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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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bereits vertraute Armband an ihrem Handgelenk.
    “Bist du davon überzeugt?”
    “Ja.” Sie duftete nach Rosen. Michael wünschte sich, sie könnten sich einfach einen schönen Abend machen. Aber er war nun einmal ein Privatdetektiv, der das Leben seiner Klientin schützen musste. “Der Kerl hat angerufen, während du mit Shayne im Französischen Viertel eingekauft hast.”
    “Er hat angerufen?” Sie blickte zum Telefon.
    “Er hat eine Nachricht auf deinem Anrufbeantworter hier im Hotel hinterlassen. Ich habe sie gehört, als ich herkam.”
    “Ich habe den Anrufbeantworter nicht abgehört. Wann hat er angerufen?”
    “Fünf Minuten nach fünf.”
    Um fünf Uhr hatte sie in dem Laden ein Kleid nach dem anderen probiert, um eines zu finden, das Michael O’Malley umwerfen würde.
    “Hast du seine Stimme erkannt?”
    “Unmöglich. Er hat sie elektronisch verzerrt.”
    “Vermutlich hat es wie in der Barszene von ‚Star Wars’ geklungen.”
    “Ja. Du hast das schon einmal gehört?”
    “Leider.” Sie holte tief Atem, um ruhig zu bleiben. “Was sagte er?”
    “Das Übliche”, erwiderte Michael unbehaglich. “Krankhaftes Zeug, Lorelei. Du brauchst es dir nicht anzuhören.”
    Nein, das war wirklich nicht nötig. Sie erinnerte sich noch gut an die künstlich klingende Stimme, die ihr all die schrecklichen Dinge schilderte, die der Verfolger mit ihr machen wollte. Michael hatte Recht. Der Mann war krank.
    “Konntest du feststellen, ob es ein Ferngespräch war?”
    “Ein Ortsgespräch. Er hatte dich eindeutig beobachtet. Er sprach davon, dass Shayne ins Oyster House kam. Und er hat die Szene auf dem Friedhof beschrieben, auch das Skalpell, das bis zuletzt nicht im Drehbuch auftauchte.”
    “Was?” rief sie entsetzt. “Er war auf dem Friedhof?”
    Kein Wunder, dass ihr die Szene so echt vorgekommen war. Sie hatte die Präsenz ihres Verfolgers tatsächlich gefühlt. “Ach, du lieber Himmel”, flüsterte sie und ihre Stimme zitterte.
    “Hey, ist doch gut.” Michael nahm sie in die Arme und strich über ihr Haar. “Das ist gar nicht so schlecht.”
    Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. “Ich will dir ja nicht widersprechen. Aber wir sind offenbar nicht einer Meinung, was ‚gar nicht so schlecht’ heißt.”
    “Er hat einen Fehler gemacht”, erklärte er. “Die Polizisten, die uns der Bürgermeister zur Verfügung stellte, hatten den Friedhof für die Dreharbeiten abgeriegelt.”
    “Und?” fragte sie.
    “Kein Fremder kam nahe genug heran, um die Szene zu beobachten.”
    “Er könnte ein Fernglas benützt haben”, wandte sie ein. “Oder eine Kamera mit Teleobjektiv. Letztes Jahr habe ich einen Film über eine Fotografin gedreht, die sich leidenschaftlich in einen Polizisten verliebt und ihm auf Schritt und Tritt folgt und …”
    “‚Gefährliche Leidenschaft’”, warf er ein. “Den Film kenne ich. Du warst großartig.”
    “Danke.” Sie freute sich, dass er sich ihre Filme angesehen hatte. Ob er im Kino darüber nachgedacht hatte, wie es zwischen ihnen gelaufen wäre, hätte er sie damals nicht sitzen gelassen? Beinahe hätte sie laut gelacht. Sie wurde von einem Verrückten verfolgt und kam noch immer nicht von ihrer Jugendliebe los!
    “Was ist denn?”
    Sie hatte wieder zu zittern begonnen. “Nichts.” Lorelei schniefte, hielt die Tränen zurück und musste lachen. “Es klingt lächerlich, aber ich habe gerade gehofft, dass du bei meinen Filmen gelitten hast.”
    “Und wie ich gelitten habe”, bestätigte er. “Fühlst du dich dadurch besser?”
    “Ja, allerdings.”
    “Dann haben sich die Qualen gelohnt.”
    Michael wollte mit ihr darüber reden, was zwischen ihnen geschehen war. Jetzt war jedoch nicht der richtige Zeitpunkt. “Dein Film war zwar gut, aber dein Verfolger kann nicht die gleiche Methode angewendet haben. Das war wegen des vielen Nebels unmöglich, den dieser Assistent gemacht hat.”
    “Dennis”, warf sie ein. “Er heißt Dennis.”
    “Ja, Nelsons Freund, wodurch er eigentlich aus dem Rennen ausscheiden sollte.”
    “Du schließt ihn aber nicht aus dem Kreis der Verdächtigen aus?”
    “Ich schließe niemanden aus, Lorelei. Bisher hätte es jeder Mann in Los Angeles sein können. Aber nach diesem Anruf schrumpft die Liste der Verdächtigen.”
    Wenn Michael Recht hatte, kannte sie ihren Verfolger. Vielleicht hielt sie ihn sogar für einen Freund.
    “Es kommt alles in Ordnung”, versichert er noch einmal.
    Und weil Michael das sagte, glaubte

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