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Microsklaven

Microsklaven

Titel: Microsklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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Antonella, Harold und ich drüben an den Picknicktischen für die Nintendo-Belegschaft geführt hatten. Sie legte sich auf die Erde und dachte darüber nach, also legte ich mich auch hin. Die Sonne war heiß und tat gut. Ich konnte nur den Himmel sehen und Karlas Worte hören. Sie überraschte mich.
    Sie sagte, wir als Menschen trügen die Last auf unseren Schultern, alle Tiere der Welt auf einmal sein zu müssen. Sie sagte, wir hätten eigentlich keine eigene Identität. Sie sagte: »Was ist menschliches Verhalten anderes als der Versuch, zu beweisen, daß wir keine Tiere sind?« Sie sagte: »Ich glaube, wir haben uns so weit von unseren tierischen Ursprüngen entfernt, daß wir dabei sind, eine neue, überanimalische Identität zu erschaffen.« Sie sagte: »Was sind Computer denn anderes als EveryAnimalMachines?«
    Ich konnte es nicht fassen, daß sie so redete. Sie klang wie eine fleischgewordene Raumschiff-Enterprise-Folge. Es war, als würde ich in ein sehr, sehr tiefes Loch fallen, während ich ihre Stimme zu mir sprechen hörte. Aber dann summte eine Hummel über uns herum und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf sich, wie fliegende Dinge das gerne tun. Sie sagte: »Stell dir vor, du wärst eine Hummel und würdest in einem großen Hummelnest wohnen. Du hättest keine Ahnung, daß das Morgen irgendwie anders sein könnte als das Heute. Du könntest tausend Jahre später zu demselben Nest zurückkehren, und immer noch würde das Morgen nicht anders scheinen als das Heute. Menschen sind da vollkommen anders. Wir nehmen an, daß das Morgen eine andere Welt ist.« Ich fragte sie, was sie meinte, und sie sagte: »Ich meine, daß die Tiere mit einem anderen Zeitempfinden leben. Sie können nicht wissen, was Geschichte ist, weil sie nie den Unterschied zwischen heute und morgen erkennen können.« Ich jonglierte mit ein paar Steinen, die ich neben mir gefunden hatte. Sie sagte, sie habe nicht gewußt, daß ich jonglieren könne, und ich erwiderte, das hätte ich in meiner letzten Produktgruppe durch Osmose gelernt.
    Wir standen auf und gingen zusammen zurück zu Haus Sieben. Mein Fahrrad schob ich. Wir gingen den gewundenen weißen Zementweg entlang, der mit Krähenscheiße bekleckert war, an den Springbrunnen vorbei und den Schierlingen und Fichten.
     
    Etwas zwischen uns ist jetzt anders geworden, als ob wir irgendwie übereingekommen wären, einer Meinung zu sein. Und - du liebe Güte, ist die dünn! Ich glaube, ich werde ihr morgen bei der Arbeit etwas zu essen holen. Ich hoffe, das ist nicht so, als würde man einen Waschbären füttern.
    Habe bis kurz nach Mitternacht gearbeitet und bin dann nach Hause gefahren. Geduscht. Drei Schalen Cornflakes und ESPN. Meine Wochenenden sind nicht anders als meine Wochentage. Irgendwann mal werde ich an irgendeinen schönen Ort wie Whidbey Island verschwinden und zwei ganze Tage nur abhängen.
    Todd komprimiert diese Woche Codes, und nebenbei hat er etwas erfunden, was er den »Prince-Emulator« nennt - ein Programm, das alles, was man schreibt, in einen Songtitel von Prince, dem Funkmeister aus Minnesota, konvertiert. Ich habe ihn für den 1en Teil meines heutigen Tagebuchs gesampled.
    1 paar minutN spätR traf ich auf Krla, dl übR Dn rasN an dR wStseiT ging. SI Gt imR äußRst schnL, & sl ist sR zlrlich, wl 1 kl IS kind.
    S war sLtsam für uns beiD, uns außRhalb dS büros mit dN graubeschfarbNN wNDN & dM austRnfarbNN TppichbodN zu sehN. Wir setztN uns auf Dn RasN & untRhlltN uns le weile. WI vRschwörR kamN wir uns vor, weil wir nicht drinnN warN, um uns um dl lhaltung dR dedll zu kümmRn. Ich fragT sl, ob sl mit Dn dädhäds nach pilzN suche, doch sl sagT, in IrM büro sei sl vRrückt GwordN & sl haB nur 1 paar minutN draußN im wald nebN Dm campus frische luft schnappN müssN. Mit so etwas hätT ich bei Ir nl Grechnet, ich mle, schllßlich slt sl aus wl 1 mäuschN, das sich immR in GschlossNN räumN aufhLt. S war gut, sl lmal zu trFfN, One daß sl mich gleich anschrl, ich solle Ir nicht auf dl nRvN GhN. WirhabN 11/2S jähr lang vllleicht lObüros von landRNtfRnt GarbeiTt & nl wirklich mitlandR GreDt.
    Ich zeigT Karla 1 Stück birkNborke, das ich von IM bäum vor haus 9 abGzogN hatT, & sl zeigT mir 1 paar scharlachroT sumach-blättR, dl sl im wald GfundN hatT. Ich erzLT Ir von Dm Gspräch übR h&e & KtzN, das Marti, AntonLla, HarLd & ich drübN an Dn picknicktischN für dl NintNdo-Blegschaft Gführt HttN. Sl legT sich auf dl RD & d8e darübR nach, also legT ich mich auch

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