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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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der General die Erlaubnis erteilt, die Waffen abzulegen, machten die Soldaten sich an ihre verschiedensten Aufgaben, die ihnen zugeteilt worden waren.
    Man pflegte die Pferde, die Packesel und die Rinder, wusch seine Kleidung, besserte die vom unwirtlichen Gelände beschädigten Räder aus, schärfte die Dolche und Lanzen, verteilte Nahrungsmittel und bereitete Mahlzeiten zu. Essensdüfte verdrängten Kadesch, die Hethiter und den Krieg aus dem Gedächtnis, man begann zu scherzen, Geschichten zu erzählen und den Wehrsold im Spiel zu verwetten. Die Übermütigsten veranstalteten sogar Ringkämpfe mit bloßen Händen.
    Ramses fütterte selbst seine Pferde und seinen Löwen, die mit gesundem Appetit fraßen. Schlaf überkam das Lager, die Sterne nahmen vom Himmel Besitz, und der König ließ die gewaltige Festung, von deren Einnahme sein Vater wohlweislich abgelassen hatte, nicht aus den Augen. Wer sie einnahm, würde dem Hethiterreich einen schweren Schlag versetzen. Wenn Ramses sie mit Elitetruppen besetzte, würde er sein Land vor einem Überfall schützen.
    Ramses legte sich auf sein Bett, dessen Füße die Form von Löwenpranken hatten.
    Sein Kopf ruhte auf einem Kissen, dessen Stoffbezug mit Papyrusstauden und Lotosblüten gemustert war. Wie fein dieses Muster doch war! Er mußte lächeln, denn seine liebliche Heimat, die Beiden Länder, lag in weiter Ferne.
    Als der König die Augen schloß, erschien ihm das himmlische Antlitz Nefertaris.
    «Steh auf, Chenar!»
    «Weißt du, mit wem du sprichst, Kerkerknecht?» «Mit einem Verräter, der den Tod verdient.»
    «Ich bin der ältere Bruder des Königs!»
    «Du bist gar nichts mehr, dein Name wird für immer ausgelöscht werden. Steh auf, oder du wirst meine Peitsche kennenlernen.»
    «Du hast kein Recht, einen Gefangenen zu mißhandeln.»
    «Einen Gefangenen nicht, aber dich!»
    Chenar nahm die Drohung ernst und stand auf.
    Im großen Gefängnis von Memphis hatte er keinerlei Mißhandlung ertragen müssen.
    Anders als die übrigen Verurteilten, die Fronarbeit auf den Feldern oder Ausbesserungsarbeiten an den Deichen zu verrichten hatten, war dem älteren Bruder des Königs eine Zelle zugewiesen worden, in der er zweimal täglich eine Mahlzeit bekam.
    Der Kerkermeister drängte ihn in einen Gang. Chenar war der Meinung, es gehe nun in einem Wagen in Richtung Oasen, aber bärbeißige Wachen schoben ihn in einen Raum, wo er sich dem Mann gegenübersah, den er nach Ramses und Acha am meisten haßte: Ameni, dem getreuen Schreiber, die Unbestechlichkeit in Person!
    «Du hast dich für den falschen Weg entschieden, Ameni, den der Besiegten. Dein Triumph wird nur von kurzer Dauer sein.»
    «Wann wird die Gehässigkeit endlich aus deinem Herzen verschwinden?»
    «Nicht bevor ich dir einen Dolch ins Herz gebohrt habe! Die Hethiter werden Ramses den Garaus machen und mich befreien.»
    «Du hast in der Gefangenschaft den Verstand verloren, vielleicht aber nicht das Gedächtnis.»
    Chenars Miene verdüsterte sich.
    «Was willst du von mir, Ameni?»
    «Du hattest notgedrungen Mitwisser.»
    «Mitwisser… Ja, die habe ich, und zwar viele! Der ganze Hof, das ganze Land ist mein Mitwisser! Wenn ich erst den Thron besteige, wird man sich mir zu Füßen werfen, und dann werde ich meine Feinde bestrafen.»
    «Nenn mir die Namen deiner Mitverschwörer, Chenar.»
    «Du bist neugierig, kleiner Schreiberling, zu wißbegierig… Glaubst du nicht, daß ich stark genug war, allein zu handeln?»
    «Du wurdest an der Nase herumgeführt, Chenar, und dann haben deine Freunde dich fallenlassen.»
    «Du täuschst dich, Ameni. Ramses erlebt seine letzten Tage.»
    «Wenn du redest, Chenar, werden deine Haftbedingungen gelockert werden.»
    «Ich werde nicht lange in Haft bleiben. Wenn ich du wäre, Schreiberling, würde ich schon jetzt die Flucht ergreifen! Meiner Rache entgeht niemand, und du ganz bestimmt nicht!»
    «Zum letztenmal, Chenar: Bist du bereit, den Namen deiner Mitverschworenen zu nennen?»
    «Die Dämonen der Hölle sollen dein Gesicht zerfetzen und deine Eingeweide in Stücke reißen!»
    «Das Straflager wird deine Zunge geschmeidiger machen.»
    «Du wirst vor mir kriechen, Ameni!»
    «Führt ihn ab.»
    Die Wachen verfrachteten Chenar auf einen von zwei Ochsen gezogenen Karren.
    Ein Soldat hielt die Zügel, vier Berittene begleiteten den Gefangenentransport zum Straflager.
    Chenar hockte auf den schlecht verfugten Planken und spürte jede Unebenheit der Holperpfade. Aber Schmerz und

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