Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
die
Prophezeiung gewusst haben muss, sagt uns, dass es sich nur um einen von den
Ältesten oder", Z warf Lucien einen kurzen Blick zu. "um einen
Angehörigen des Rates handeln kann."
"Angehören des
Rates?", wiederholte ich verwirrt. "Welchen Rates?"
"Des
Vampirrates.", erklärte Zanuk.
"Es gibt einen
Vampirrat?"
Z nickte. "Für
uns gelten die Gesetze der Menschen nicht."
Ich erinnerte mich
an Dariens Worte: Schwarze Krieger kennen keine Gesetze. Sie haben ihre
eigene Ansicht von Gerechtigkeit.
Z musste meinen
Blick richtig gedeutet haben, denn er sagte weiter: "Stell dir einen
Vampir vor einem menschlichen Gericht vor! Das wäre undenkbar!" Er hatte
recht. "Dennoch haben wir Gesetze!", fuhr er fort. "Und hinter
diesen steht der Rat. Jede Region hat ein Ratsmitglied, das eventuelle
Gesetzesübertretungen vorbringt."
"Und einer von
denen könnte hinter mir her sein?"
Wieder nickte er.
"Oder zu mindestens in Verbindung mit einem stehen."
Das wurde ja immer
besser. „Habt ihr denn irgendwen erkennen können? In meiner Erinnerung?“ Ich
blickte zu Tate, der seine Computer nie aus den Augen zu lassen schien.
„Leider nein.“,
meinte dieser. „Aber die Männer die dich gefangen hielten, sind aufgrund deines
… Zustandes … etwas unvorsichtig geworden. Sie haben einen Namen erwähnt, der
uns weiterhelfen könnte!“ Sein Blick verriet, dass er an die Erlebnisse während
meiner Gefangenschaft dachte.
Und auch in meiner
Kehle bildete sich ein Kloß, der meine Stimme, trotz gespielter Gelassenheit,
abgehackt klingen ließ. „Das ist ja … ein Anfang!“
„Das Problem ist
nur, dass es sich dabei um Alexej Iwanow handelt!“
Ich sah ihn fragend
an. Der Name sagte mir rein gar nichts.
Tate drehte einen
Monitor in meine Richtung auf dem das Bild eines Mannes mit dunkelbraunem Haar,
kantigen Gesichtszügen und schmalen Lippen zu sehen war. Auf den ersten Blick
wirkte er wie ein Aristokrat, dessen etwas zu lang geratene Adlernase seinem
Aussehen das gewisse Etwas verlieh. Doch seine Augen waren es, die hinter
dieser Gelehrtenfassade, einen bösen Geist verrieten. Für gewöhnlich wurden
braune Augen als warm und freundlich beschrieben, doch diese Augen, von einem
Braun, das an feuchte Torferde erinnerte, waren unnatürlich kalt.
„Alexej Iwanow ist
ein ziemlich hohes Tier in der Vampirgesellschaft!“, fuhr Tate fort und riss
meinen Blick von dem emotionslosen Ausdruck auf dem Bildschirm. „Wir haben
schon lange die Befürchtung, dass seine Weste nicht so weiß ist, wie sie
scheint. Soviel wir wissen, verdient er sein Geld mit Drogen, Prostitution und
illegalen Blutclubs.“
„Der verdient nicht
nur daran.“, warf Z ein. „Dieses Arschloch steht auch noch auf diese kranke
Scheiße!“
Ich wusste was
Blutclubs waren, aber: „Was meinst du mit illegalen Blutclubs?“
Tate raufte sich
angespannt die Haare und warf Z einen Blick zu, bis der mir schließlich
antwortete: „Das sind Clubs, in denen Menschenfrauen an Vampire verkauft werden. Für Blut und Sex. Und das unfreiwillig!“
„Du meinst, man geht
da hin um eine Frau zu vergewaltigen?“ Ich war entsetzt.
Z nickte. „Und
schlimmeres!“
Ich wollte mir gar
nicht vorstellen, was noch schlimmer sein konnte, als zum Sex genötigt zu
werden und dann auch noch mitzukriegen, wie einem das Blut ausgesaugt wurde.
Bilder aus der Zeit
meiner Entführung drangen von meinem Unterbewusstsein an die Oberfläche.
Bilder, in denen diese abartig bösen Männer immer wieder in meinen schmerzenden
und zerschundenen Körper eindrangen, sich in mein Fleisch gruben, während ihr
obszönes Grunzen und Stöhnen von den kalten Wänden meines Verlieses
wiederhallte. Der Schmerz der Erinnerung ließ Wut in mir aufsteigen. Keiner
sollte so etwas mitmachen müssen. Keine Frau sollte eine solch qualvolle,
schmerzende Demütigung erfahren.
„Wo finden wir
diesen Alexej?“ Ich bemühte mich, meine ruhige Fassade aufrecht zu erhalten und
vergrub meine vor Wut zitternden Hände unter meinen Oberschenkeln.
„Er hat ein paar
Clubs hier in London!“, meinte Zanuk.
„Dann sollten wir
diesem kranken Arschloch einen Besuch abstatten!“, zischte ich.
Z warf mir einen
frustrierten Blick zu. „Nichts lieber als das! Aber abgesehen davon, dass er
sich die meiste Zeit im Hintergrund versteckt und gut bewacht wird, können wir da
nicht einfach rein spazieren!“
Falten bildeten sich
auf meiner Stirn. „Warum nicht?“
„Es würde zu viel
Aufmerksamkeit
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