Microsoft Word - Atlan 026 - Der schreckliche Korporal.rtf
Romo fest, daß Klackton es einstweilen für sich
behielt, daß in diesem Sonnensystem eine USO-Flotte wartete.
Nachdem Klackton seine Erzählung beendet hatte, sagte der Ara: “Es ist mir unverständlich, wie iemand annehmen konnte, daß wir auf Heyscal
eine verbrecherische Organisation unterstützen.”
“Vergessen Sie nicht, daß wir nach Olac Kretstas Aussage dies annehmen
mußten”, argumentierte Klackton. “Schließlich teilte er uns mit, daß er auf Heyscal
infiziert wurde. Der Schluß, daß das Metavirus II hier gezüchtet wird, ergab sich von
selbst.”
Der Ara schüttelte leicht den Kopf. “Patriarch Olac Kretsta unterhielt zu uns nur
Handelsbeziehungen. Er bekam von uns die begehrten Pelze der Tschumors und
versorgte uns dafür mit Nachschubgütern. Unsere einzige Bedingung war, daß Kretsta
die Koordinaten unserer Welt geheimhielt. Wir wollen mit der übrigen Galaxis nichts zu
tun haben, um in Ruhe unserer Forschung nachgehen zu können.”
“Es fiel Kretsta sicherlich nicht schwer, sich an diese Bedingung zu halten”,
meinte Klackton. “Das sicherte ihm immerhin das Monopol für den Vertrieb der
Tschumor-Pelze.”
Der Ara hatte Klacktons Äußerung nicht gehört. Gedankenverloren fuhr er fort: “Als wir vor fünfzig Standard-Jahren unsere Heimat in vier großen Raumschiffen
verließen, taten wir es in der Absicht, uns irgendwo in einer unbekannten Region der Galaxis niederzulassen und uns um nichts anderes als um unsere Forschung zu kümmern. Sie wissen als USO-Spezialist am besten, welche Verbrechen man unserem Volk ankreidet. Man nennt uns die Galaktischen Mediziner, aber in dieser Bezeichnung liegt nicht nur Achtung, sondern auch ein ängstlicher Unterton. Wo unbekannte Seuchen ausbrechen, wo bakteriologische Waffen eingesetzt werden, zieht man uns Aras zur Rechenschaft. Wir kamen nach Heyscal, um den Namen unseres Volkes reinzuwaschen. Wir wollten uns ausschließlich der medizinischen Forschung für friedliche Zwecke widmen. Dafür nahmen wir es sogar auf uns, unter ständiger
Bedrohung durch die Blues zu leben. Bisher ging auch alles gut.”
“Es ging alles gut, bis Walty Klackton kam”, hörte Kamla Romo Annemys Stimme
in seinen Kopfhörern.
“Seien Sie nicht zynisch”, erwiderte der Siganese. Er hatte kaum ausgesprochen,
da passierte es wieder einmal: Irgend etwas barst klirrend. Als Romo in die Richtung
blickte, sah er, daß der Tisch und die beiden Stühle aus Kunstglas, auf denen Klackton
und der Ara gesessen hatten, in lauter kleine Splitter zersprungen waren. Sie erhoben sich gerade vom Boden und schüttelten die Splitter aus ihrer
Kleidung.
“Das war sicher wieder meine Schuld”, beteuerte Klackton. Er blickte sich
suchend um. “Ich habe sicherlich wieder etwas getan, was die Zertrümmerung des
Kunstglases verursacht hat.”
Der Ara lächelte verzeihend. “Sie sind ein Phänomen, Mr. Klackton. Natürlich
haben Sie die Zerstörung des Tisches und der Stühle verursacht. Ich bin Ihnen dafür zu
Dank verpflichtet.”
“Ich verstehe nicht”, sagte Klackton irritiert.
Der Ara erklärte es ihm: “Vorhin haben Sie Reagenzgläser umgestoßen, in
denen sich Nährlösungen mit Bakterien befanden. Meine Mitarbeiter versicherten mir,
daß es sich um Bakterien handelt, die auf eine bestimmte Art von synthetischen
Riesenmolekülen zersetzend wirken. Weiter wurde behauptet, diese Bakterien würden
sich unglaublich schnell in der Atmosphäre Heyscals ausbreiten. Ich sollte vor allem
feststellen, welche Art der Riesenmoleküle die Bakterien angreifen. Nun weiß ich es.
Der Tisch und die Stühle bestanden aus einem unglaublich widerstandsfähigen
Schaumglas, aus dem auch die Quarantäneglocken bestehen. Es hätte mich tagelange
Experimentierarbeit gekostet, um herauszufinden, daß diese Bakterien ausgerechnet
Schaumglas angreifen. Und vielleicht wäre es dann schon zu spät gewesen, ein
Gegenmittel zu finden. Deshalb muß ich Ihnen danken, Mr. Klackton.”
Klackton blickte verlegen zu Boden. Er räusperte sich.
“Um den Faden nicht zu verlieren ... Wie war es möglich, daß sich Kretsta mit
dem Metavirus infizierte, obwohl er auf Heyscal nicht gezüchtet wird?”
Ein Ausdruck von Trauer legte sich auf das Gesicht des Aras.
“Wahrscheinlich erging es dem Patriarchen so wie etlichen aus meinem Volk, die
die Seuche in unsere Siedlungen brachten. Wir stehen seit Monaten im Abwehrkampf
gegen diese Seuche. Tausende von uns wurden dahingerafft, bevor wir das
Gegenmittel fanden. Es war uns
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