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Microsklaven

Microsklaven

Titel: Microsklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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umher, um bunte Mischungen aus Software-Bootlegs zusammenzuschustern, die man verschenken kann. Jeder von uns ist total blank.
    O ffenbar sucht alle Welt nach einem Wort, das noch mehr ausdrückt als »Supermodel«: Hypermodel - Megamodel — Gigamodel. Michael meinte, unsere Unfähigkeit, ein stärkeres Wort als »Supermodel« zu finden, spiegele unsere Unfähigkeit wieder, mit dem erdrückenden Gewicht der Geschichte fertig zu werden, die wir für uns als Gattung geschaffen haben.
    W ir machten früh (19:00) Feierabend, um noch einkaufen zu können, aber so um 22:00 herum kamen wir alle zurück und gingen wieder an die Arbeit, bis etwa 1:00. Richtige Sklaven sind wir!
    Um Mitternacht grunzte Susan: »Ähhh, fröhliche Weihnachten.« Wir erwiderten ihren Wunsch und machten uns wieder an die Arbeit.

Erster Weihnachtstag 1993
    W ir saßen drinnen und packten beim Kaffeetrinken Geschenke aus. Draußen herrschte Richie-Cunningham-Wetter -wie in Happy Days, wenn Ralph Malph und Potsie rüberkommen und an der Tür klingeln, und sie haben ihre College-Jakken an und sagen: »Guten Tag, Mrs. C«, und das Wetter draußen ist... einfach Wetter.
    Aber wo haben alle ihre Familie gelassen? Warum sind sie nicht bei ihren Familien? Niemand von uns ist nach Hause gefahren. Bug hält es bei seinen Eltern in Idaho immer noch nicht aus, Susan bei ihren genausowenig (ihre Mutter lebt in Schaumberg, Illinois; ihr Vater in Irvine, unten im Süden); Karla - wohl auch nicht. Nur Anatole ist zu seinen Eltern gefahren, und das auch nur, weil sie bloß drei Stunden Richtung Norden in Santa Rosa wohnen.
    W ie auch immer, wir alle sind dieses Jahr dermaßen pleite, daß wir abgemacht haben, für niemanden etwas Teures zu kaufen. Das war lustig. Juxgeschenke. Weihnachten kommt der Geek im Techie so richtig zum Vorschein:
     
    • Von Todd für Bug: eine braune Wackenhut-Sicherheitsdienst-Baseball-Kappe
    • Von Karla für mich: die IBM-PC-Version von The $100.000 Pyramid
    • Von mir für Karla: ein Hewlett-Packard-Taschenrechner mit Edelsteinknöpfen
    • Von Ethan für uns alle: ein mit Süßigkeiten gefülltes CandyCaller-Spielzeughandy
    • Von Bug für alle: Dream Whip, ein Schlagsahneersatz ohne Milch
    • Von mir für Karla: eine insektenförmige Form aus der Play Doh Fun Factory, durch die man die Knetmasse hindurchdrückt (»Guck mal - das Play-Doh ist ganz weich und krümelt nicht«, quietschte sie.)
    • Von allen möglichen Leuten für alle möglichen Leute: Ren-&-Stimpy-Bildschirmschoner (»Bildschirmschoner sind das Makramee der 90er«, verkündete Susan kühn.)
    • Von Susan für uns alle: SELBSTGEMACHTE Martha-Stewart-mäßige Geschenkkörbe, die uns alle ziemlich verlegen machten. Michael fragte sie geradeheraus: »Susan, woher hattest du denn die Zeit, die ganzen Sachen zu besorgen?« Das schlechte Gewissen war ihr anzusehen, und dann sagte sie zu Michael, er könne sie am Arsch lecken, und das war lustig. Michael flüsterte mir zu: »Selbstgemachte Geschenke sind riskant, weil sie verraten, daß man zuviel Freizeit hat.«
    A us irgendeinem Grund bekam Susan von allen irgendwelche Feuchtreinigungstücher geschenkt. Das ist einer von diesen Scherzen, die sich verselbständigen, wie sich Dinge eben manchmal ohne ersichtlichen Grund verselbständigen. Ein unvorhersehbares, nonlineares Ereignis. Sie bekam:
     
    • 124 Klear-Screen™-Feuchtreinigungstücher, »in Liebe von Dan und Karla« (Abe habe ich eine Flasche Spray-N-Clean geschickt, damit er mal seine angetrockneten Popel von seinen Mac-Bildschirmen entfernen kann.)
    • Celeste® Sani-Com 3205 Feuchttücher speziell für Sprechmuscheln und Mikrofone - von Ethan. » ›Reinigt und desinfiziert technische Geräte aller Art‹ Ich habe letztes Jahr einen ganzen Packen davon bei United in der Business-Class geklaut.«)
    • Feuchtreinigungstücher der Marke Pocket Wetty aus Japan, hergestellt von Wakodo KK. (¥ 145, danke, Anatole.)
    M om hat von jedem einen Stein zu Weihnachten gekriegt, und sie sagte, das seien die besten Geschenke, die sie je bekommen hätte. Alle haben sich bemüht, ihr einen wirklich guten Stein zu schenken. Wie irre - daß jeder ernsthaft versucht, einen coolen Stein zu finden.
    Todd riß einen Witz darüber, wie Charlie Brown beim Trick or Treat an Halloween immer nur Steine bekommt und jedesmal sagt: »Ich hab'einen Stein«, aber Mom verstand die Medien-Anspielung nicht.
    D aß es jede Menge Sachen von Fry's gab, versteht sich von selbst:
     
    • Von

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