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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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mich aufgeregt, schrien und schlugen mit den spitzen Schnäbeln nach meinen Augen und den farbigen Drähten zwischen meinen Knochen. Sie behinderten sich gegenseitig, und für jedes Tier, dem ich die Flügel zerschnitt oder das ich aufspießte, kamen drei andere.
Ich floh.
Ich rannte weiter, bahnte mir absichtlich einen Weg durch das dichte Dikkickt, und die Tiere verfingen sich in den zurückschnellenden Zweigen. Überall segelten kleine, schwarze Federn durch die Luft und klebten auf meiner Haut fest. Ich war von Samenkörnern, Blut und Blättern bedeckt, dazwischen hingen die Federn, und so stolperte ich weiter und weiter, immer mehr dem rettenden Ufer und der Sonne entgegen, der weißen Brandung und der Ruhe.
“Hört auf!” schrie ich.
Es war eine Flucht. Diese Vögel verkörperten die schwarzen Gedanken der Furcht und der Trübsal, der Enttäuschung und des kranken Verstandes. Vielleicht kam eine Katharsis und vermochte, dies alles wegzufegen, aber ich glaubte nicht daran. Ich blieb ein Robot, ein Halbrobot, und ich mußte mich weiter hassen.
Als die Sonne unterging, kam ich endlich an den Strand.
Ich sank neben dem riesigen Lehmfeld zu Boden, streckte mich aus und schlief—ein. Ich schlief drei Stunden, dann hatte ich mich wieder erholt. Als die Sonne mich weckte, kam ich auf eine glänzende Idee.
“Der Lehm ...”, sagte ich.
Ich nahm eine Handvoll des schweren gelben Lehms und knetete ihn zwischen den Fingern. Als er bröckelig zu werden begann, riß ich einige Grasbüschel aus dem Boden und knetete das Gras zwischen die gelbe Masse hinein.
“Ich weiß, was ich tue. Das ist die Lösung!” sagte ich leise.
Ich ging schnell und zielbewußt, fast ein wenig hastig, an die Arbeit. Zwei Stunden etwa vergingen. Als die Sonne halb im Mittag stand, war ich fertig und setzte mich den heißen Strahlen aus.
Ich hatte es geschafft.
    *
    Der Armbandminikom summte.
Serpo M’rutse richtete sich auf, drückte den Kontakt und meldete sich leise: “Hier Serpo. Was gibt es?”
Die Stimme klang leise, aber irgendwie glücklich und zufrieden.
“Wir drei befinden uns jetzt auf dem Hochplateau und haben alles erledigt. Wir
    gehen nacheinander zurück nach Quinto-Center. Wie weit bist du?”
Serpo sagte:
“Ich in so gut wie fertig. Der Mann hat seinen Fisch an der Angel, und langsam
    schleppt Sivera Mangassar das Vieh in seine Bucht. Ihr habt keine Spuren hinterlassen?”

    Dyana erwiderte:
    “Nein, keine Spuren. Nicht einmal Kratzer an den Bäumen. Und weder im Sand noch im Gras Abdrücke. Wann kommst du?”
Serpo überlegte, aber eigentlich war seine Aufgabe beendet. Er erwiderte:
“Ich brauche noch eine halbe Stunde, ehe ich mich angezogen und die Geräte abgebaut habe. Ich bin also in neunzig Minuten wieder in Quinto-Center. Schaltet nach Möglichkeit den Transmitter nicht auf Vernichtung!”
Dyana lachte:
“Begriffen, Serpo. Du findest uns in der Messe, wo wir essen und unseren Erfolg feiern. Das bedeutet: Aktion Jagdgruppe erster Teil abgeschlossen?”
“So ist es”, erwiderte Serpo und schaltete seinen Ortungsschirm ab, klappte den Deckel wieder zurück und schloßt
“Ich komme gleich. Geht ruhig zurück. Sollte ich in drei Stunden nicht im Center sein, dann ist etwas geschehen. Das übliche Sicherheitsspiel.”
“Ende.”
Er schaltete das Gerät ab.
Dann atmete er auf.
Das Boot befand sich nur noch dreihundert Meter vom Sandstrand entfernt. Hinter der Hütte ragte nach wie vor das rostige, pflanzenumwucherte Raumschiff aus dem Dschungel heraus. Neben dem Boot kämpfte der lange Fisch nur noch mit schwachen Flossenschlägen, und ehe der blinde alte Mann ins Raumschiff gehen und dort Ortungen durchführen würde, war er, Serpo, längst über den Dschungel geflogen und von dieser Welt verschwunden.
Er zog sich ruhig an und schloß die Stiefel.
Dann aß er den Rest der: Verpflegung auf, vergrub die wenigen Abfälle tief in einer Spalte und ließ viel Sand darüber rieseln. Er schnallte sich den breiten Gürtel um und befestigte sämtliche Instrumente daran, dann ging er daran, das Fernrohr auseinanderzunehmen.
Er warf, ehe er das Stativ aus dem Boden zog, einen letzten Blick durch das Okular und zuckte zurück.
Er erstarrte.
“Das ist nicht möglich ...”, murmelte er verblüfft und erschrocken. “Das gibt es doch nicht. Das ist glatter Wahnsinn!”
Er mußte unter der Sonne gelitten haben, denn -er hatte deutliche Halluzinationen.
Er wischte über seine Stirn, näherte sein Auge abermals der Gummimuffe und

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