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Michel muss mehr Männchen machen

Michel muss mehr Männchen machen

Titel: Michel muss mehr Männchen machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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anschirrt und wie man Hechte in Schlingen fängt und wie man Tabak kaut. Ja, dieses Letzte war sicher nicht besonders nützlich und Michel versuchte es auch nur ein einziges Mal, aber er versuchte es, denn er wollte alles können, was Alfred konnte, und alles machen, was Alfred machte.
    Alfred hatte ihm ein Gewehr aus Holz geschnitzt – nett von ihm, nicht? Diese Holzbüchse war Michels kostbarster Schatz. Sein zweitkostbarster Schatz war eine kleine hässliche Schirmmütze, die ihm sein Papa einmal gekauft hatte, als er in der Stadt war und nicht genau wusste, was er tat.
    »Ich mag meine Büsse und meine Müsse«, sagte Michel immer im reinsten Småländisch. Nicht einen einzigen Abend ging er schlafen, ohne die Büchse und die Mütze mit ins Bett zu nehmen.
    Erinnerst du dich noch, wer alles auf Katthult wohnte? Es waren Michels Papa, der Anton hieß, Michels Mama, die Alma hieß, Michels Schwester, die Ida hieß, der Knecht, der Alfred hieß, die Magd, die Lina hieß, und dann Michel, der Michel hieß.
     

     
    Und natürlich Krösa-Maja dürfen wir nicht vergessen.
    Sie war ein altes mageres Kätnerweiblein, die in einer Kate oben im Wald lebte. Sie kam dann und wann nach Katthult, um bei der großen Wäsche und beim Wurststopfen und so was zu helfen und um Michel und die kleine Ida mit ihren unheimlichen Geschichten zu erschrecken, Geschichten von Geistern und Gespenstern, Mördern und Einbrechern und derartigen unterhaltsamen Dingen, über die Krösa-Maja Bescheid wusste. 
     

     
    Aber jetzt willst du wahrscheinlich etwas von Michels Unfug hören? Den machte er ja alle Tage – außer wenn er Fieber hatte. Wir können also ruhig irgendeinen Tag aus dem großen Haufen seines Unfugs herauspicken und sehen, was er da anstellte. Ja, warum übrigens nicht gerade diesen 28. Juli? Es war

Samstag, der 28. Juli, 
als Michel Blutklößeteig über seinen 
Vater ausgoss und sein hundertstes 
Holzmännchen schnitzte 
     
    In der Katthult-Küche stand eine blau angemalte, aufklappbare Küchenbank und darin schlief Lina. Zu der Zeit, als all dies geschah, war ganz Småland voller solcher Schlafbänke mit Mägden darin, die dort auf ausgebeulten Matratzen schliefen, von Fliegen umsummt, warum sollte es auf Katthult also anders sein? Lina schlief gut in ihrer Küchenbank und vor halb fünf Uhr am Morgen, wenn der Wecker schrillte und sie aufstehen und melken musste, konnte nichts sie lebendig machen.
    Sobald Lina hinausgegangen war, kam Michels Papa in die Küche geschlichen, um dort in Ruhe und Frieden seinen Morgenkaffee zu trinken, bevor Michel aufwachte. Er fand es herrlich, dort ganz allein an dem großen Klapptisch zu sitzen, nirgendwo einen Michel zu sehen, nur von draußen das Gezwitscher der Vögel und das Gegacker der Hühner zu hören, den Kaffee zu schlürfen, ein wenig mit dem Stuhl zu wippen, die sauberen Dielenbretter unter den Füßen zu spüren, die Lina so geschrubbt hatte, dass sie schneeweiß waren. Nein, es waren die Dielenbretter , die sie geschrubbt hatte, das verstehst du ja wohl, und nicht die Füße von 
     

     
    Michels Papa, wenn die es vielleicht auch ebenso nötig gehabt hätten – wer weiß. Morgens lief Michels Papa immer barfuß herum, aber nicht nur, weil er es schön fand.
    »Auch am Schuhwerk kann man ein bisschen sparen«, sagte er zu Michels Mama, die widerspenstig war und auf keinen Fall barfuß gehen wollte. »So wie du deine Schuhe abnutzt, müssen wir ja wirklich, aber wirklich, alle zehn Jahre neue für dich kaufen.« »Ja, genau das«, antwortete Michels Mama und dann wurde nicht mehr darüber gesprochen.
    Vorhin habe ich schon erzählt, dass Lina nicht ohne den schrillenden Wecker wach zu bekommen war; aber an einem Morgen wurde sie jedenfalls durch etwas anderes geweckt. Es war am 27. Juli, gerade an dem Tag, als Michel Fieber hatte. Kann man sich so was Schreckliches vorstellen – schon um vier Uhr morgens wachte Lina auf, weil ihr eine große Maus genau über das Gesicht lief. Sie fuhr mit einem Aufschrei hoch und kriegte ein Holzscheit zu fassen, aber die Maus war schon in einem Loch neben der Holzkiste verschwunden.
    Michels Papa war außer sich, als er von der Maus hörte.
    »Das ist ja eine schöne Geschichte«, sagte er. »Mäuse in der Küche! Die können uns das Brot und das Fleisch auffressen.«
    »Und mich «, sagte Lina.
    »Ja, und dann unser Fleisch und unser Brot«, sagte Michels Papa. »Wir müssen die Katze diese Nacht in der Küche lassen!«
    Michel

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