Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf
drückte eine Taste. Robotvermittlung. Ich sagte deutlich:
“Die Maskenbildnerei!”
“Einen Moment!”
Sekunden später hatte ich den Chef auf dem Bildschirm, der- in seinem roten Arbeitsmantel steckte und sich gerade die sterile Gesichtsmaske von der Nase zog.
“Sir?”
Ich sagte schnell:
“Ich wollte Sie nicht stören, Doktor. Nur eine Frage. Wie geht die Arbeit voran? Wie verhält sich Kennon?”
Der andere Mann lachte kurz.
“Ausgesprochen gut. Er unterhält sich rnit Weytchen und memoriert dessen Lebensgeschichte. Wir sind gerade dabei, die zahlreichen Verstecke unter der Haut anzubringen. Die neue Folie spricht sehr gut auf die Versorgungsleitungen an, und der Prozeß des Anwachsens geht sehr gut voran.”
“Sehr schön”, sagte ich. “Wieder eine Sorge weniger. Ist von einer kommenden Neurose etwas zu merken?”
“Nein. Doktor Katras ist ebenfalls hier und macht seine Beobachtungen. Er ist mehr als optimistisch.”
Ich hob die Hand und grüßte kurz.
“Danke, das war es. Lassen Sie sich bitte nicht weiter aufhalten.”
Der Chef dieses kleinen, aber tüchtigen wissenschaftlichen Teams nickte mir zu und trennte die Verbindung. Ich stand auf, goß etwas Sekt nach und murmelte:
“Startbereit in wenigen Stunden.”
Tekener lag in seiner Kabine und schlief; das beste Mittel gegen Kopfschmerzen. Er würde diesmal seinen Freund nur wenig unterstützen können, aber ich hatte eine andere Aufgabe für ihn.
Ununterbrochen im Dienst der Gerechtigkeit! sagte mein Extrasinn spöttisch.
Es blieb noch eine einzige Frage offen.
Blind Man.
Er hatte einen meiner wertvollsten Männer vor dem Wahnsinn gerettet. Das war sicher, und niemand hatte wohl etwas dagegen einzuwenden. Er hatte Kennon als Roboter mit einem menschlichen Gehirn kennengelernt, und es mußte ein seltsamer Anblick gewesen sein, als Kennon aus dem Wald hinausstolperte, blütenbedeckt und einem Gespenst ähnlicher als sonst. Wieviel hatte Kennon von seiner wahren Identität aufgedeckt? Wieviel davon konnte und würde der alte Ara an die Besucher weitergeben?
Würde er schweigen?
Oder sprach er.
Die Condos-Vasac-Leute würden unter Umständen stutzig und mißtrauisch werden, aber auch sie hatten keine Anhaltspunkte dafür, daß Kennon Weytchen war. Dieser Punkt war ungeklärt, sonst aber lief alles, wie wir es ausgerechnet hatten.
Was hatte ich noch zu tun?
Nichts mehr. Ruh dich aus und warte, bis alles startfertig ist!, sagte mein Extrasinn.
Decaree kam herein, setzte sich vor mir auf die Schreibtischkante und wippte mit ihrem bemerkenswert hübschen Bein. Sie lächelte und sagte leise:
Ein Arkonide als Berufstrinker! Das ist neu!”
ENDE
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