut sein Z. Ich weiß, dass ich
unter seinem Schutz stehe.“ Ich warf ihm einen ernsten Blick zu, während mein
Daumen, wie so oft, gedankenverloren über den Halbmond auf meiner Hand strich.
„Wenn ich könnte, würde ich ihn von seiner Last befreien!“
„Du bist keine
Last!", sagte er ernst.
„Vielleicht keine
Last.", stimmte ich zu. "Doch meine Anwesenheit scheint ihm … zuwider zu sein! Ich werde einfach versuchen ihm aus dem Weg zu gehen. Lassen wir´s
dabei!“ Ich wollte gleichgültig klingen, klang jedoch sogar für meine Ohren,
mehr als nur enttäuscht. War mir doch schmerzhaft bewusst, dass ich mehr für
diesen Krieger empfand. Mehr, als man ertragen konnte.
„Ich wäre euch
dankbar, wenn ihr mir sagen würdet, wo ich dieses Arschloch von Vampir finde.
Mehr verlang ich gar nicht. Ich kann verstehen, wenn ihr mir nicht helfen
könnt.“ Lucien war gegen mein Vorhaben und hatte seinen Standpunkt schließlich
schlaghaltig unter Beweis gestellt. Natürlich würden die restlichen Krieger
sich nicht gegen ihn stellen.
„Bist du verrückt?“,
kam es von Tate. „Wir lassen dich doch nicht alleine da raus!“ Verwirrt sah ich
ihn an. „Du bist Maliks Tochter!“, erklärte er. „Du gehörst sozusagen zur
Familie. Zu uns. Und egal wie idiotisch wir uns manchmal verhalten,
niemals lassen wir einen von uns alleine in den Krieg ziehen!“ Das idiotisch
bezog sich definitiv auf Lucien.
Seine Worte rührten
mich. Familie . Er betrachtete mich tatsächlich als Mitglied seiner
Familie. Auch wenn er wahrscheinlich nicht für alle sprach.
Ich nickte
anerkennend und brachte ein brüchiges, „Danke!“ zu Stande. Aber meine Zweifel
meldeten sich beim Gedanken an die vorangegangene Auseinandersetzung mit ihrem
Anführer. „Aber Lucien wird dem nicht zustimmen!“
„Lass Lucien mal
meine Sorge sein. Der beruhigt sich schon wieder.“, meinte Zanuk.
„Darauf würd ich
nicht meinen Kopf verwetten!“, sagte Tate leise, und brachte so seine Zweifel
zum Ausdruck.
Zanuk warf ihm einen
vorwurfsvollen Blick zu, woraufhin
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