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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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untrügliches Zeichen, daß der entscheidende Augenblick gekommen war.
    Der Sarde hielt das Bild hoch.
    «Kennst du dieses Mädchen?»
    «Ich habe es in diesem Viertel gesehen… Eine Dienstmagd. Sie ist noch nicht lange hier in dieser Gegend.»
    «In welchem Haus arbeitet sie?»
    «In einem von den großen da, nicht weit vom alten Brunnen.»
    Eine Hundertschaft Bewaffneter umzingelte sofort die verdächtigen Häuser. Aus diesem Netz kam niemand mehr heraus.
    Der Magier, der sich des versuchten Mordes an der Königin von Ägypten schuldig gemacht hatte, würde Serramanna nicht entkommen.

    SIEBENUNDVIERZIG
    DIE SONNE NEIGTE sich dem Horizont zu. Lita blieb nicht mehr viel Zeit bis zur Flucht, sonst würde sie doch wieder von Ofir eingesperrt werden. Wieso war Nany noch nicht zur Stelle?
    Das Antlitz einer schönen, glücklichen und strahlenden Frau stand ihr ständig vor Augen… Das Antlitz der Königin von Ägypten. Lita fühlte sich schuldig ihr gegen
    über, diese Schuld mußte sie abtragen, um wieder frei zu werden.
    Die blonde junge Frau huschte durch die Stille des Hauses. Wie immer saß Ofir über seinen Zauberformeln, und Dolente, müde wie immer, schlief.
    Lita hob den Deckel einer Holztruhe, in der sich der letzte Fetzen von Nefertaris Schal befand. Noch zwei oder drei Beschwörungen, und er wäre restlos verkohlt. Lita versuchte ihn zu zerreißen, aber er war zu dicht gewebt, und ihr fehlte es an Kraft.
    Da! Ein Geräusch in der Küche!
    Lita ließ das Stück Stoff in ihrem Ärmel verschwinden. Es brannte auf ihrer Haut.
    «Bist du’s, Nany?»
    «Bist du bereit?»
    «Ich komme… einen Augenblick noch.»
    «Beeil dich.»
    Lita legte den Rest des Schals über eine brennende Öllampe.
    Ein Sirren, dann ein Schwall schwarzer Rauch - nun war der böse Zauber, der die magischen Abwehrkräfte des königlichen Paars hatte schwächen sollen, in sich zusammengefallen.
    «Wie schön das ist, wie schön das ist!»
    Lita erhob die Arme gen Himmel und rief Aton an, der ihr ein neues Leben schenken würde.
    «Gehen wir», befahl Nany, die alle Kupferplättchen, die sie im Haus hatte finden können, an sich genommen hatte.
    Die beiden Frauen hasteten auf die rückwärtige Tür zu, die auf eine Gasse hinausführte.
    Da prallte Nany mit Ofir zusammen, der unbeweglich mit verschränkten Armen dastand.
    «Wo willst du hin?»
    Nany wich zurück. Hinter ihr war Lita, zu Tode erschrocken.
    «Lita… Was macht sie mit dir?»
    «Sie… sie ist krank», erwiderte Nany.
    «Wolltet ihr etwa fliehen?»
    «Sie war’s, sie, Lita, die mich gezwungen hat…»
    «Was hat sie dir verraten, Nany?»
    «Nichts, überhaupt nichts!»
    «Du lügst, Kleine!»
    Ofirs Hände umklammerten den Hals der Dienstmagd. Sie preßten so fest, daß jeder Protest in der Kehle steckenblieb. Vergeblich versuchte Nany sich zu befreien, doch dieser Schraubstock ließ nicht locker. Sie verdrehte die Augen, sie erstickte, sie starb, und der Magier versetzte dem Leichnam, der vor ihm zusammensackte, nur noch einen Fußtritt.
    «Lita… Was ist mit dir los, mein Kind?»
    Ofir gewahrte neben einer Öllampe die Überbleibsel eines verkohlten Stücks Stoff.
    «Lita! Was hast du da angerichtet?»
    Der Magier ergriff den Schaft eines Fleischmessers.
    «Du hast es gewagt, Nefertaris Schal zu vernichten, du hast es gewagt, unsere ganze Arbeit zunichte zu machen!»
    Die junge Frau versuchte zu fliehen. Sie stieß gegen eine Öllampe und verlor das Gleichgewicht. Wie ein Raubvogel stieß der Magier auf sie nieder und packte sie bei den Haaren.
    «Du hast mich betrogen, Lita. Ich kann dir nicht mehr vertrauen. Morgen wirst du mich wieder betrügen.»
    «Du bist ein Ungeheuer!»
    «Schade… du warst ein hervorragendes Medium.»
    Lita fiel auf die Knie und flehte:
    «Aton erschafft das Leben und wehrt dem Tod, er…»
    «Ich pfeife auf Aton, du dummes Ding. Du bist schuld, daß mein Plan mißlang.»
    Mit sicherer Hand schnitt Ofir Lita die Kehle durch. Plötzlich stand Dolente im Raum, mit wirrem Haar und zerfurchtem Gesicht.
    «Die Gasse ist voll von Soldaten… Oh, Lita! Lita…»
    «Sie hat den Verstand verloren und ging plötzlich mit einem Messer auf mich los», erklärte Ofir. «Ich war gezwungen, mich zu verteidigen, und habe sie versehentlich getötet. Soldaten, sagtest du?»
    «Ich habe sie von meinem Zimmerfenster aus gehört.»
    «Verlassen wir dieses Haus.»
    Ofir zog Dolente mit sich zu einer Falltür, die sich unter einer Matte verbarg. Sie führte zu einem

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