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Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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erreichten. Es schien sich auch hier um eine Wohnsektion zu handeln, doch schien sie kaum bewohnt zu sein. Zumindest waren nur selten Trommler zu erblicken—und die wenigen waren durchwegs Männchen, die sich ungleich friedlicher verhielten als die Weibchen.
Die Vermutung, daß die erste Höhle nur Trommler-Pärchen beherbergte, die zweite jedoch nur “Junggesellen”, lag sehr nahe. Corteen schloß aus der Anwesenheit der Weibchen in den Behausungen der Pärchen, daß die Männchen eine ähnliche Stellung wie in der menschlichen Zivilisation einnahmen: sie hatten die Arbeit zu leisten und ihre Frauen zu ernähren. Und doch gab es einen eklatanten Unterschied, denn zum Unterschied zur Zivilisation des Menschen schienen bei den Trommlern die Weibchen die Oberhand zu besitzen. Dieser erste Eindruck ließ Corteen sogar vermuten, daß die Trommler in einem Matriarchat lebten.
Später fand Corteen diese Vermutung bestätigt. Diesem Umstand Rechnung tragend, nannte er den Trommler, der zuerst mit ihm in Kontakt getreten war, Pascha Xenor. Das war natürlich spöttisch gemeint. Denn bei aller Hochachtung vor Pascha Xenor, so war er doch wohl kaum der Revolutionär unter den Trommlern, der der Herrschaft der Weibchen den Kampf ansagte. Sicher konnte er auch herrisch und despotisch sein, aber nur seinen Untergebenen und Corteen gegenüber.
Nicht bei den Weibchen, das hatte Corteen schon herausgefunden.
    *
    Obwohl die Knurrlaute und die Fingerzeichen der Trommler für Corteen oft ohne Aussage blieben, klappte die Verständigung doch recht gut. Es kam manchmal zwar zu Mißverständnissen, aber mit etwas Geduld auf beiden Seiten klärten sich diese fast immer auf.
    Es gelang Corteen bald, den Trommlern begreiflich zu machen, wie er hieß und ihnen auch die Aussprache seines Namens leidlich beizubringen. Natürlich waren die Stimmbänder der Trommler nicht dafür geschaffen, die menschliche Sprache mit all ihren Feinheiten zu beherrschen. Aber Corteen war schon zufrieden, daß es Pascha Xenor schaffte, seinen Namen wie “Krorrtin” auszusprechen.
    An diesem Punkt angekommen, deutete Corteen auf den Trommler und sagte: “Pascha Xenor.” Das wiederholte er ein dutzendmal.
Schließlich machte der Trommler einige unmißverständliche Gesten der Ablehnung, wies auf sich und gab einen nicht nachzuahmenden Knurrlaut von sich. Corteen erreichte daraufhin mit einiger Mühe von dem Trommler das Zugeständnis, ihn doch Pascha Xenor nennen zu dürfen.
Nachdem sie die Höhle für “Vermählte” und die Höhle für “Junggesellen” hinter sich gelassen hatten, führte Pascha Xenor Corteen in das größte Gewölbe des Reiches im Felsenmeer.
Hier sah der USO-Spezialist die Trommler den verschiedensten Beschäftigungen nachgehen. Es gab hier keine Gebäude wie in den Wohnvierteln. Die Arbeiter verrichteten ihre Tätigkeiten auf Plattformen aus erhärteter Breimasse. Auf jeder Plattform wurden andere Erzeugnisse hergestellt, in Wägelchen verladen und in Öffnungen am Rande der Höhle verstaut.
Zwischen den einzelnen Plattformen verliefen Kanäle mit leichter Strömung. Darin schwamm Treibgut verschiedenster Art, das von den Arbeitern aufgenommen und verarbeitet wurde.
Pascha Xenor führte Corteen zuerst zu einer Plattform, auf der die aus dem Kanal gefischten Meerespflanzen zum Trocknen ausgelegt wurden. Die Arbeiter einer anderen Plattform holten die getrockneten Meerespflanzen ab und banden sie zu Fackeln.
Corteen kam zu einer anderen Plattform. Dort saßen Trommler am Kanal ufer und spannten Netze durch das Wasser. Nach einiger Zeit zogen sie die Netze heraus, in denen sich Krebse und Fische gefangen hatten. Die Trommler warfen die Fische wieder in Wasser zurück, während sie die Krebse in bereitstehende Behälter warfen. Die Behälter mit den Krebsen wurden von anderen Trommlern abgeholt, auf eine angrenzende Pfattform gebracht und dort ausgenommen.
Auf den Kanälen trieben auch Flöße mit weiblichen Trommlern, die die Arbeiter beaufsichtigten. Eines dieser patrouillierenden Weibchen legte das Floß in einer Einbuchtung an und kam knurrend auf Pascha Xenor zu.
Ein heftiger Streit entbrannte, der schließlich damit endete, daß das Weibchen Pascha Xenor mit einigen schnellen Fausthieben niederboxte. Corteen beendete die Auseinandersetzung, indem er sich auf das Weibchen warf und es zu Boden stieß.
Während das Weibchen benommen am Boden liegenblieb, erhob sich Pascha Xenor schwankend. Der Flaum in seinem Gesicht war an einigen

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