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Microsoft Word - Atlan 026 - Der schreckliche Korporal.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 026 - Der schreckliche Korporal.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Angst— davor, sein tatsächlich vorhandenes Genie anzuerkennen!”
“Lächerlich.” Annemy lachte gekünstelt. “Weshalb sollte ich davor Angst haben?”
“Weil Sie sich sonst in Klackton verlieben könnten”, meinte Kamla Romo schlicht.
Annemy blieb vor Verblüffung der Mund offen. Eine feine Röte zog sich über ihre Wangen—ein eindeutiges Zeichen dafür, daß der Siganese nicht ganz so unrecht hatte.
“Hören Sie mit dem Gefasel auf, Sie kleiner Seelenforscher”, sagte sie barsch. “Wir können später einmal über Waltys Wert oder Unwert diskutieren, wenn er Sie einmal durch einen unbeabsichtigten Schritt plattgewalzt hat.”
“Schon gut’, beschwichtigte Romo sie. “Es gibt wirklich wichtigere Dinge, als uns zu zanken. Da Sie, im Gegensatz zu mir, einen militärischen Rang besitzen, möchte ich Ihnen die Entscheidung über unsere nächsten Schritte überlassen, Leutnant.”
“Danke”, sagte Annemy trocken. Sie war immer noch wütend auf den kleinen Mann von Siga, weil er ihr das auf den Kopf zugesagt hatte, was sie selbst nicht wahrhaben wollte. Aber sie unterdrückte ihre Emotionen tapfer, denn für Gefühlsausbrüche war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.
“Wir müssen natürlich sehen, daß wir Walty aus seiner mißlichen Lage befreien”, sagte sie in unpersönlichem Tonfall. “Deshalb schlage ich vor, daß Sie zu einem Erkundungsflug starten. Finden Sie heraus, wo man Walty festhält und welche Sicherheitsmaßnahmen für ihn getroffen wurden. Haben Sie das erledigt, erkunden Sie den Standort der Laboratorien. Ich werde Sie bis an den Rand des Stützpunktes begleiten und selbst einiges zur Sondierung der Lage beitragen.”
“Ist das nicht zu gefährlich?” gab der Siganese zu bedenken. “Selbst wenn Sie sich im Schutze des Deflektorfeldes in den Stützpunkt wagen, besteht immer noch die Gefahr, daß man die Energiequellen Ihres Kampfanzuges anpeilt.”
“Diese Gefahr besteht immer, auch hier in dieser unbewohnten Gegend”, meinte Annemy abfällig; sie war jetzt ganz kalter, entschlossener USO-Spezialist. Niemand, der nicht ihre andere Seite kannte, würde vermuten, daß diese Frau irgendwelcher Gefühle fähig sein konnte. “Aber ich finde die Ortungsgefahr überhaupt nicht groß. Haben Sie während des Fluges nicht bemerkt, daß der Stützpunkt kaum erkennbare Abwehreinrichtungen besitzt? Mir fiel das Fehlen schwerer Geschütze und weitreichender Ortungsanlagen sofort auf.”
“Das stimmt’, gab Romo zu. “Ich konnte mit meinen Meßgeräten nicht einmal größere Energiequellen feststellen, die für ausreichende Verteidigungsanlagen nötig wären.
“Das kann nur bedeuten”. überlegte Annemy, “daß die Condos Vasac uns unbekannte und fremdartige Verteidigungsmittel besitzt, oder daß sie sich sicher fühlt und überhaupt keine nennenswerten Schutzmaßnahmen getroffen hat. Ich wage auf jeden Fall den Vorstoß.”
“Ich fürchte, wir werden unser Unternehmen verschieben müssen”, sagte der Siganese gedehnt. “Werfen Sie einmal einen Blick auf Ihren Individuakaster.”
Annemy hob den rechten Arm in Gesichtshöhe und nahm an den dort befindlichen Armaturen ihres Kampfanzuges einige Feineinstellungen vor. Sofort stieg der Zeiger ihres Individualtasters die Skala hinauf und pendelte bei einem Wert von 72 IQ ein.
“Ein Intelligenzquotient von 72?” Sie runzelte die Stirn. Sie peilte die Entfernung und die Intensität ein. “Sechzig Individuen mit einem durchschnittlichen IQ von 70 in einer Entfernung von vier Kilometern.” Sie folgte der Markierung des Richtungsanzeigers mit den Augen und murmelte: “Die Schwingungen kommen aus dem Wald dort mit den Mammutbäumen. Um welche Geschöpfe mag es sich handeln? Wenn es Humanoiden sind, dann sind es Schwachsinnige. Es kann sich aber auch um nichtmenschliche Halbintelligenzen handeln.”
“Die zweite Möglichkeit trifft zu”, sagte Romo. “Ich habe ein schärferes Sehvermögen als Sie. Deshalb kann ich erkennen, daß sich am Rande des Baumbestandes raupenartige Wesen bewegen.”
    *
    Die Mammutbäume waren bis zu hundert Meter hoch, manche Stämme besaßen einen Durchmesser von acht Metern. Die Äste trugen große, schwere Früchte und großflächige, dickgeäderte Blätter, die sich im Wind kaum bewegten. Das Geäst der Bäume verflocht sich in den Kronen, so daß zwanzig Meter über dem Boden eine zweite Ebene bestand, in der sich die Raupen vorwiegend aufhielten. Aber einige befanden sich auch auf dem Boden, hatten

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