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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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nicht wahr!” schrie ich.
Vor mir stand ein dunkles Skelett. Ein Roboter, ohne jede Verkleidung, im zitternden Licht voller langer Reflexe. Wenn ich mich bewegte, bewegte sich auch das Skelett.
Das Skelett war ich!
Das Skelett eines Roboters!
Ich war ein Roboter!
Ich haßte Roboter! Ich mußte sie vernichten!
Ich haßte mich!
Atlan warf sich zwischen mich und den Bildschirm. Er hatte erfaßt, was in mir vorging. Die Krise bahnte sich rasend schnell an.
“Denken Sie an Ihren neuen Körper!” sagte er zu mir. “Lassen Sie sich nicht beeinflussen.”
Bis jetzt hatte ich keine Gelegenheit gehabt, mich in einem Spiegel zu betrachten; sie waren alle entfernt worden. Hier, in diesem Raum, hatte man nicht darauf geachtet. Der skelettierte Körper aus Stahl und Kunststoff sah widerlich aus. Ich sah widerlich aus. Und da ich alles haßte, was häßlich war und noch mehr das haßte, was nach Robot aussah, trat meine Psychoneurose in ein entscheidendes Stadium ein.
Ich stieß Atlan zur Seite und sprang nach vorn.
Der lange, stählerne Dolch glitt aus dem Unterarmknochen, und ich führte in einer blitzschnellen Bewegung einen Fechtstoß aus. Der riesige Schirm barst in einer ungeheuren Implosion, und die Glasscherben fegten durch das kleine Zimmer. Atlan hatte sich fallen lassen, als er sah, was ich vorhatte. Kreischend duckte sich Weytchen in seinen Sessel; die Scherben steckten in der Rückenlehne, und es begann zu stinken.
“Ich bringe sie alle um—ich mache alies kaputt!” schrie ich.
Weytehen kreischte, als ich aus dem Raum hinausrannte:
“Dieser Robotkrüppel ruiniert alles! Bringen Sie mich weg, Atlan! Ich bin doch nicht lebensmüde!”
Dann warf ich mit aller Kraft meiner stählernen Gelenke das Schott zu. Es gab einen lauten, hallenden Schlag.
Ich rannte davon. Wohin floh ich eigentlich?
Ein Teil meines Ichs war normal und sah dem kranken Ich zu, das sich austobte. Die jahrzehntelang aufgestauten Aggressionen entluden sich. Ich brauchte nur ein Ziel. Ich haßte Robots, und weit vorn, am’anderen Ende des Korridors, sah ich eine Gruppe von Robotern, die gerade ein Gestell errichteten, mit dessen Hilfe sie Teile einer Schaltwand austauschen wollten.
Jetzt hatte ich ein Ziel.
Ich schrie:
“Ich werde euch zerfetzen! Ich mache euch kaputt!”
Als ich mit der Geschwindigkeit eines beschleunigenden Gleiters auf die Robots zuraste, hörte ich den Alarm, den Atlan ausgelöst hatte. Ich wußte, daß das, was ich tat, alles andere als richtig oder vernünftig war. Aber ich befand mich in einem Zustand, der nicht zu ändern war.
Wenigstens nicht mit den Mitteln, über die ich verfügte.
    8.
    DR. MIANE VARESE: Wir waren vier USO-Spezialisten, die für das Projekt “Jagdgruppe” angesetzt waren.
Jetzt befanden wir uns bereits in der Transmitterhalle und warteten auf unseren Einsatz auf Blind Man’s World.
“Miane—du fühlst dich hoffentlich der Aufgabe gewachsen?” fragte Serpo M’rutse und grinste breit.
“Ich fühle mich jeder Aufgabe, die mich unter einen freien Himmel führt und ins Sonnenlicht, durchaus gewachsen!” gab ich zurück.
In den leichten Spezialkäfigen hatten wir unsere Tiere.
Genauer gesagt: Die Tiere, die eine andere Gruppe, der aber zwei aus unserem Team angehört hatten, vom Planeten abgeholt hatte. Sie alle hatten ihre Nester beziehungsweise den Lebensraum dicht neben den beiden Lagern der Condos Vasac.
“Ich kann dich verstehen!” sagte Serpo ruhig.
Wir alle trugen die Einsatzkleidung und Vorräte für zwei Tage. Unser Einsatz würde nicht länger dauern. Wir hatten eigentlich nur die Tiere wieder auszusetzen und die Aufnahmegeräte aufzustellen.
“Dann weißt du mehr als ich”, sagte ich. “Ich verstehe mich oftmals selbst nicht.”
“Typisch!” murmelte Khanh.
Khanh war unser dritter Mann; ein geprüfter Biologe. Er mußte garantieren, daß unsere Spiontiere sich wohl fühlten.
“Wie lange müssen wir eigentlich noch warten?” erkundigte—sich Serpo. “Schließlich ist die Zeitspanne verdammt kurz bemessen. Wir müssen aus dem kleinen Transmitter herauskommen, einige siebzig Kilometer durch die Luft fliegen, dann ...”
Er erging sich in einer Schilderung der Arbeit, die auf uns wartete.
Aber er hatte recht.
Wir mußten zuerst Blind Man aus seiner verrosteten Behausung locken. Dies geschah dadurch, daß wir ihm einen gewaltigen Lockvogel vorsetzten, an dem er mindestens zwei Tage lang arbeiten mußte. Blind Man durfte uns nicht stören. Dann hatten wir die Spiontiere

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