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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Mitmenschen zu betrachten.
Atlan kam aus dem angrenzenden Raum, blieb vor mir stehen und sagte höflich:
“Ich bin überrascht, Professor. Sie sind sehr pünktlich.”
Ich stand auf und schüttelte seine Hand. Sie war viel härter als der Druck meiner Finger. Atlan war mehr als einen Kopf größer als ich, und er sagte halblaut:
“Ich habe ein langes Gespräch mit meinem Spezialisten gehabt. Er ist bereit, Ihre Rolle zu übernehmen.”
Ich erwiderte:
“Er wird ziemlich viel Können aufbringen müssen, um eine derart differenzierte Rolle zu spielen. Und dann wäre da noch das Problem meines Körpers, der ja nun nicht einfach zu kopieren ist. Oder glauben Sie, ein solches Meisterwerk ist ganz einfach durch ein paar Kilogramm Schminke herzustellen?”
Atlan hob den Kopf und lachte schallend. Er sagte, von Lachen unterbrochen:
“Nein, auf keinen Fall. Dazu gehören Ausdauer und Training, langes Training! Und viel Kalorien.”
Atlan sagte:
“Ich werde Sie jetzt mit dem Spezialisten zusammenbringen. Er hat noch seinen ursprünglichen Stahlkörper und ist sehr vorsichtig zu behandeln. Ich bitte Sie sehr dringend, sich zurückzuhalten und auf keinen Fall das Wort Roboter zu gebrauchen.”
Ich scherzte halblaut:
“Dieser Robotkrüppel soll mich tatsächlich imitieren?”
Atlans Stimme knirschte fast, und sein Gesicht war hart und verkniffen, als er sagte:
“Wenn Sie in Kennons Gegenwart ein einziges Mal dieses Wort gebrauchen, schlage ich Sie zu Boden!”
“Ich wußte es ja”, murmelte ich, “daß die guten Sitten auch bei der USO gang und gäbe sind.”
Auf Atlans Stirn erschienen tiefe Falten. Er sagte ruhig, aber drohend:
“Im Augenblick haben wir alle hier nicht viel Freude an Scherzen, Professor. Bitte, halten auch Sie Ihre Lust an Ironie und Sarkasmus etwas zurück.”
“Ich werde mich bemühen”, sagte ich. “Wann wird mir eigentlich dieser zuhöchst fähige Spezialist vorgestellt? Hahaha!”
Atlan erwiderte:
“Sie werden ihm vorgestellt, Professor.”
Wir gingen aus dem Raum hinaus, durch mehrere Türen in einen kleinen Saal hinein. Dort saß ein stählernes Skelett in einem Sessel, und vor uns waren einige Bildschirme eingeschaltet.
Es sah so aus, als ob die Dinge ins Rollen kommen sollten. Ich wickelte langsam ein Bonbon aus dem Papier, ließ es zu Boden fallen und steckte das süße Ding in den Mund. Dann besann ich mich auf meine angeborene Höflichkeit und meinen feinen Takt. Ich stand auf und bot dem Robotkrüppel ein anderes Ding an, das ich in meiner Tasche fand. Es war mit rotem Stanniol umwickelt.
    7.
    SINCLAIR MAROUT KENNON: Den ersten Schlag bekam ich, als dieser fette, unsympathische Mann den Sitzungssaal betrat.
Ich schwieg und zog mich in mich zurück.
Ich zwang mich zur Ruhe und zur kühlen, logischen Überlegung. Als er, nachdem er sich einen klebrigen süßen Bonbon in den Mund gesteckt hatte, auch mir einen anbot, lehnte ich ab. Meine Stimme schilderte meinen Zustand. Atlan sah mich besorgt an. Ich würde versuchen, ihn nicht zu enttäuschen.
Der Arkonide sah zuerst mich, dann Lorb Weytchen an und sagte dann ruhig:
“Meine Herren. Ich freue mich, daß Sie sich komplikationslos kennengelernt haben. Ich werde jetzt die Bilder vorführen. Bitte, sehen Sie sich alles schweigend an.”
“Mit Vergnügen!” sagte Weytchen und vollführte einige schwungvolle Gesten. “Bilder von mir inspirieren mich immer.”
“Mich auch”, knurrte ich.
Atlan verdunkelte den Raum, dann lief er eine Reihe von Bildern ab. Sie zeigten besonders markante Merkmale von Lorb Weytehen, also von meiner neuen Rolle—dem Zwischenspiel, wie Atlan und ich es nannten. Als der Begleittext die wissenschaftlichen Erfindungen schilderte, als ich etwas über die Qualifikationen erfuhr, staunte ich. Professor Doktor Weytchen schien mehr als nur ein Spitzenwissenschaftler zu sein.
Aber ...
“Sie sehen also”, sagte der Fette, “daß ich sehr schwierig zu kopieren sein werde. Und überhaupt—essen Sie gern, Kennon?”
Ich machte eine abwehrende Bewegung und erwiderte:
“Ich werde mich daran gewöhnen müssen.”
Weytchen war ein Scheusal, ein Ekel, aber ein Mann, der über ein sehr großes Wissen verfügte und dieses Wissen in Anwendung zu bringen verstand. Als auf dem Bildschirm die ins Hundertfache vergrößerte Augenpartie zu sehen war, wußte ich, daß ich mir zuviel vorgenommen hatte. Abgesehen von der äußeren Gestalt, die natürlich am wenigsten schwer zu kopieren war, unterschieden wir uns im

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