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Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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in die Augen. Ihre forschenden Blicke
schienen ihm bis ins Gehirn zu dringen.
“Wer bist du?” fragte sie leise.
“Ich bin Spezialroboter eines Explorerschiffes”, begann Kennon, doch das
Mädchen unterbrach ihn. Sie schüttelte den Kopf. Zögernd legte sie ihre Hände auf
seine Brust und schob sie langsam höher bis zu seinen Wangen.
“Du bist der vollkommenste Roboter, den ich je gesehen habe. Du scheinst
jedoch nicht nur einen besonders perfekten Körper, sondern auch ein neuartiges
Geisteszentrum zu haben. Zumindest bist du seltsam programmiert. Sag mirwer hat
dich gebaut?”
“Miß Aivk, es geht doch hier um die MONIAK YANCEY. Wäre es nicht besser,
wenn Sie sich nur darum kümmerten?”
“Ich befehle dir, zu antworten!” sagte sie scharf.
“Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen habe”, antwortete Kennon. Er fühlte
sich zu diesem Mädchen seltsam hingezogen. In ihren Augen sah er ein Licht, das eine
Saite in ihm anschlug, die er längst zerrissen glaubte. Spürte er nicht die Berührungen
ihrer Hände auf seinem Körper? Seine Nerven narrten ihn mit Phantomschmerzen, als
er glaubte, sein Herz fühlen zu können. Das Mädchen machte ihn unsicher. Obwohl er
wußte, daß sein Körper ihn nicht verraten konnte, wich er zurück. Es kam ihm vor, als
beobachte er sie aus einem Versteck heraus durch die Linsen in seinem Kopf. “Hm”, machte das Mädchen und errötete ein wenig. “Ein Roboter macht mich
unsicher und verlegen. Ich verstehe das nicht.”
Sie ging zu ihrer Koje zurück und setzte sich. Dann schüttelte sie den Kopf, als
begreife sie überhaupt nichts mehr.
“Ein Roboter, der ausweichende Antworten gibt”, flüsterte sie. Dann blickte sie
auf und sah Kennon prüfend an. Nein—du bist nicht zufällig hier an Bord. Du hast einen
festen Plan gehabt, als du zu uns kamst. Welchen Plan hast du gehabt, Roboter?” “Ich wollte das Schiff retten, mehr nicht.”
“Gibt es jetzt noch eine Möglichkeit für uns?”
Kennon schüttelte den Kopf.
“Nein”, antwortete er. “Wenn die Fremden die Wahrheit gesagt haben, als ich sie
belauschte, dann müssen wir für immer im Hyperraum bleiben.”
Te po Tam meldete sich über Interkom.
“Kommen Sie bitte mit dem Roboter in die Zentrale!” befahl er.
“Ich will mich nur etwas frisch machen”, antwortete sie. Sie öffnete eine kleine
Tür, die zu einer Duschkabine führte. Dabei wollte sie sich ihren Morgenmantel
abstreifen. Mitten in der Bewegung verhielt sie jedoch und wandte sich um. “Ich vergaß, es ist dir ja peinlich”, sagte sie. Dann verstummte sie und blickte
überrascht auf die Ausgangstür, die sich lautlos hinter dem vermeintlichen Roboter
schloß. Sie lief zur Tür und riß sie wieder auf. Kennon stand ruhig auf dem Gang und
wandte ihr den Rücken zu.
“Sie brauchen keine Angst zu haben, daß ich weglaufe”, sagte er, ohne sich
umzudrehen. “Ich warte auf Sie.”
Sie schloß die Tür wieder.
Kennons Gedanken wanderten zu Ronald Tekener. Er fragte sich, ob der Freund
den Test der CV wirklich bestanden hatte.
    *
    Leafan Ontor zeigte auf einen freien Sitz in der Steuerzentrale der Hyperfalle. Gleichzeitig beugte er sich über ein Mikrophon und erklärte den Versuch für beendet.
“Gehen Sie auf Kurs Blau/e”, schloß er. “Ab sofort gilt wieder die Order 0024.”
“Verstanden. Order 0024", antwortete eine Stimme.
Wenig später ging eine leichte Erschütterung durch die Hyperfalle. Irgendwo liefen starke Motoren an. Die Wände begannen zu vibrieren. Die beiden Sonnen wanderten aus den Bildschirmen. Ein Randgebiet des galaktischen Zentrums geriet in das Erfassungsgebiet der Objektive.
Leafan Ontor lächelte und schaltete die Geräte aus.
Kurzfristig wurde eine leichte Beschleunigung spürbar. Ronald Tekener wußte, daß die Hyperfalle Fahrt aufnahm, um die Doppelsonnen mit unbekanntem Ziel zu verlassen.
Das große Spiel ging weiter. Der Einsatz blieb der gleiche. Sein Leben.
“Es ist wohl müßig, Sie zu fragen, wohin wir jetzt fliegen?”
Ontor nickte.
“Vielleicht werden Sie es irgendwann erfahren, Tekener”, sagte er. “Vielleicht auch nicht.”
“Und jetzt?”
Ontor setzte sich ihm gegenüber in einen anderen Sessel.
“Möchten Sie etwas zu trinken haben?”
“Danke.”
“Wie Sie wollen.” Der Wissenschaftler ließ sich von einem Akonen einen Becher mit einer rötlichen Flüssigkeit reichen. “Den Test haben Sie bestanden, Tekener, aber ich kann nicht sagen, daß Sie mich überzeugt haben.”
“Was werden Sie

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