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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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dieser Mann durch Veranstaltungen wie heute Abend ermutigt.”
    “Wie bitte?” fragte sie in dem eisigen Ton, den er von ihrer Mutter kannte. “Ich habe dich vermutlich falsch verstanden. Wirfst du mir vor, dass ich meinen Verfolger ermutige?”
    “Du tust es nicht absichtlich, aber du bist zu offen, Lorelei, und zu freundlich.”
    “Ich lasse mich von diesem Psychopathen nicht in die Isolation treiben. Ich will so normal wie möglich leben.”
    Michael lachte geringschätzig. “Ich widerspreche dir nur ungern, Schatz, aber ein Empfang beim Bürgermeister gehört nicht zum normalen Leben der meisten Menschen.”
    “Sicher, und du weißt auch, dass ich nicht hingehen wollte, aber …”
    “Genau das meine ich.”
    Sie seufzte. “Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.”
    “Du wolltest nicht zum Empfang gehen. Nach diesem anstrengenden Tag und angesichts der morgigen Termine wäre das auch vernünftiger gewesen.”
    “Eric hatte alles eingefädelt. Es blieb mir nichts anderes übrig.”
    “Doch. Du hättest nur nein sagen müssen.”
    Lorelei überlegte. “Er hatte es dem Bürgermeister versprochen.”
    “Dazu hatte Eric kein Recht, ohne dich vorher zu fragen.”
    “Ich weiß, aber er hat es nun mal getan.”
    “Und du hast keine andere Möglichkeit gesehen, als sein Versprechen zu erfüllen.”
    “Ja, richtig.”
    “Die kleine Miss Perfekt”, bemerkte er. “Ich hätte doch gedacht, dass du nach allem, was du erreicht hast, nicht mehr versuchst, es allen Menschen recht zu machen.”
    “Was ist daran falsch, wenn man auf andere Rücksicht nimmt?” fragte sie abweisend.
    “Kommt darauf an, was man darunter versteht. Du bist zu diesem Empfang nur gegangen, weil du einen egozentrischen Mann nicht enttäuschen wolltest, der das Wort ‚Rücksicht’ nicht einmal kennt. Einen Mann, der meiner Meinung nach so viel Entgegenkommen gar nicht verdient.”
    “Eric ist mein Freund.”
    “Und genau deshalb hat er dich heute zu Tode erschreckt und dich anschließend vorgeführt, als wärst du ein Pferd, das er gerade gekauft hat? Ich muss dir eines sagen, Schätzchen. Wenn in Hollywood Freunde so miteinander umgehen, bin ich froh, dass ich in New Orleans geblieben bin.”
    “Es ist einer meiner besten Freunde”, entgegnete sie. “Darum hat er dich auch als Bodyguard engagiert.”
    “Er hat mich engagiert, um seinen verdammten Film zu retten.”
    Es gefiel Lorelei gar nicht, dass er Recht hatte. “Das stimmt zwar auch, aber du hast mir noch immer nicht erklärt, wieso ich meinen Verfolger durch mein Erscheinen auf dem Empfang ermutigt habe.”
    “Schatz, jeder Mann, der dich in diesem Kleid sieht, träumt davon, dich ins nächste Bett zu zerren.” Er selbst hatte auch kaum an etwas anderes gedacht. “Aber ich bin vom eigentlichen Thema abgekommen. Es ist eine bewiesene Tatsache, dass hauptsächlich Stars verfolgt werden, die freundlich und offen wirken.”
    “Stimmt das?” fragte sie überrascht.
    “Ja. Ich muss allerdings auch zugeben, dass dieser Empfang heute Abend vermutlich nicht viel geändert hat. Wir wissen mittlerweile, dass dein Verfolger an dem Film mitarbeitet. Also kennt er deine Wesensart. Es würde sicher nichts bringen, wenn du dein Verhalten in der Öffentlichkeit völlig veränderst.”
    Er dachte an die drei Männer aus dem Filmteam, die beim Empfang gewesen waren – Taylor, Wilder und Nelson. Die beiden ersteren hatten Lorelei mit offener Bewunderung betrachtet, aber das war kein Wunder. Dass Nelson nicht reagiert hatte, bewies lediglich, dass er mit Sicherheit schwul war. Trotzdem kam er als Loreleis Verfolger in Frage.
    Ein Problem blieb allerdings bestehen, was diese drei Männer anging. Verfolger besaßen normalerweise ein sehr unterentwickeltes Selbstwertgefühl. Das traf auf keinen der drei zu.
    “Ich will nicht in deinem Leben herumschnüffeln”, sagte Michael. “Aber ich muss wissen, ob du jemals etwas mit Eric Taylor oder Brian Wilder gehabt hast.”
    “Du meinst eine Affäre?”
    “Ja, auch eine Affäre für eine Nacht.”
    Sie warf ihm einen empörten Blick zu. “Ich habe nie Affären für eine Nacht.”
    “Freut mich für dich”, erwiderte er und zeigte nicht, wie erleichtert er darüber war. “Und längere Affären?”
    “Du magst viel über heiße Affären bei Dreharbeiten gelesen haben. Aber ich habe eine eiserne Regel, was Sex mit Männern angeht, mit denen ich arbeite.”
    “Das soll wohl nein heißen.”
    “Sehr schlau! Bei so viel Scharfsinn

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