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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

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Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Gang, der in einem Lagerraum endete. Lita und Nany würden den Mund nicht mehr aufmachen.
    «Es ist nur noch ein Haus übrig», sagte ein Wachsoldat zu Serramanna. «Wir haben geklopft, aber niemand antwortet.» «Brechen wir die Tür auf.»
    «Das ist nicht Rechtens!»
    «Ein Fall von höherer Gewalt.»
    «Da muß man erst den Besitzer verständigen und um Erlaubnis fragen.»
    «Ich gebe die Erlaubnis!»
    «Ich brauche aber erst eine Entlastung, ich will keinen Ärger bekommen.»
    Serramanna verlor gut eine Stunde, bis die Sache gemäß den Anforderungen der Wachstuben von Memphis geregelt war. Endlich brachen vier kräftige Männer die Riegel auf und verschafften sich Zugang zu dem Haus.
    Der Sarde ging als erster hinein. Er entdeckte den leblosen Körper einer blonden jungen Frau und den der Dienerin Nany.
    «Ein echtes Gemetzel», murmelte einer der Soldaten zutiefst erschüttert.
    «Zwei kaltblütig ausgeführte Verbrechen», stellte der Sarde fest. «Durchsucht das ganze Haus.»
    Die Untersuchung der Behausung ergab, daß es sich tatsächlich um die Höhle des Magiers handelte. Obwohl er zu spät gekommen war, machte Serramanna einen Fund, der ihn frohgemut stimmte: Reste von verkohltem Stoff - gewiß die Überbleibsel vom Schal der Königin.

    Ramses und Nefertari kehrten zurück in ihre Hauptstadt, die so lebhaft war wie immer, aber nicht mehr so fröhlich. Die Stimmung war geprägt von militärischem Gehorsam, und fast jedermann war eingebunden in die Herstellung von Waffen und Streitwagen. Diese Stadt, die der Lebenslust geweiht war, hatte sich in eine von Unrast und Angst gepeitschte Stätte gewandelt.
    Das königliche Paar begab sich unverzüglich zu Tuja, die in einen Bericht der Gie
    ßerei vertieft war.
    «Haben die Hethiter klar und deutlich die Feindseligkeiten eröffnet?»
    «Nein, mein Sohn, aber ich bin überzeugt, daß dieses Schweigen nichts Gutes verheißt. Nefertari… bist du geheilt?»
    «Dieses Leiden ist nur mehr eine böse Erinnerung.»
    «Die Zeit eurer Abwesenheit hat an meinen Kräften gezehrt. Ich habe nicht mehr die Kraft, dieses große Land zu regieren. Redet mit dem Hof und mit dem Heer, sie brauchen euren Lebensodem.»
    Ramses sprach ausführlich mit Ameni und empfing dann Serramanna, der aus Memphis zurück war. Was er ihm berichtete, deutete doch wohl darauf hin, daß die magische Bedrohung, die das königliche Paar gefährdet hatte, endgültig abgewendet war. Dennoch befahl der Herrscher dem Sarden, seine Nachforschungen fortzusetzen und den Besitzer des finsteren Hauses ausfindig zu machen. Und wer war eigentlich die blonde junge Frau, der mit solcher Kaltblütigkeit die Kehle durchgeschnitten worden war?
    Der Pharao hatte andere Sorgen. Auf seinem Tisch stapelten sich beunruhigende Sendschreiben aus Kanaan und Amurru. Die Statthalter der ägyptischen Festungen meldeten zwar keinen einzigen ernstzunehmenden Zwischenfall, sprachen aber von sich hartnäckig haltenden Gerüchten über großangelegte Truppenübungen des hethitischen Heeres.
    Von Acha war leider kein Bericht dabei, nicht einmal eine knappe Mitteilung, die Ramses hätte helfen können, die Lage zu durchschauen. Vom Ort des Zusammensto
    ßes mit den Hethitern hing doch der Ausgang einer Schlacht ab. Ohne genaue Angaben wußte der König nicht, ob er die Verteidigungslinien verstärken oder einen Vormarsch für eine Schlacht weiter im Norden unternehmen sollte. Im zweiten Falle müßte er den Befehl geben. Aber sollte er seinem Instinkt nachgeben und sich blindlings einer solchen Gefahr aussetzen?
    Die Anwesenheit des königlichen Paars verlieh den Sreitkräften, vom General bis zum einfachen Soldaten, neues Vertrauen und neue Kraft. Würde Ramses, der einen unsichtbaren Feind besiegt hatte, mit hethitischen Barbaren etwa nicht fertig werden?
    Angesichts der Menge neuer Waffen wurde allen klar, daß sie doch über ungeheure Schlagkraft verfügten und den Zusammenstoß mit dem Feind nicht sonderlich zu fürchten hätten. Im Beisein der besten Wagenbauer hatte Ramses mehrere Streitwagen ausprobiert, sie waren leicht, gut lenkbar und schnell. Dank des Geschicks der Zimmerleute war so allerlei verbessert worden.
    Auch die Königin hatte ihre Pflichten wiederaufgenommen und beruhigend eingewirkt auf den Hof. Diejenigen, die Nefertari im Geiste schon begraben hatten, beglückwünschten sie zu ihrer Beherztheit und versicherten, wer so etwas durchgestanden habe, dem sei ein langes Leben beschieden.
    Solches Geschwätz ließ

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