Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
die meinen
berührten.
Es war das schönste
Geschenk, das er mir geben konnte. Es fühlte sich so richtig an und mein Herz
setzte kurz aus. Sein Kuss war unendlich sanft und liebevoll und schmeckte wie
ein Versprechen – wie die Hoffnung selbst. Und dennoch liefen Tränen über meine
Wange. Tränen der Freude und der Angst, Tränen der Trauer und des Glücks.
Tränen, die ich für uns beide vergoss, aus Hoffnung und Ungewissheit.
Denn in diesem
Moment wurde mir mehr als nur bewusst, dass, egal wie sehr ich mich anstrengen
würde, um diesem Mann aus dem Weg zu gehen, ich nicht die Kraft hatte, ihm fern
zu bleiben. Egal wie oft er mich wegstoßen würde, wie sehr er mich auch
verletzen würde, dieser Mann bräuchte nur mit dem Finger zu schnippen, und
schon wäre ich wieder bereit, ihm zu verzeihen, ihn an mich heran zu lassen. Er
übte eine Anziehungskraft auf mich aus, die mich fast willenlos machte und
meinen Verstand umwölkte, sodass ich nicht mehr klar denken konnte.
Das Kribbeln auf
meiner Haut, das seine zarten Berührungen hervorriefen, zog durch meinen Körper
und erweckte den Wunsch nach mehr. Es war die Sehnsucht nach ihm, die ständig
an mir zerrte, nach ihm verlangte und mir das Gefühl gab, ihn zu brauchen. Und
ich hatte nichts, was ich dem entgegensetzten konnte.
Sanft strich er mit
seinen Daumen über meine feuchten Wangen, bevor er mich erneut küsste. Diesmal
intensiver, leidenschaftlicher, als könnte er mit einem Kuss, all meinen
Kummer, all meine Zweifel, in sich aufnehmen und mich von jeder erdrückenden
Last befreien.
Als seine Zunge
schließlich meine Lippen teilte und in meinen Mund vordrang überrollte mich
eine Welle des Verlangens und spülte alle Gedanken fort. Ich schmeckte seine
Leidenschaft, seine aufgestaute Begierde, die verzweifelt einen Weg suchten um
auszubrechen.
Als ich langsam an
seiner Zunge zu saugen begann, kam ein Knurren aus seiner Brust. Bevor ich mich
versah, hatte er mich hochgehoben und sein Becken drückte mich gegen die Wand
in meinem Rücken.
Eine Hand an der
Mauer abgestützt, mit der anderen meine Hüfte umschlungen, begann er seine
harte Erektion an mir zu reiben und schickte Feuerstöße in meine Lenden. Meine
Beine schlangen sich um seine Hüften und drückten ihn näher an mich, während
meine Hände gierig über seine Schultern zu seiner Brust strichen, weiter nach
unten zum Saum seines T-Shirt, bis sie endlich die warme glatte Haut darunter
fühlten.
Sein Becken bewegte
sich im Einklang mit seinen Zungenschlägen, und ein leises Stöhnen entwich
meiner Kehle.
Er löste sich von
meinem Mund. Sein Atem ging keuchend, und sein Blick war zu Boden gesenkt.
„Jede Faser meines Körpers schreit nach dir Mia. Dein Duft ist wie ein Sirenengesang.
Eine süße Qual und ein Schmerz, den nur du im Stande bist zu lindern. Und doch
muss ich ihm wiederstehen. Darf nie die Beherrschung verlieren!“
Ich hob sein
Gesicht, bis er mir in die Augen sah. Seine Iritiden glichen zersplittertem
Glas, durch dessen Mitte sich ein schlitzartiger Lichtstrahl bahn brach. Seine
Eckzähne hatten sich verlängert und die Spitzen waren, trotz seines
geschlossenen Mundes, deutlich sichtbar.
Sichtlich angespannt
wartete er auf meine Reaktion. Erwartete, dass ich von ihm zurückwich,
erschrocken, beunruhigt.
Doch vor mir war
nicht das Raubtier, das auf seine Beute starrte, sondern ein Mann, dessen
Leidenschaft sich in seinen Augen wiederspiegelte. So roh und intensiv, dass
sie mein Blut in Lava verwandelte und es mir völlig egal gewesen wäre, hätte
sie mich innerlich verbrannt.
Sein verändertes
Aussehen, hätte manch andere abgeschreckt, doch für mich war er von einer
grausamen Schönheit, wie sie nur durch das Verlangen eines instinktgesteuerten
Mannes verursacht werden konnte.
„Ich will nicht
deine Beherrschung, Lucien. Ich will dich!“, flüsterte ich und berührte mit
einem Finger seine Lippe, strich über die Spitze seiner Fangzähne und bestaunte
das kurze Aufblitzen von unmenschlicher Begierde in seinen Pupillen. Diesmal
war er es, der zurückzuckte und scharf Luft einsog um diese, in der Alten
Sprache fluchend, wieder auszustoßen.
Ohne mein Zutun,
schob sich eine meiner Hände in seinen Nacken, vergrub sich die andere in
seinem Haar, und nahmen meine Lippen die seinen in Besitz. Mit einem animalischen
Knurren, das aus den Tiefen seiner Brust drang, schwand der letzte Versuch,
sein Verlangen zu zügeln.
Seine großen Hände
packten meine Hüften und im nächsten
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