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Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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entsprechende Unterkünfte geräumt haben, müssen Sie mit Ihrem alten Quartier vorlieb nehmen”, erklärte Leafan Ontor.
Er machte eine seiner gezierten Handbewegungen, und die Soldaten, die im Hintergrund bereitgestanden waren, kamen heran und führten die beiden “Prospektoren” in ihre Zelle zurück.
    *

    “Jetzt haben wir erreicht, was wir wollten: Wir sind Gefangene der Condos
    Vasac”, stellte Noah-Noah fest, als sie wieder zurück in ihrer Zelle waren. “Warum beklagen Sie sich, Noah?” wunderte sich Corteen. “Wir sind im CV
Stützpunkt und haben die Zeit und die Möglichkeiten, ausgedehnte Nachforschungen
anzustellen.”
“Sie haben die Möglichkeit, Nachforschungen anzustellen”, berichtigte ihn NoahNoah. “Aber während Sie diesen löcherigen Berg durchstöbern, bin ich zur Untätigkeit
verdammt.”
“Wer sagt das? Immerhin können Sie sich die Zeit mit Schönheitspflege
vertreiben”, hielt Corteen dagegen.
Noah-Noah, der gedankenlos in die Tasche seiner aquatischen Kombination
gegriffen hatte, um seine Pinzette hervorzuholen, zog die Hand schnell zurück. Corteen grinste aufreizend. “Lassen Sie sich nur nicht stören. Ich werde
inzwischen meine nächsten Schritte überlegen.”
Corteen streckte sich auf der Liege aus und entspannte sich.
“Ob Leafan Ontor tatsächlich vorhat, diesen Stützpunkt aufzulösen?” überlegte
Noah-Noah.
“Warum nicht?” meinte Corteen.
“Wenn er es tut, dann wird es auch so sein, wie er sagte—die Station hat ihren
Zweck erfüllt”, spann Noah-Noah den Faden weiter. “Wozu hat diese Station aber
gedient? Wenn unsere Wahrscheinlichkeitsberechnungen stimmen, dann wird hier an
der Vervollkommnung der Hyperfalle gearbeitet. Besser gesagt, es wurde daran
gearbeitet, denn wenn Ontor die Station aufgibt, dann sind die Verbesserungsarbeiten
abgeschlossen.”
“Ja, in einigen Tagen—aber Planetenzeit”, ergänzte Noah-Noah. “Und der Tag
auf Malisia hat bekanntlich nur 16,2 Stunden. Es kann sein, daß uns noch eine NormWoche zur Verfügung steht, aber es können auch nur noch drei oder vier Norm-Tage
sein. Nichts gegen Ihre Spionagetätigkeit, Rubber, wichtiger wäre es jedoch, aktiv zu
sein.”
“Und wie stellen Sie sich das vor, Noah?” fragte Corteen.
“Nun, für einen Gummimann wie Sie gibt es hier schier unbegrenzte
Möglichkeiten”, sagte Noah-Noah. “Sie wissen, wo die Produktionsstätte liegt. Dort
könnten Sie Verwirrung stiften. Vielleicht kommen Sie sogar an einen Datenspeicher
heran, den Sie dann umprogrammieren. Legen Sie Ihrer Phantasie keine Zügel an,
Rubber.”
Corteen sprang auf. “Sie haben mich überzeugt, Noah. Wir können es uns nicht
leisten, hier faul herumzulungern.”
Noah-Noah hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, daß sein Gefährte vor
Unternehmungslust förmlich explodierte.
“Nicht so hastig! Wollen Sie nicht erst einmal den nächsten Rundgang des
Wachtpostens abwarten?” versuchte er Corteens Eifer zu bremsen.
Aber Corteen hörte ihm nicht mehr zu. Er hatte seine humanoide Körperform
aufgegeben und schlüpfte als schlangenförmiges Gebilde durch die nächste Öffnung. Hätte Noah-Noah eine andere Mentalität besessen, dann wäre ihm jetzt zum
Lächeln zumute gewesen. So verspürte er nur eine innere Befriedung darüber, daß er
den Unternehmungsgeist seines phlegmatischen Gefährten geweckt hatte. Noah-Noah holte seine Pinzette hervor und begannwieder mit der Pflege seiner
Schwimmhäute. Kaum daß er das erste Härchen entfernt hatte, vernahm er Schritte im
Korridor. NoahNoah erschrak.
Der Korridor vor ihrer Zelle wurde kaum benutzt—und wenn, dann nur von den
Wachtposten. NoahNoah überlegte sich fieberhaft, wie er Corteens Abwesenheit
vertuschen konnte. Wenn der Wachtposten die Panzertür öffnete und in die Zelle kam,
dann ließ sich nichts machen. Aber wenn..
Als der Wachtposten die Klappe in der Panzertür öffnete und in die Zelle blickte,
sah er nur einen der beiden Gefangenen. Er wollte schon mißtrauisch werden, merkte
dann aber, daß der Gefangene die Lippen bewegte. Offensichtlich unterhielt er sich mit
sei nem Kameraden, der sich in der einzigen Ecke der Zelle aufhielt, die vom Guckloch
nicht einzusehen war. Trotzdem wunderte sich der Wachtposten ein wenig, denn in
dieser Ecke befand sich die Toilette.
“Keinen Anstand besitzen diese Umweltangepaßten”, murmelte der Wachtposten
vor sich hin, schloß die Klappe der Panzertür und ging weiter.
Noah-Noah atmete erleichtert auf. Aber er beruhigte sich

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