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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

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Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Die ägyptischen Fußsoldaten fielen, tot oder verwundet, einen Pfeil in Kopf, Brust oder Bauch, einer über den anderen. Der die Vorhut befehligende Bannerträger wurde von Hochmut gepackt: mit den Überlebenden würde er die Festung stürmen.
    Doch die Zielgenauigkeit der Schützen ließ den Anstürmenden nicht die geringste Chance. Mit durchbohrter Kehle stürzte der Bannerträger vor dem Wall zu Boden.
    Als etwa hundert Fußsoldaten mit der Lanze in der Hand losstürmen wollten, um ihre Kameraden zu rächen, fuhr Ramses dazwischen.
    «Zurück!»
    «Majestät», beschwor ihn ein Mann der unteren Dienstgrade, «machen wir diesen Verrätern den Garaus!»
    «Wenn ihr ungeordnet vorwärts stürmt, werdet ihr alle niedergemacht. Weicht zurück!»
    Die Soldaten gehorchten.
    Ein Regen von Pfeilen ging knapp vier Ellen vor dem König nieder. Seine von Entsetzen gepackten höheren Offiziere scharten sich alsbald um ihn.
    «Eure Männer sollen die Festung umzingeln, aber weiträumig, außer Reichweite der Pfeile. In erster Reihe die Bogenschützen, dann die Fußtruppen und hinter ihnen die Kampfwagen.»
    Die Kaltblütigkeit des Königs wirkte beruhigend auf die Männer. Die Soldaten besannen sich wieder auf die Ratschläge, die man ihnen bei der Ausbildung gegeben hatte, die Truppen rückten geordnet vor.
    «Wir müssen die Verwundeten bergen und versorgen», verlangte Setaou.
    «Unmöglich, die feindlichen Schützen würden die Retter abschießen.»
    «Ich hatte recht, dieser Wind verhieß Unheil.»
    «Ich verstehe nichts mehr», klagte Acha. «Keiner meiner Kundschafter hat von der Einnahme dieser Festung durch die Anführer gesprochen.»
    «Sie dürften eine List angewandt haben», gab Setaou zu bedenken.
    «Selbst wenn du recht hättest, müßte der Kommandant doch noch Zeit gehabt haben, mehrere Brieftauben mit vorsorglich verfaßten Alarmmeldungen loszuschicken.»
    «Mir ist alles klar, und es ist verheerend», sagte Ramses. «Der Kommandant wurde getötet, seine Garnison niedergemetzelt, und wir erhielten von den Aufständischen entsandte Falschmeldungen. Hätte ich meine Truppen zerstreut und zu verschiedenen Festungen in Kanaan losgeschickt, hätten wir schwere Verluste erlitten. Der Aufstand hat sich erheblich ausgeweitet. Nur hethitische Stoßtrupps konnten einen solchen Schlag in die Wege leiten.»

    «Glaubst du, daß sie noch in der Gegend sind?» fragte Setaou.
    «Wir müssen schleunigst unsere Stellungen wieder einnehmen.»
    «Die Belagerer dieser Festung werden uns nicht lange Widerstand leisten», meinte Acha. «Schlag ihnen vor, sich zu ergeben. Sollten noch Hethiter unter ihnen sein, werden wir sie zum Reden bringen.»
    «Setz dich an die Spitze eines Trupps, Acha, und schlag du es ihnen vor.»
    «Ich gehe mit ihm», sagte Setaou.
    «Laß ihn sein Verhandlungsgeschick beweisen. Zumindest die Verwundeten soll er uns zurückbringen. Und du bereitest unterdessen die Arzneien vor und sammelst die Pfleger um dich.»
    Weder Acha noch Setaou erhoben Einwände gegen die Befehle von Ramses. Selbst der so schlagfertige Schlangenbändiger beugte sich der Autorität des Pharaos.
    Fünf von Acha befehligte Kampfwagen rollten auf die Festung zu. Ein Wagenlenker, dicht neben dem jungen Gesandten, hielt eine Lanze, an deren Spitze ein weißes Stück Stoff befestigt war, als Zeichen, daß die Ägypter zu Verhandlungen bereit waren.
    Den Wagen blieb nicht einmal Zeit, zum Stillstand zu kommen. Kaum waren sie in Reichweite der Pfeile, schössen die Bogenschützen der Gegner in wildem Ungestüm.
    Zwei Pfeile gruben sich in die Kehle des Wagenlenkers, ein dritter streifte Achas linken Arm und hinterließ eine blutende Furche.
    «Umkehren!» brüllte er.
    «Halt still», befahl Setaou, «sonst kann ich meinen Honigverband nicht richtig auflegen.»
    «Dir tut’s ja nicht weh», wetterte Acha.
    «Bist du so empfindlich?»
    «Ich kann Verwundungen keinerlei Reiz abgewinnen, außerdem hätte ich mich lieber von Lotos verbinden lassen.»
    «In aussichtslosen Fällen übernehme ich das selbst. Aber da ich meinen besten Honig genommen habe, dürftest du gesunden. Die Wunde wird schnell vernarben und sich nicht entzünden.»
    «Das sind Wilde. Ich konnte mir nicht einmal ihre Verteidigungsstellungen ansehen.»
    Acha verzog vor Schmerz das Gesicht.
    «Da hast du doch jetzt einen schönen Vorwand, um nicht am Sturmangriff teilzunehmen», spöttelte Setaou.
    «Wäre es dir lieber gewesen, der Pfeil hätte genauer getroffen?»
    «Hör

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