Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf
gemeint, als er erklärte, meinen Freund Rabal Tradino in den Tod getrieben zu haben? Ich kenne niemanden dieses Namens.”
“Davon später”, vertröstete ihn NoahNoah. “Sie werden Ihr Gedächtnis wiederbekommen, Tekener. Aber jetzt müssen wir machen, daß wir fortkommen. Die von Leafan Ontor angekündigte Sprengung des Stützpunktes kann immer noch ausgelöst werden.”
13.
Sie schwebten immer noch in ständiger Lebensgefahr.
Nicht nur, daß die bevorstehende Explosion wie ein Damoklesschwert über ihnen hing, auch die überlebenden CVMänner bedrohten sie.
In dem aufwärtsführenden Tunnel kam es einige Male zu Schießereien. NoahNoah und Corteen hatten von Gefallenen Waffen erbeutet und erwiderten das Feuer. Ronald Tekener konnte sie nicht unterstützen. Der USO-Spezialist hatte immer noch unter den Folgen der künstlich herbeigeführten Amnesie zu leiden und wußte nicht einmal, wie ein Strahler zu bedienen war. Er verstand auch nicht, warum seine beiden Retter gegen die CV-Leute kämpften.
“Das sind auch Ihre Feinde”, erklärte Noah-Noah und bereute seine Worte gleich darauf. Denn jedes Wort löste bei Ronald Tekener nur weitere Fragen aus. Und für lange Erklärungen war im Augenblick keine Zeit.
“Warum sollen diese Männer meine Feinde sein?” fragte Tekener.
Noah-Noah vertröstete ihn auf später.
Sie hasteten weiter den Tunnel hinauf. Da die Deckenbeleuchtung strekkenweise ausgefallen war, konnten sie sich manchmal nur schrittweise vorwärtstasten.
Als sie im oberen Teilstück in eine beleuchtete Höhle kamen, liefen sie beinahe einer Gruppe von Akonen in die Arme.
Corteen, der an der Spitze lief, konnte gerade noch in Deckung gehen und die beiden Gefährten warnen. Gleich darauf wurden sie von einer Salve aus Energiewaffen eingedeckt. Um sie herum begann der Fels zu glühen, flüssiger Stein tropfte ab und floß in schmalen Rinnsalen durch die Höhle.
“Es muß hier einen Seitengang geben”, raunte Corteen und schoß in einer Feuerpause auf die in der Höhle verschanzte CV-Männer.
“Wieso sind Sie so sicher?” erkundigte sich Noah-Noah,
“Ich habe ein scharfes Gehör”, antwortete Corteen. “Und wenn ich nicht an Halluzinationen leide, dann liegt irgendwo links von uns ein Verwundeter. Ich höre sein Stöhnen.”
“Hier ist ein Höhlengang”, flüsterte Noah-Noah.
Er wartete, bis Corteen an ihm vorbei war und in den dunklen Gang eindrang. Er hatte dabei seine menschliche Körperform aufgegeben und schlängelte sich nun über das unwegsame Gelände.
“Da vorne—ein Lichtschein!” sagte er verhalten.
Noah-Noah hatte ihn erreicht und sah den hellen Fleck selbst. Als sie die Stelle erreicht hatten, entdeckten sie, daß es sich um Tageslicht handelte, das durch einen senkrechten Schacht einfiel.
“Ein Notausstieg”, stellte Noah-Noah fest.
“Ja, aber nur für die privilegierte Mannschaft des Stützpunktes”, fügte Corteen hinzu, der einen Blick durch den Schacht nach oben geworfen hatte. “Ich sehe, daß die Schachtöffnung halb von einer Gestalt verdeckt wird. Offensichtlich handelt es sich um einen Wissenschaftler.”
Corteen nahm wieder menschliche Gestalt an, weil er so leichter die Sprossen im Schacht überwinden konnte. Er kletterte mit schnellen Klimmzügen hinauf—die Waffe steckte griffbereit im Gürtel seiner Kombination.
Noah-Noah ließ Ronald Tekener den Vortritt und folgte als letzter. Im Freien angelangt, sah er, daß Corteen sich über die reglos daliegende Gestalt beugte.
“Er lebt noch”, erklärte Corteen.
Die Lippen des akonischen Wissenschaftlers bewegten sich leicht.
“Wollen Sie uns etwas mitteilen?” drang Corteen beschwörend in ihn.
“Aus ...”, murmelte der Wissenschaftler. “Das ganze Projekt ist verloren. Leafan Ontor hat den Zeitzünder für die Sprengung ...”
“Welches Projekt ist verloren?” wollte Corteen wissen.
“Hyperfalle”, murmelte der Wissenschaftler. “Das Zusatzgerät war praktisch fertiggestellt. Es—es hätte die Schlagkraft der—Hyperfalle bedeutend erhöht ... Wäre nicht mehr so anfällig ...”
Die weiteren Worte gingen in einem unverständlichen Gemurmel unter.
“Wird auch anderswo, in anderen Stationen, an der Verbesserung der Hyperfalle gearbeitet?” fragte Corteen.
“Jawohl”, bestätigte der Akone kaum hörbar. “Es sind—sind noch weitere Hyperfallen in Auftrag gegeben. Viele befinden sich knapp—vor der Fertigstellung ...”
Seine Lippen bewegten sich noch ein paarmal.
“Tot”, konstatierte
Weitere Kostenlose Bücher