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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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ausgerottet hatten, wobei sie auch Frauen und Kinder der stationierten Soldaten nicht verschont hatten, wagte kein einziger, sich zu ergeben und vom König Milde zu erflehen. Der erste siegreiche Schlag, den Ramses geführt hatte, war ausreichend gewesen, um bei den Aufständischen lähmendes Entsetzen auszulösen. Und so wurde die Einnahme der letzten Festung im Norden Kanaans zu einer bloßen Formsache, da die Verteidiger dieses Bollwerks schon aufgegeben hatten.
    Galiläa, das nördliche Jordantal und die Handelswege standen von neuem unter ägyptischer Oberhoheit. Die Bewohner dieser Landstriche bejubelten den Pharao und schworen ihm ewige Treue.
    Unter den Gefangenen war kein einziger Hethiter.
    Der Statthalter von Gaza, der Hauptstadt Kanaans, gab dem ägyptischen Generalstab zu Ehren ein berauschendes Festmahl. Geradezu übereifrig hatten seine Mitbürger sich der Armee des Pharaos angedient, um Pferde und Esel zu pflegen und zu füttern und den Soldaten alles herbeizuschaffen, dessen sie bedurften. Der kurze Rückeroberungskampf endete folglich in Jubel und Eintracht.
    Der Statthalter hatte eine flammende Rede gegen die Hethiter gehalten, gegen diese Barbaren aus dem Norden, die sich erfolglos mühten, die unzerstörbaren Bande zwischen seinem Land und Ägypten zu durchschneiden. Mit der Gunst der Götter sei der Pharao seinen Verbündeten, die unverbrüchlich darauf bauten, daß der Herrscher sie niemals im Stich lassen würde, zu Hilfe geeilt. Man beklage - das verstehe sich von selbst - den tragischen Tod so mancher ägyptischer Mitbewohner. Doch Ramses hatte nach dem Gesetz der Maat gehandelt, die Unordnung bekämpft und die Ordnung wiederhergestellt.
    «Dieses geheuchelte Geschwafel widert mich an», sagte der König zu Acha.
    «Du wirst die Menschen nicht ändern.»
    «Aber ich kann sie versetzen.»
    Acha lächelte.
    «Diesen durch einen anderen ersetzen? Das kannst du allerdings. Aber die menschliche Natur ist unveränderlich. Sobald der nächste kanaanäische Statthalter einen Vorteil wittert, wenn er dich verrät, wird er nicht lange zögern. Diesen hier kennen wir zumindest: Er ist ein Lügner, bestechlich und gierig. Ihn uns gefügig zu machen ist ein Kinderspiel.»
    «Du vergißt, daß er die Anwesenheit hethitischer Stoßtrupps auf von Ägypten kontrolliertem Gebiet gebilligt hat.»
    «Ein anderer hätte es ebenso gemacht.»
    «Du rätst mir also, diesen verabscheuungswürdigen Kerl an seinem Platz zu belassen?»
    «Du brauchst ihm nur anzudrohen, daß er beim geringsten Störfall seines Amtes enthoben wird. Für ein paar Monate wird dies als Abschreckung genügen.»
    «Gibt es ein Wesen auf der Welt, das deiner Achtung würdig wäre, Acha?»
    «Mein Amt verschafft mir immer wieder Begegnungen mit den Mächtigen, die zu allem bereit sind, nur um ihre Macht zu bewahren oder zu vergrößern. Brächte ich ihnen auch nur einen Funken Vertrauen entgegen, wäre ich schnell aus dem Feld geschlagen.»
    «Du hast meine Frage nicht beantwortet.»
    «Ich bewundere dich, Ramses, und das ist für mich ein ganz einzigartiges Gefühl.
    Aber bist nicht auch du ein Mann der Macht?»
    «Ich bin der Diener der Gerechtigkeit und meines Volkes.»
    «Und wenn du das eines Tages vergäßest?»
    «An jenem Tag würde mein Einfluß unwirksam und meine Niederlage besiegelt sein.»
    «Mögen die Götter ein solches Unglück verhindern, Majestät.»

    «Wie lauten die Ergebnisse deiner Nachforschungen?»
    «Die Händler in Gaza und ein paar reichlich entschädigte Beamte waren auskunftbereit: hethitische Ausbilder haben den Aufstand geschürt und den Kanaanäern zur Einnahme der Festungen mit Hilfe einer List geraten.»
    «Mit welcher List?»
    «Bei den üblichen Lebensmittellieferungen… Bewaffnete auf den Wagen zu verstecken. All unsere Festungen wurden gleichzeitig angegriffen. Um das Leben der Frauen und Kinder zu schonen, die als Geiseln genommen wurden, haben die Festungskommandanten sich lieber ergeben. Ein verhängnisvoller Fehler. Die Hethiter hatten den Kanaanäern versichert, der ägyptische Gegenschlag würde sich verzetteln und somit wirkungslos bleiben. Während sie also unsere Garnisonen vernichteten, mit denen sie ja eigentlich in bestem Einvernehmen standen, glaubten die Aufständischen immer noch, sie hätten nichts zu befürchten.»
    Ramses bedauerte sein entschlossenes Vorgehen nicht. Einen Haufen Feiglinge hatte der bewaffnete Arm Ägyptens da ausgerottet.
    «Hat jemand dir etwas über Moses sagen

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