Microsoft Word - Atlan 026 - Der schreckliche Korporal.rtf
meinte Hauptmann Cree Dhanza von der AntigravTragbahre aus.”Es ist nur eines wichtig, nämlich, daß wir dieses Schiff schleunigst verlassen. Gehen Sie auf ihr Rettungsboot, damit meine Leute und ich mit dem Transmitter zu Admiral Ghampfs Schiff überwechseln können.”
“Sie können sich ruhig aus dem Staube machen”, sagte Klackton. “Aber ich bleibe, bis ich weiß, was dies zu bedeuten hat.” Er schüttelte verständnislos den Kopf. “Warum haben sie zwei Blues-Schiffe geschickt?”
“Meine Position als Kommandant verlangt es, daß ich als letzter mein Schiff verlasse”, beharrte Hauptmann Dhanza. Er hatte sich von dem Sturz durch den Antigravschacht schon einigermaßen erholt. Aber da einige der Knochenbrüche noch nicht verheilt waren, war er an die Bahre gefesselt.
“Sei nicht so störrisch, Walty”, redete Annemy Traphunter Klackton gut zu. “Was ändert es schon an dem ursprünglichen Plan, daß uns nun zwei Blues-Schiffe angreifen? Suchen wir das Rettungsboot ‘auf, bevor es zu spät ist.”
Klackton löste seinen Blick von den Monitoren, auf denen die beiden sich nähernden Diskusschiffe vergrößert zu sehen waren, und sah zur Kontrolltafel des Navigators.
“Wir haben noch gut eine Minute Zeit”, sagte er.
“Wenn tatsächlich eine Änderung des ursprünglichen Planes gefaßt worden wäre, hätte uns Admiral Ghampf sicherlich über Funk davon verständigt”, rief der Siganese Kamla Romo über eine Verstärkeranlage und kurvte mittels seiner flugfähigen Spezialkombination vor Klacktons Nase herum.
“Als Verantwortlicher dieses Unternehmens weiß ich selbst, was zu tun ist”, herrschte Klackton den Siganesen an. “Ich brauche keine Ratschläge von Besserwissern.”
Annemy Traphunter preßte die Lippen aufeinander, ihre mandelförmigen Augen sprühten vor Zorn.
“Na schön, Korporal Klack-Klack”, sagte sie. “Diesmal hast du das Heft in der Hand, und deiner Torheit stehen Tür und Tor offen. Aber wenn sich die Situation wieder normalisiert hat, dann wirst du mir das büßen.”
Walty Klackton schrumpfte unter diesen heftigen Worten sichtlich zusammen.
“Aber Annemy”, beteuerte er, “sieh doch ein, daß ich nicht anders kann als abwarten. Auf mir lastet eine große Verantwortung ...”
In diesem Augenblick traf der erste Volltreffer das Walzenschiff. Die Männer in der Kommandozentrale wurden durcheinandergeschüttelt. Kamla Romo wurde von den Erschütterungen noch am wenigsten betroffen, da er immer noch mitten in der Luft schwebte. Die Männer an den Kontrollen wurden aus ihren Sitzen geschleudert, Hauptmann Dhanza segelte mitsamt seiner Antigrav-Bahre quer durch den Raum, Annemy Traphunter überschlug sich, und Walty Klackton fiel gegen sie.
Die Beleuchtung im ganzen Schiff erlosch, nur die Notlichter spendeten ihr fahles Licht. Die Kontrollgeräte fielen aus, die Bildschirme wurden dunkel, die akustische Alarmanlage heulte auf.
Nachdem sich Annemy Traphunter aufgerappelt hatte, wurde sie von Walty Klackton, bei dem Versuch, sie zu stützen, wieder zu Boden gestoßen.
“Jetzt geht es ums nackte Leben”, rief einer aus der Mannschaft.
“Alle Mann von Bord!” befahl Hauptmann Dhanza. Er wandte sich an den Ersten Offizier, der die Steuerung seiner Antigrav-Bahre bediente: “Los, bringen Sie mich zum Transmitter.”
Die Männer verließen fluchtartig die Zentrale. Nur Walty Klackton harrte aus. Er stand vor den Panzerglasscheiben, die über die ganze Bugseite der Zentrale liefen, und starrte ins All hinaus, wo die beiden Blues-Schiffe bereits mit bloßem Auge zu sehen waren.
Keines der beiden Diskusschiffe feuerte mehr auf die LANNON. Der Grund war offensichtlich: Das kleinere Blues-Schiff, das den Treffer verursacht hatte, war von dem größeren BluesSchiff zu einem Wrack geschossen worden. Klackton sah, wie Winzige Beiboote ausgeschleust wurden.
“Da stimmt etwas nicht’, murmelte Klackton.
“Natürlich”, rief ihm Kamla Romo zu. “Weil sich in dem Großkampfschiff echte Blues befinden. Ich habe eben einen Funkspruch aufgefangen—er bestand aus dem typischen Gezirpe der Blues. Kommen Sie jetzt endlich, Korporal, sonst werden wir hier noch gebraten.”
Aber Klackton schüttelte nur den Kopf.
“Dazu ist es noch zu früh”, sagte er. “Wir haben erst einen harmlosen Treffer bekommen. Niemand würde uns glauben, daß wir unser Schiff verlassen mußten.”
“Hat man da noch Töne”, stöhnte Annemy Traphunter, die bereits im Schacht zur Notleiter stand. “Was willst du
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