Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
überlagerte
die verwirrenden Gedanken über Luciens heftige Reaktion auf mein Vorhaben.
„Das ist meine
Entscheidung und ich habe sie bereits getroffen!“, zischte ich.
„Du entscheidest
hier gar nichts! Du bist in meinem Haus!“ Luciens Worte, - erniedrigend,
bestimmend, befehlend -, bohrten sich wie heiße Speerspitzen in mein Fleisch
und rissen tiefe, blutende Wunden, deren Schmerz meine Augen schwarz werden
ließen.
Außer mir vor Wut
und Enttäuschung, sprang ich auf, wobei der Sessel hinter mir zu Boden ging.
„Das kann ich schnell ändern!“
Tate trat an Lucien
heran. „Lucien, Mann, komm wieder runter!“
„Halt dich da
raus!“, fauchte der und warf auch Z, der neben mir stand, einen drohenden Blick
zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich richtete. „Du stehst unter
meinem Schutz. Ich verbiete es dir!“
„Verbieten?“, stieß
ich hervor. Dieses Wort könnte er gleich wieder aus seinem Wortschatz
streichen. „Ich habe dich nicht um deinen Schutz gebeten. Du kannst mir nichts
verbieten, ich bin nicht dein Eigentum!“
Meine Sinne waren
aufs äußerste geschärft und vernahmen Tates und Zanuks Sorge. Lucien hingegen,
stank geradezu nach Zorn.
Im nächsten Moment
ging alles viel zu schnell.
Ich sah noch, wie
Zanuk, der sich zwischen uns werfen wollte, heftig zur Seite gestoßen wurde und
in die gegenüberliegende Ecke knallte, bevor starke Hände meine Handgelenke
umschlossen und ich die Mauer in meinem Rücken spürte.
Aus
schreckgeweiteten Augen starrte ich Lucien an, dessen Gesicht, vor Zorn
verzerrt, meinem verdammt nahe war. Zu nahe!
Seine Augen waren
von einem dermaßen dunklen Blau, dass sie fast Schwarz wirkten, und seine
Nasenflügel bebten vor Erregung und Zorn.
Und obwohl alles
darauf hinwies, dass er fast besinnungslos vor Wut war, hielt er mich, als wäre
ich eine zerbrechliche Puppe. Seine Finger umschlossen fast sanft meine
Handgelenke und dämpften den Druck, mit dem er mich an die Mauer nagelte.
Mit einer Mischung
aus Verwirrtheit und Ärger, holte ich Luft, und der Geruch seiner Emotionen -
Zorn, Wut und unterschwellige Angst -, traf mich wie ein Schlag gegen die
Brust.
Angst? Dieser
Krieger hatte doch vor nichts Angst. Niemals!
„Daju ploijae on i
foijeno!“, flüsterte er, wobei seine Stimme scharf wie die Klinge eines Dolches
war.
Ich verstand seine
Worte nicht, wusste aber, dass es wohl keine Liebeserklärung war. Dennoch
brachte sein Atem, der beim Sprechen über mein Gesicht streifte, seinen
unverwechselbaren Duft mit und schickte prompt ein Kribbeln durch meinen
Körper.
Verärgert darüber,
dass, obwohl er mich unmissverständlich bedrohte, sich meine Libido meldete,
schloss ich verbissen die Augen und versuchte an meinem Standpunkt
festzuhalten. Ich würde jetzt nicht nachgeben! „Ich will diesen Vampir, koste
es mich was es wolle!“, brachte ich mit zittriger Stimme hervor.
„Der Preis dafür ist
zu hoch!“ Seine Worte waren ein leises Fauchen.
„Nicht du bist es,
der den Preis zahlt!“
„Wenn du dich da mal
nicht täuschst!“ Der Griff um meine Handgelenke wurde stärker und seine Arme
begannen vor Zorn zu zittern. „Ich werde nicht zulassen, dass du dich in Gefahr
bringst!“
Ich wusste, dass es
einem Selbstmordversuch glich, diesen Schwarzen Krieger zu erzürnen. Aber was
hatte ich schon zu verlieren? „Was willst du dagegen machen? Willst du mich
einsperren?“
Es schien mir
unmöglich, aber sein Blick wurde noch finsterer und es kostete mich meine ganze
Willenskraft, ihm stand zu halten.
„Dieser Gedanke ist
mir schon gekommen!“, knurrte er.
Ich verdrängte das
kurze Aufwallen von Unsicherheit, das bei seinen Worten in mir aufblitzte, und
funkelte ihn böse an. „Was willst du damit bezwecken? Angst? Unterwürfigkeit?
Respekt?“
Seine Augen verloren
eine Spur der Bedrohlichkeit, bevor er mit ausdrucksloser Stimme flüsterte: „Du
hast keine Ahnung was ich will!“
„Ich weiß, was du
nicht willst!“, zischte ich. „Mich! Wie sagtest du: meine Nähe ist unerträglich !“
Ich spie ihm diese Worte voller Zorn entgegen und zu meiner Überraschung wirkte
er verwirrt, ja sogar geschockt.
Im nächsten Moment
ließ er mich los und trat zurück. „Das hättest du nicht hören sollen!“
„Das ändert nichts
an der Tatsache, dass du es gesagt hast!“ Meine Seele schien zu schmerzen,
während seine Worte, voller Abscheu, immer wieder in meinem Kopf hallten. Die
Wut, die zuvor mein Inneres einnahm, wandelte sich in
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