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Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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angenommen werden, daß der Gefangene in diesem Trakt der Station untergebracht war. Deshalb begann Corteen mit der Suche auch in diesem Gebiet. Er begann mit den Räumen, die seitlich, oben und unten an ihre Zelle angrenzten und arbeitete sich auf diese Art immer tiefer in das Labyrinth vor.
    Nach einer Stunde hatte er bereits einen Rauminhalt von gut 200 000 Kubikmetern abgesucht und noch keine Spur von dem Gefangenen gefunden.
Nun wurde die Suche für ihn immer schwieriger, denn je weiter er sich vorwagte, desto größer und ausgedehnter wurde das zu erforschende Gebiet. Corteen war nahe daran, das ganze zeitraubende Unternehmen abzublasen und die Auffindung des Gefangenen durch eine andere Methode zu versuchen. Vielleicht hatte er mehr Glück, wenn er Leafan Ontor beobachtete und sich von ihm zu dem Gefangenen führen ließ. Das war wahrscheinlich nicht minder zeitraubend, aber Corteen hätte sich das zermürbende Durchwandern des Felslabyrinths erspart. Außerdem besaß er in Leafan Ontors Nähe die Chance, weitere Einzelheiten in Erfahrung zu bringen.
Corteen war schon halb entschlossen, die Zentrale aufzusuchen und sich dort nach dem Neu-Arkoniden umzusehen, als er plötzlich unter sich ein Geräusch vernahm. Er befand sich nahe eines Korridors, durch dessen durchlöcherte Wände Licht einfiel. Und im Schein der Korridorbeleuchtung glaubte er, unter sich eine Bewegung gesehen zu haben.
Ohne zu zögern, schlüpfte Corteen durch einen Spalt im Boden und drang tiefer. Als er die Stelle erreichte, wo er den Schemen gesehen hatte, entdeckte er einen gelblichen Fladen, in dem sich der Abdruck einer Pfote befand.
Corteen untersuchte den Fladen und stellte fest, daß er steinhart war. Das war außergewöhnlich. Denn das Tier, das sich hier befunden und den Abdruck hinterlassen haben mußte, konnte noch nicht länger als eine halbe Minute fort sein. Trotzdem war die Masse mit dem Abdruck der Pfote bereits so hart wie die Versteinerungen.
Diese Entdeckung war außergewöhnlich genug, um Corteen neugierig zu machen. Er suchte die Umgebung nach weiteren Spuren ab, fand aber keine.
Aber da vernahm er plötzlich die Geräusche. Sie kamen diesmal aus der Richtung vor ihm—und sie kamen von ganz nahe. Es hörte sich an, als würden scharfe Krallen über Fels oder eine andere rauhe Fläche gezogen. Und dann war da noch ein Knurren, das von gelegentlichen Zischlauten unterbrochen wurde.
Langsam näherte sich Corteen dem Geräusch, darauf bedacht, selbst keine verräterischen Geräusche zu verursachen. Er hatte sich bereits so tief ins Labyrinth vorgewagt, daß vom Stützpunkt kein Lichtschein bis zu ihm vordrang.
Absolute Dunkelheit umgab ihn.
Als er nach einiger Zeit innehielt und lauschte, stellte er fest, daß das Scharren und verhaltene Knurren immer noch von der gleichen Stelle kam. Er war schon so nahe, daß er nur einen seiner Gummiarme vorschnellen zu lassen brauchte, um den Urheber des Knurrens fassen zu können.
Aber davon hielt Corteen nichts. Er wollte das Tier nicht erschrecken. Er wollte es nicht verjagen, sondern sich näher mit ihm befassen. Es war die erste Spur von planeteneigenen Lebewesen, die er im Labyrinth gefunden hatte.
Corteen wartete noch eine Weile zu. Als das Tier noch immer die seltsam artikuliert klingenden Knurrlaute von sich gab und keine Anstalten machte, die Flucht zu ergreifen, entschloß er sich zu einem Kontaktversuch.
Er begann, beruhigende Worte von sich zu geben. Obwohl das Tier ihn nicht verstehen konnte, so hoffte er doch, daß es allein durch den Klang seiner Stimme Zutrauen zu ihm gewann.
Aber sein Kontaktversuch erreichte nicht den gewünschten Effekt. Plötzlich schwoll das Knurren an und drang von allen Seiten auf ihn ein.
Da wußte Corteen, daß er in eire Falle gelockt worden war.
Es handelte sich nicht, wie angenommen, nur um ein Tier, sondern um eine ganze Anzahl von Tieren.
Sie hatten ihn in eine Falle gelockt! Aber so überraschend diese Erkenntnis für Corteen kam, so wenig erschütterte sie ihn. Wenn die Tiere klug genug waren, ihn bewußt zu ködern, dann mußten sie eine gewisse Intelligenz besitzen. Und wenn sie zumindest Halbintelligenzen waren, würden sie wahrscheinlich nicht augenblicklich über ihn herfallen.
Er blieb einstweilen noch ruhig und gefaßt, während er sich langsam den Tieren näherte. Aber er kam nicht weit. Er war gerade in einen Spalt eingedrungen, durch den eben noch ein feiner Luftzug gestrichen war. Plötzlich war der Spalt vor ihm

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