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Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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“Er hat den Verstand verloren”, wisperte Suzan Aiyk betroffen. “Te po Tam, wir
dürfen ihn nicht allein lassen. Er gehört in ärztliche Behandlung.”
“Der Ololoaner ist nicht der einzige, der behandelt werden sollte”, gab der Erste
Offizier kalt zurück. “Wenn es uns nicht bald gelingt, aus dieser Falle herauszukommen,
dann ...”
Er ließ offen, was dann geschehen würde; aber jeder konnte es sich ausmalen.
Suzan Aiyk blickte Kennon an. Zum erstenmal bemerkte er, daß sie sich fürchtete. Es
schien, als habe sie jetzt erst voll erfaßt, wie ernst ihre Lage tatsächlich war. “Ich schlage vor, daß die MONLAK YANCEY einen Ausbruchsversuch macht,
solange die Triebwerke noch nicht gänzlich ausgefallen sind”, sagte Kennon. “Tun Sie
etwas, Te po Tam.”
Zum erstenmal zeigte jetzt auch der Erste Offizier Erregung. Er fuhr herum und
hob die Hände, als wolle er nach Kennon schlagen. Er fing sich jedoch schnell wieder
und ging zum Autopiloten, um einige Schaltungen vorzunehmen. Das Schiff reagierte
nicht. Keines der Instrumente zeigte eine Leistung an.
“Zu spät”, sagte Te po Tam.
Zwei Deckoffiziere kamen in die Zentrale. Sie sahen erschöpft aus. Ihre
Uniformen waren zerrissen.
“Sir”, keuchte einer von ihnen. “Die Passagiere laufen Amok. In der
Touristenklasse haben zwei Männer Selbstmord begangen.”
Der Erste Offizier blickte sich ratsuchend um.
“Wir müssen etwas tun, um die Passagiere zu beruhigen”, sagte er leise. Seine
Blicke richteten sich auf Kennon. “Was können wir tun, Roboter?”
Ein weiterer Offizier betrat die Zentrale. Auch er sah erschöpft und abgekämpft
aus.
“Sir”, meldete er. “In der Touristenklasse fällt der Sauerstoffgehalt der Luft stark
ab. Einige Frauen sind schon bewußtlos geworden. In der Luxusklasse mußte auf
Notstromversorgung umgeschaltet werden.”
Te po Tams Hände ballten sich zu Fäusten. Seine Erregung stieg. Die anderen
Männer und das Mädchen standen wie erstarrt. Niemand wußte, was zu tun war. Plötzlich begann das bordeigene Gravitationsfeld zu schwanken. Sie verspürten
zunächst ein leichtes Zupfen an den Beinen; danach schien es, als stürze das
Raumschiff unvermittelt in die Tiefe. Sie verloren den Boden unter den Füßen. Mit
Armen und Beinen rudernd, suchten sie nach einem Halt. Suzan Aiyk klammerte sich
an Kennon, der sich an der Kante des Kontrollpultes festhielt. Durch die offene Tür
hörten sie Schreie.
“Verriegeln Sie die Schleusen!” rief Kennon. “Sorgen Sie dafür, daß die
Passagiere das Schiff nicht verlassen können.”
- Te po Tam stieß sich von der Decke ab und schwebte zu Kennon hinüber. Der
Robotmensch ergriff ihn und lenkte ihn zum Kontrollbord. Der Erste Offizier drückte
einige Knöpfe herab, schüttelte dann jedoch resignierend den Kopf.
“Aus”, sagte er. “Alle Geräte sind ausgefallen.”
“Dann schicken Sie Roboter zu den Schleusen!” rief Kennon. “Beeilen Sie sich.” “Bringe mich zu den Robotern”, bat Suzan Aiyk den Robotmenschen. “Schnell.” “Wir kommen sofort wieder zurück”, versprach Kennon. Er ergriff das Mädchen,
stieß sich ab und flog zur Tür hinüber. Geschickt fing er sich ab, glitt auf den Gang
hinaus und schwebte zum zentralen Schacht. Panikartiges Gebrüll kam ihnen
entgegen. Das Mädchen wies auf eine Tür.
“Dort kommen wir weiter”, sagte sie. “Ein enger Notschacht schließt sich an. Er
führt direkt zum Robotdepot.”
Die Tür war verschlossen, doch das war kein Hindernis für Kennon. Er
versuchte, sie aufzureißen, doch der Zugknopf brach ab. Da stieß er die Hand mit
gestreckten Fingern durch die Tür und hebelte sie mit dem Arm auf. Das Mädchen hielt
sich an seinen Füßen fest, als er sich in den Schacht zog, und folgte ihm auf diese
Weise.
“Hier ist es!” rief Suzan Aiyk nach einigen Minuten, in denen sie wortlos in den
dunklen Schacht eingedrungen waren. Kennon wandte sich um. Sein
infrarotempfindliches Linsensystem erfaßte, daß Suzan eine Seitentür mit den Händen
ertastet hatte. Kennon sah, daß sie lächelte. Sie schien nicht im geringsten daran zu
zweifeln, daß er sie in der Dunkelheit sehen konnte.
Kennon drückte sich von der Wand ab und griff nach dem Hebel an der Tür, um
sie langsam aufzuziehen. Dahinter erkannte er die reglosen Metallkörper von zwölf
Robotern, die in gabelartigen Sicherheitsklammern hingen.
Suzan Aiyks Hände tasteten sich über den Rücken eines der Automaten. Der
erste Roboter begann sich zu regen. Eine

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