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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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Lorelei es.

8. KAPITEL
    D er Empfang des Bürgermeisters fand in einem Bankettsaal des Jean Lafitte Hotels im Französichen Viertel statt. Lorelei wurde einer scheinbar endlosen Zahl von Politikern, Größen der Gesellschaft und mehreren Profi-Footballspielern vorgestellt.
    Zwei Personen erkannte sie sofort. Roman Falconer war einer ihrer Lieblingsautoren und darüber hinaus ein ehemaliger Nachbar. Im Moment interessierte sie sich allerdings mehr für seine Frau, die Nachrichtensprecherin Desiree Dupree Falconer.
    “Was für eine angenehme Überraschung.” Sie lächelte dem Autor zu. “Ich habe Ihr neuestes Buch auf dem Flughafen von Los Angeles gekauft, aber nicht damit gerechnet, Sie hier zu treffen.”
    “Außer mir konnte der Bürgermeister vermutlich nicht so schnell einen anderen Autor auftreiben”, erwiderte Roman amüsiert.
    “Seien Sie nicht so bescheiden. Ihre Bücher sind sehr erfolgreich, besonders die beiden über den Vergewaltiger, der zum Mörder wurde. Nach dem zweiten Buch hatte ich wochenlang Alpträume.”
    “Ich auch”, antwortete er schlicht und wechselte einen Blick mit seiner Frau.
    “Ich habe mir heute Abend beim Anziehen Ihre Nachrichtensendung angesehen”, sagte Lorelei zu Desiree. “Sie sind sehr gut.”
    “Danke.” Desiree lächelte ungezwungen, doch Lorelei hatte den Eindruck, dass diese Frau, die eine Affäre mit Michael gehabt hatte, sie kritisch musterte. “Ich habe auch immer Ihre Arbeit bewundert.” Bevor Lorelei antworten konnte, wandte Desiree sich an Michael. “Hi!”
    “Hi, Schönheit.” Er drückte sie nach Loreleis Geschmack viel zu lange an sich.
    Plötzlich wurde sie eifersüchtig. Daran änderte auch nichts, dass Desiree deutlich sichtbar schwanger war. Roman störte sich offenbar nicht an der Umarmung. Ihm machte es nichts aus, dass seine Frau mit ihrem ehemaligen Liebhaber befreundet war.
    “Kaum zu glauben”, bemerkte Roman, “dass dieses kleine Mädchen, das mit seinem Fahrrad über den Rasen meiner Eltern fuhr, Filmstar wurde.”
    Lorelei war froh, dass er für eine lockere Stimmung sorgte. “Daran erinnern Sie sich noch?”
    “Die Reifenspuren trieben unsere Gärtner zum Wahnsinn”, erwiderte er lachend und wandte sich an seine Frau. “Hätte deine Großmutter dich nicht nach dem Tod deiner Eltern ins Internat geschickt, wärst du mit Lorelei in dieselbe Klasse gegangen.”
    “Was für ein Zufall”, bemerkte Desiree und sah Michael an.
    Schweigen senkte sich über die beiden Paare.
    “Wie lange bleiben Sie denn hier?” fragte Roman und versuchte, die erneut aufkommende Spannung zu vertreiben.
    “Wenn das Wetter mitspielt, halten wir uns noch eine Woche in der Stadt auf.”
    “So lange”, sagte Desiree leise.
    “Ja.” Lorelei sah sie herausfordernd an. “So lange.” Erst jetzt fiel ihr ein, dass Desiree nicht wusste, dass Michael sie als Bodyguard begleitete. Desiree hatte sie gemustert, wie sie vermutlich jede Bekannte ihres Freundes mustern würde.
    “Vermutlich werden Sie sehr beschäftigt sein”, meinte Desiree. “Aber vielleicht könnten wir vier uns mal zum Abendessen treffen.”
    “Großartig”, stimmte Michael zu, bevor Lorelei ablehnen konnte.
    “Dann ist das abgemacht.” Roman sah zum Bürgermeister hinüber, der schon ungeduldig wartete. Neben ihm stand eine elegante Frau. “Wir halten Sie offenbar von Ihren Fans ab.”
    Lorelei unterdrückte ein Stöhnen. “Das ist kein Fan, sondern meine Mutter.” Da ihr nichts anderes übrig blieb, ging sie auf die Gruppe reicher und bekannter Persönlichkeiten zu. “Bitte”, raunte sie Michael zu. “Verrate meiner Mutter nicht, dass du mein Leibwächter bist.”
    “Das würde ich nicht im Traum machen.” Michael war nicht nachtragend. Es bereitete ihm allerdings großes Vergnügen, so zu tun, als wäre er für heute Abend mit Lorelei verabredet. Vor allem, da Maureen Longstreet ihn damals gehörig hatte leiden lassen.
    Maureen runzelte nur leicht die Stirn, als sie ihre Tochter zusammen mit dem Mann sah, dem sie einst ihr Haus verboten hatte. Sie trug ein schwarzes Cocktailkleid. Das aschblonde Haar war etwas dunkler als das ihrer Tochter. Die Hochfrisur betonte die ausgeprägten Wangenknochen. Ihre Haut war so blass, als wäre sie noch nie der südlichen Sonne ausgesetzt gewesen.
    “Hallo, Mutter”, sagte Lorelei förmlich.
    Maureen bot ihr die Wange an. “Hallo, Liebes. Hallo, Michael”, fügte sie hinzu.
    Er nickte nur. Bei dieser Frau kam er sich wieder wie ein

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