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Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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überall waren bis über die Oberfläche ragende Netze gespannt, die den Tang und die Fische auffingen.
Pascha Xenors Leute legten mit dem Floß an einem Steg an, an dem schon zwanzig andere Flöße verankert waren. Sie stiegen an Land und kamen durch einen dicht bevölkerten Höhlengang in eine große Höhle.
Corteen glaubte zu träumen, als er sich plötzlich einer riesigen Pumpanlage gegenübersah. Zwanzig Meter durchmessende Schaufelräder aus Holz und mit rohem Metall verstärkt, hoben das Wasser zu Sammelbecken empor, wo sie von anderen Schaufelrädern in noch höher gelegene Sammelbecken befördert wurden. Von dort flossen sie in dicke Rohrleitungen ab. Corteen konnte selbst aus großer Entfernung erkennen, daß die Rohre aus der breiigen Körperausscheidung gefertigt waren, die die Trommler in ihren Halsbeuteln sammelten.
Pascha Xenor beobachtete Corteen erwartungsvoll. Corteen war beeindruckt. Was die Trommler hier geschaffen hatten, war eine Großtat, die richtungweisend für ihre Zivilisation angesehen werden konnte. Es war gar nicht abzusehen, welche Mühen der Bau dieser Wasserversorgungsanlage gekostet hatte.
Nach der Besichtigung des Pumpwerkes und der Wasserreservoirs führte Pascha Xenor den USO-Spezialisten in das Zentrum des Reiches der Trommler.
Als sie die Stadt betraten, die sich über hundert größere und kleinere Höhlen erstreckte, wurden sie bereits von zehn Trommlerweibchen erwartet.
In ihren Augen blitzte es gefährlich.
Corteen wußte, daß es nun zu einer Entscheidung kommen würde.
    *
    Die Hauptstadt des Reiches im steinernen Labyrinth unterschied sich im großen und ganzen nicht von den Wohnsiedlungen, die Corteen gleich zu Anfang kennengelernt hatte. Auch hier besaßen die einzelnen Wohnzellen der Gebäude Wabenform, nur waren diese asymmetrischen Waben hier im Durchschnitt größer. Aber trotz der Ähnlichkeiten mit den Wohnhöhlen der Randbezirke erkannte man sofort, daß man sich hier im Zentrum der Zivilisation befand.
    Die Höhlen erstrahlten im Licht unzähliger Fackeln, die Wege und Plätze zwischen den wuchernden Bauwerken waren von Trommlern überfüllt. Überall war Hektik, Gekreische und Geknurre—der Puls des Lebens.
    Einige umstehende Trommler wurden aufmerksam, als sie der seltsamen Prozession ansichtig wurden, in deren Mitte sich Corteen befand. Als sie dann noch die zehn Weibchen erblickten, die sich in drohender Haltung aufgerichtet hatten, bildete sich rasch ein Kreis Schaulustiger.
    Corteen erkannte aus den Mienen der Umstehenden, daß die meisten nur neugierig waren. Aber die Gesichter einiger waren von Haß verzerrt, und es bedurfte keiner großen Phantasie, um ihre Knurrlaute richtig zu deuten. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um jene Trommler, die durch das Wirken der CV-Leute Angehörige oder Freunde verloren hatten. Es war ihnen nicht zu verübeln, daß sie an Corteen Rache nehmen wollten, denn sie mußten ihn zwangsläufig als einen ihrer Feinde ansehen.
    Aber Corteen fürchtete weniger eine Lynchjustiz als die Maßnahmen der zehn Weibchen, die Pascha Xenor den Weg verstellten.
Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden Gruppen, dann gab eines der Weibchen einige herrische Laute von sich. Pascha Xenor antwortete im gleichen Tonfall, dabei deutete er einige Male auf Corteen.
Nun wandten die Weibchen ihre Aufmerksamkeit dem USO-Spezialisten zu. Die Anführerin der Trommlerinnen knurrte ihn erregt an und unterstrich ihre leidenschaftliche Rede mit einer Reihe drohender Gesten. Sie hielt erst inne, als sie von Pascha Xenor unterbrochen wurde. Corteen nahm an, daß er sie darüber aufklärte, daß ihre Ansprache nicht verstanden werden konnte. Daraufhin beruhigte sich das Weibchen.
Es warf Corteen noch einen vernichtenden Blick zu, dann wandte es sich um und gebot der Menge, Platz zu machen. Die Umstehenden wichen murrend zurück, so daß sich eine Gasse bildete, durch die die Trommlerinnen gehen konnten.
Pascha Xenor stieß Corteen an und bedeutete ihm, den Trommlerinnen zu folgen.
Das verwirrte den USO-Spezialisten. Das Verhalten der Trommlerinnen im besonderen und das der Trommler im allgemeinen gab ihm immer mehr Rätsel auf.
Als er von Pascha Xenor gefangengenommen worden war, hatte er angenommen, daß er ein zufälliges, aber nicht unwillkommenes Opfer für die Trommler abgab. Dies schien sich durch das Verhalten der weiblichen Trommler im Wohngebiet und in der Arbeiterhöhle zu bestätigen. Pascha Xenor, seine Leute und er, Corteen, waren nur

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