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Michel muss mehr Männchen machen

Michel muss mehr Männchen machen

Titel: Michel muss mehr Männchen machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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diesem Tag in Vimmerby.
    »Es wäre ja zu schrecklich«, sagte sie, »wenn ein Komet allem ein Ende bereiten sollte.« »Ja, wer weiß, die Blaubeersuppe ist vielleicht das Letzte, was man in diesem Leben isst«, sagte Michels Mama und da schob Michels Papa schnell seinen Teller vor.
    »Kann ich noch etwas haben?«, fragte er. »Für alle Fälle.«
    Bevor Frau Petrell ihm aber den Teller füllen konnte, geschah etwas Furchtbares. Da gab es ein Krachen und da war ein Schrei – und da kam hinter Frau Petrell etwas durch den großen Fensterrahmen gesaust und plötzlich wirbelten Glasscherben und Blaubeersuppe in der ganzen Veranda durcheinander.
     

     
    »Der Komet!«, schrie Frau Petrell und fiel – plumps – ohnmächtig zu Boden.
    Doch es war nicht der Komet. Es war nur Michel, der wie eine Kanonenkugel durchs Fenster gekracht kam und mit dem Kopf genau in die Blaubeersuppe fuhr, dass es nur so um ihn spritzte.
    Ach, das war ein Durcheinander in der Glasveranda! Michels Mama schrie, sein Papa brüllte und Klein-Ida weinte. Nur Frau Petrell verhielt sich vollkommen still, sie lag ja ohnmächtig auf dem Boden.
    »Schnell raus in die Küche! Kaltes Wasser!«, rief Michels Papa. »Wir müssen ihr die Stirn kühlen!« So schnell sie konnte, rannte Michels Mama los und Michels Papa rannte hinterher und trieb sie an, weil es noch schneller gehen sollte.
    Michel krabbelte langsam mit einem knallblauen Gesicht aus der Schüssel.
    »Warum hast du es immer so eilig, wenn du essen willst?«, fragte die kleine Ida vorwurfsvoll.
    Darauf antwortete Michel nicht. »Gottfried hatte Recht«, sagte er. »Auf Stelzen kann man nicht über einen Zaun steigen. Auf jeden Fall ist das bewiesen.«
    Dann sah er die arme Frau Petrell auf dem Fußboden liegen und sie tat ihm Leid. »Dauert es wirklich so lange etwas Wasser herzuholen?«, sagte er. »Schnell muss hier geholfen werden, schnell!« Michel war nicht zimperlich. Rasch nahm er die Schüssel mit der Blaubeersuppe und schüttete alles, was noch übrig war, Frau Petrell mitten ins Gesicht.
    Glaub mir oder nicht – es half.
    »Blupp«, sagte Frau Petrell und kam blitzschnell auf die Beine. Da sieht man, wie gut es ist, viel Blaubeersuppe zu kochen, dann reicht sie auch bei Unglücksfällen.
    »Ich hab sie schon kuriert«, sagte Michel stolz, als seine Mama und sein Papa endlich mit dem Wasser aus der Küche angelaufen kamen.
    Michels Papa sah ihn finster an und sagte: »Ich weiß einen, der im Tischlerschuppen kuriert wird, wenn wir nach Hause kommen.«
    Frau Petrell war noch immer wirr im Kopf. Und im 
     

     

     
    Gesicht genauso blau wie Michel. Aber Michels Mama, die schnell und behände war, legte Frau Petrell aufs Sofa und nahm eine Scheuerbürste.
    »Hier muss sauber gemacht werden«, sagte sie und begann zu schrubben, zuerst Frau Petrell, dann Michel und dann den Boden der Veranda. Bald sah man nicht mehr die geringste Spur von der Blaubeersuppe – außer einem kleinen Rest in einem Ohr von Michel.
    Seine Mama kehrte noch die Glasscherben zusammen. Sein Papa lief zum Glaser und holte eine neue Scheibe, die er dort einkittete, wo vorher die alte gesessen hatte. Michel kam und wollte helfen, aber sein Papa ließ ihn nicht mal in die Nähe der Fensterscheibe kommen.
    »Halt du dich da raus«, zischte er. »Verschwinde nach draußen und komm nicht wieder, ehe wir nach Hause fahren!«
    Michel hatte nichts dagegen nach draußen zu verschwinden. Er wollte gern noch etwas mit Gottfried reden. Aber er war hungrig. Er hatte ja nichts im Magen außer einem kleinen Schluck Blaubeersuppe, den er in sich hineingeschlürft hatte, während er mit dem Kopf in der Schüssel steckte.
    »Hast du was zu essen im Haus?«, fragte er Gottfried, der noch immer hinter dem Zaun stand.
    »Na, das will ich meinen«, sagte Gottfried. »Papa wird heute fünfzig Jahre alt, und das soll groß gefeiert werden. Da gibt es Essen, dass sich die Speisekammertüren biegen.«
    »Gut«, sagte Michel. »Ich könnte vielleicht etwas davon probieren und sehen, ob es richtig gesalzen ist.« Gottfried dachte nicht lange nach. Er ging in die Bürgermeisterküche und kam zurück mit einer Menge guter Sachen auf einem Teller: mit Würstchen und Fleischklößen, mit kleinen Pasteten und von jedem etwas. Dann standen sie da, Gottfried und Michel, jeder auf seiner Seite des Zaunes, und aßen alles auf und Michel war glücklich und zufrieden.
    Bis Gottfried sagte: »Heute Abend machen wir Feuerwerk, das größte, das es

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