Microsoft Word - Atlan 026 - Der schreckliche Korporal.rtf
schleierhaft, woher die Metaseuche kam, bis wir dann
die Virusträger fanden. Zweitausend Kilometer von HYBAFOST entfernt war ein
unbekanntes Flugobjekt gelandet. Ihm entstiegen fremdartige Geschöpfe von wahrhaft bestialischem Aussehen. Sie trugen das Metavirus II in sich. Als einige unserer Leute mit ihnen in Kontakt kamen, wurden sie infiziert und trugen die Seuche in unsere
Forschungsstationen. Erst vor kurzem gelang es uns, ein Heilserum zu finden.” “Und es wirkt?” fragte Klackton erregt.
“Sie haben selbst gesehen, welche Erfolge wir erzielen konnten”, antwortete der
Ara. “Alle Männer in den Quarantäneglocken waren einmal hoffnungslose Fälle.” Romo sah, daß Klackton geistesabwescnd nickte. Der Siganese wußte, woran er
dachte. Als der Ara von den fremdartigen Geschöpfen sprach, die die Seuche nach
Heyscal gebracht hatten, da befiel ihn ebenfalls eine ungeheure Ahnung. Bevor er sich
jedoch weiter damit auseinandersetzen konnte, meldete sich Annemy Traphunter in
seinen Kopfhörern.
“Romo”, sagte sie atemlos, “können diese fremdartigen Geschöpfe identisch mit
den Außergelaktischen sein, die die Condos Vasac beherrschen?”
“Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß”, sagte Romo unbestimmt. “Schön wäre
es, wenn Klackton eine Expedition in das Gebiet vorschlagen würde, in dem diese
Bestien gelandet sind.”
Als sich der Siganese den Geschehnissen im Raum zuwandte, hörte er Klackton
gerade sagen: “Könnte ich den Landeplatz der Fremden einmal besichtigen?” “Das ist ein lebensgefährliches Unterfangen”, gab der Ara zu bedenken. “Ich bin immun gegen das Metavirus”, behauptete Klackton.
“Das habe ich mir schon von dem Augenblick an gedacht, als ich von Ihrem
Sturz in den Experimentalsee erfuhr”, sägte der Ara.
Klackton starrte ihn ungläubig an. “Wollen Sie sagen, daß das Wasser des
kochenden Sees Erreger der Metaseuche enthielt?”
Der Ara nickte. “Jawohl. Wir wollten im See durch die Eis-Heiß-Methode die
Vermehrung der Viren kontrollieren, unsere Tests bei optimalen Bedingungen in einer
weitreichenden Temperaturskala durchführen und außerdem unser Heilserum unter
verschiedenen Voraussetzungen ausprobieren. Da Sie überlebt haben und keine
Symptome der Metaseuche zeigen, dürften sie tatsächlich eine natürliche Immunität
besitzen.”
“Dann bringen Sie mich zu den Fremden”, förderte Klackton. “Worauf warten Sie
noch?”
“Auf mich”, rief Kamla Romo über seinen Verstärker und flog in den Raum hinein.
11.
Annemy Traphunter hatte bis zuletzt gehofft, daß Klackton sie an der Expedition teilnehmen ließe. Aber die Nacht ging vorbei, der neue Morgen graute, die Sonne wanderte über den Himmel und überschritt den Zenit ... die erhoffte Nachricht von Klackton erreichte sie nicht in ihrem Unterschlupf. Zwar hatte sie nicht über mangelnde Beschäftigung zu klagen—es gab ständig Nachrichten an Admiral Ghampf weiterzuleiten—, aber nie war eine persönliche Nachricht für sie darunter.
Erst als sich die Sonne bereits dem Horizont näherte, man schrieb bereits den 24. April, meldete sich Walty Klackton persönlich über Sprechfunk.
“Wir starten in wenigen Minuten in das Landegebiet der Außergalaktischen”, hörte Annemy ihn sagen.
Sie räusperte sich und gab ihrer Stimme einen festen Klang.
“In Ordnung, Walty. Du kennst meine Position. Ihr könnt hier anhalten und mich mitnehmen.”
Es entstand eine kurze Pause, dann ° meldete sich wieder Klackton:
“Tut mir leid, Annemy, aber ich bin dagegen, daß du an dieser gefährlichen Expedition teilnimmst.”
Annemy ließ ihrem Zorn freien Lauf. “Was soll das heißen— gefährliche Expedition? Willst du vielleicht sagen, ich besäße nicht genügend Mut, um mich an einem waghalsigen Unternehmen zu beteiligen!”
“Nein, Annemy”, versicherte Klackton. Er druckste verlegen herum, ehe er fortfuhr: “Ich bin nur der Ansicht, daß du auf deinem Posten unersetzlich bist. Du mußt die Landekommandos verständigen und sie vom Vormarsch auf die Ara-Siedlungen abhalten ...”
“Das kann ich auch während des Einsatzes über Funk erledigen!”
“Ja, schon ... aber ich möchte, daß du dich Major Dirzans Truppe anschließt. Du mußt ihn persönlich über die wahre Sachlage unterrichten und veranlassen, daß er sich mit sämtlichen Einsatzfahrzeugen und Geschützen bereithält. Vielleicht werden wir seine Unterstützung benötigen. Weiter mußt du Admiral Ghampf über den neuesten Stand der Dinge
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