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Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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er ohnehin keine Munition für die Waffe mehr hatte. Gefährlicher dagegen war, daß ihm nur noch eine geringe energetische Reserve zur Verfügung stand. Sein Schutzschirm würde keine allzu großen Belastungen mehr aushalten.
Romo versetzte den Resten seines Deflektors einen Fußtritt und stieg dann über die Konserven hinweg zur Vorderseite des Regals hinüber. Um Energie zu sparen, lief er an der Bordkante entlang bis zum Ausgang des Lagerraumes, obwohl dieser Marsch erhebliche Zeit beanspruchte. Danach allerdings mußte er seine Rückenhubschraube einsetzen, um zu der Öffnung eines Abfallschachtes hinüberzukommen. Die Falltür hatte sich an einem Dosenrest verklemmt, so daß der Siganese leicht in die Röhre steigen konnte. Sie lief in der Nähe des zentralen Liftes senkrecht durch das Raumschiff und endete in den Maschinenräumen, wo der Abfall in den Konvertern vernichtet wurde.
Romo ließ sich nur etwa dreihundert Meter abwärtssinken und schnitt dann mit seinem Desintegrator ein Loch in die Seitenwand.
Er kam in einem unbesetzten Labor heraus. Die Beschriftung über dem Ausgang verriet ihm, daß er sich jetzt bereits in unmittelbarer Nähe der Druckkammer befand.
    *
    Der galaktische Spieler pokerte, als er mit der Lenkzentrale Verbindung aufnahm. Er setzte alles auf eine Karte, um sich, seine Freunde und seinen Auftrag zu retten.
    Während in seinem Rücken ein machthungriger Mann um seine Position als neuer Kommandant der TARMAT kämpfte, während von den 1800 Männern und Frauen an Bord schon fast die Hälfte die unheilvollen Symptome der Seuche am eigenen Leib spürte und sich der Panik näherte, nahm Ronald Tekener das Gespräch mit seinem Gegner auf.
    Irgendwo in der Weite der Galaxis befand sich die Lenkzentrale der Condos Vasac. Sein Bild war auf einem oder mehreren Übertragungsschirmen zu sehen, während sich ihm nur flirrende, vielfarbige Linien auf dem Gerät am Hauptpult der Funkzentrale boten.
    “Ich melde mich von Bord der TARMAT”, begann er mit ruhiger Stimme. “Aus bisher noch nicht geklärten Gründen ist es zu einer Masseninfektion mit den auf Cronot entwickelten Viren gekommen. Ich konnte einwandfrei feststellen, daß es sich um die gleiche Krankheit handelt, die auch ich zu überstehen hatte. Vermutlich sind die Keime trotz aller Vorsichtsmaßnahmen aus der Druckkammer gekommen, in der sich Ihre Freunde, die Sonderbotschafter befinden, die den Auftrag hatten, mit mir zu verhandeln.”
    Tekener unterbrach sich und warf einen kurzen Blick durch die Panzerplastscheibe in die Kommandozentrale hinüber. Die Offiziere standen erregt vor den Beobachtungsschirmen. Aus einzelnen Rufen erfuhr der Terraner, daß die Kämpfe im Schiff abflauten. Tormo Rackt etablierte sich.
    “Sprechen Sie weiter”, forderte ihn eine unpersönliche Stimme aus den
    Lautsprechern auf.
“Ich muß Ihnen jetzt sagen, daß es keine Rettung mehr für uns gibt”, sagte
Tekener. “Nur wenige Männer, die die Seuche mit Hilfe des Kosmobiotikums
überstanden haben, werden mit dem Leben davonkommen.”
“Sie gehören zu diesen Männern, die überleben werden?”
“Ich habe die Krankheit überstanden”, erwiderte Tekener. “Irgendwann in naher
Zukunft werde ich die TARMAT verlassen müssen. Sie ist bereits jetzt ein Totenschiff.
Vorher aber möchte ich noch etwas tun, wozu ich Ihre Zustimmung benötige.” Wieder unterbrach er sich. In der Zentrale war Ruhe eingekehrt. Tormo Rackt
ging in die Kabine des Kommandanten. Er hatte offensichtlich nicht bemerkt, was in der
Funkstation geschah.
“Bitte, Mr. Tekener, fahren Sie fort”, drängte die Stimme des Fremden. “Ich bitte Sie um die Genehmigung, die Körper Ihrer drei Freunde mit Hilfe eines
Desintegrators vernichten zu dürfen.”
“Warum?” fuhr eine äußerst scharfe Stimme dazwischen.
Ronald Tekener blickte auf die tanzenden, bunten Muster auf dem Bildschirm.
Die Fremden zeigten sich nicht. Sie offenbarten ihre wahre Identität niemandem.
Fürchteten sie, daß ihr Anblick für menschliche Wesen so grausig war, daß er einen
Schock auslösen würde?
“Ich habe den Eindruck gewonnen, daß Sie es vorziehen, uns nicht direkt
gegenüberzutreten. Sie wollen anonym bleiben. Wenn ich mich mit dieser Überlegung
nicht irre, dann ist es unerläßlich, daß die Körper Ihrer Freunde desintegriert werden. Es
ist nicht ausgeschlossen, daß die TARMAT von Verbänden der USO entdeckt und
überfallen wird. Die Lage an Bord ist verworren. Die Kranken wissen, daß sie nur

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