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Michel muss mehr Männchen machen

Michel muss mehr Männchen machen

Titel: Michel muss mehr Männchen machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Ballonverkäufern und allen anderen Jahrmarktsleuten untergetaucht.
    »Unglaublich, wie dieser Mensch immer wegkommen 
     

     
    kann«, sagte Michel. »Wenn ich das nächste Mal in die Stadt fahre, muss er zu Hause bleiben, denn so was mach ich nicht mehr mit.«
    Michel gab nicht auf, weil sein Papa verschwunden war. Er war schon früher in der Stadt gewesen und wusste ungefähr, wo Frau Petrell wohnte. Sie hatte irgendwo, in der Nähe der Hauptstraße, ein schmuckes weißes Haus mit einer Glasveranda.
    Es kann nicht unmöglich sein, dorthin zu finden, dachte Michel.
    Frau Petrell war eine der vornehmsten Frauen in Vimmerby. Es war also schon eigenartig, dass sie die Katthulter zum Mittagessen einlud. Ich kann mir nicht denken, dass sie es nur wegen der guten Wurst tat, die Michels Mama immer für sie mitbrachte – so verrückt nach Wurst kann doch kein Mensch sein. Nein, es war so, dass Frau Petrell jeden Schmaus auf Katthult gern mitmachte, den Kirchenschmaus, das Krebsessen, das Käsekuchenfest und all die anderen Festessen, wo man Wurst und Rippchen und Kalbsrouladen und Fleischklößchen, Omeletts und Aal in Gelee und noch vieles andere mehr bekam. Nun kann man schließlich nicht immer zu Festessen fahren ohne auch einmal einzuladen, meinte Frau Petrell. Es muss ja irgendwie gerecht zugehen, sagte sie sich, und deshalb hatte sie diesen Markttag genutzt, an dem die Katthulter sowieso in der Stadt waren, und hatte sie eingeladen, um zwölf Uhr zum Mittagessen zu kommen. Sie sollten tatsächlich aufgewärmten Fischpudding und Blaubeersuppe bekommen, hatte sie sich ausgedacht. Frau Petrell selbst aß etwa um elf Uhr nur ein kleines Kalbsfilet und ein großes Stück Marzipantorte, weil der Fischpudding knapp war. Es hätte doch wirklich komisch ausgesehen, wenn sie selbst dagesessen und in den Fischpudding reingehauen hätte, und ihre Gäste wären nicht satt geworden! Nein, das tat Frau Petrell nicht!
    Nun saßen sie bereits am Tisch auf der Veranda, Michels Papa, Michels Mama und Klein-Ida.
    »Dieser Lausejunge – es wäre leichter, einen Sack voll Flöhe zu hüten, die verliert man nicht so schnell«, sagte Michels Papa.
    Er sprach von Michel.
    Michels Mama wollte sofort hinauslaufen und nach ihrem kleinen Jungen suchen, obwohl Michels Papa versicherte, dass er schon überall nach ihm gesucht hätte.
    Aber Frau Petrell sagte: »Wie ich Michel kenne, findet er schon her.«
    Da hatte Frau Petrell ein wahres Wort gesprochen.
    Gerade in diesem Augenblick nämlich war Michel auf dem Weg durch ihre Gartenpforte. Aber da sah er etwas, was ihn aufhielt. Neben Frau Petrell wohnte der Bürgermeister der Stadt in einem schönen Haus mit einem Garten ringsherum und dort zwischen den Apfelbäumen stolzierte auf hohen Stelzen ein Junge umher. Das war der kleine Gottfried vom Bürgermeister.
     

     
    Er entdeckte Michel und sauste sofort kopfüber in einen Fliederstrauch. Wenn du jemals versucht hast auf Stelzen zu laufen, dann weißt du warum. Es ist nicht leicht, auf so einem Paar langer Stangen zu balancieren, die nur jede einen kleinen Holzklotz haben, worauf man seine Füße stellen kann. Gottfried steckte bald die Nase aus dem Busch und guckte Michel interessiert an. Wenn sich zwei kleine Jungen aus demselben Schrot und Korn zum ersten Mal treffen, dann leuchtet gleichsam ein Licht in ihren Augen auf. Gottfried und Michel sahen einander an und lächelten.
    »So eine Müsse wie du möchte ich auch gern haben«, sagte Gottfried. »Leihst du sie mir?«
    »Nee«, sagte Michel, »aber du kannst mir dafür deine Stelzen leihen.«
    Gottfried fand, es sei ein guter Tausch.
    »Aber ich glaub nicht, dass du damit gehen kannst«, sagte er. »Denn es ist schwer.«
    »Werden wir ja sehen«, sagte Michel.
    Er war unternehmungslustiger, als Gottfried ahnte. In einem Hui war er oben auf den Stelzen und wackelte hastig zwischen den Apfelbäumen hindurch. Das Mittagessen bei Frau Petrell hatte er völlig vergessen.
    In der Glasveranda aber saßen die Katthulter und stopften den Fischpudding in sich hinein. Das war 
     

     
    schnell getan und danach war es Zeit, zur Blaubeersuppe überzugehen. Davon gab es viel. Eine bis an den Rand gefüllte Riesenschüssel stand mitten auf dem Tisch.
    »Esst nur«, sagte Frau Petrell. »Ich hoffe, ihr habt Appetit.«
    Sie selbst hatte keinen besonderen Appetit und rührte die Blaubeersuppe nicht an. Dafür redete sie umso mehr. Sie redete von dem großen Kometen, denn das taten alle Menschen an

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