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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Ägypter keinen verschonen würden, kämpften sie mit geballter Kraft. Über die nun nicht mehr bestückten Zinnen herab schleuderten sie Steine, und es gelang ihnen auch, eine der Leitern umzuwerfen.
    Etliche Angreifer brachen sich die Knochen beim Sturz auf den Boden. Aber den Bogenschützen des Pharaos würde niemand entgehen.
    Hunderte von Soldaten kletterten da in Windeseile nach oben und nahmen den Wehrgang ein. Mit ihnen kamen die Bogenschützen, die die im Hof versammelten Gegner zur Zielscheibe nahmen.
    Setaou und seine Helfer kümmerten sich um die Verwundeten, die sie auf Tragen ins Lager zurückbrachten. Lotos wickelte Haftbänder über Kreuz, so daß die Ränder gerader und klarer Wunden genau aneinander lagen. Manchmal mußte die hübsche Nubierin allerdings auch vernähen. Blutungen brachte sie zum Stillstand, indem sie frisches Fleisch auf die Wunden legte und ein paar Stunden später einen Verband mit Honig, zusammenziehenden Kräutern und schimmeligem Brot anlegte. Setaous Heilmittel waren Absud, schmerzbetäubende Pasten, Lutschpastillen, Salben und Heiltränke. Er linderte Schmerzen, versetzte Schwerverletzte in Schlaf und bettete sie so bequem wie möglich im Feldlazarett. Wer reisefähig schien, würde nach Ägypten zurückgebracht werden, gleichzeitig mit den Toten, die auf keinen Fall im fremden Land beigesetzt werden würden. Hatten sie Familie, würde diese lebenslange Unterstützung erhalten.
    Die Kanaanäer im Inneren der Festung leisteten nur noch kläglichen Widerstand.
    Zum Schluß gab es nur mehr den Nahkampf, Mann gegen Mann. Da es aber ein Ägypter mit zehn Feinden aufnehmen konnte, war von den Aufständischen bald keiner mehr übrig. Um dem gnadenlosen Verhör zu entgehen, schnitt sich ihr Anführer mit seinem eigenen Dolch die Kehle durch.
    Das große Tor ging auf, und der Pharao betrat die zurückeroberte Festungsanlage.
    «Verbrennt die Leichen», befahl er, «und reinigt sämtliche Räumlichkeiten.»
    Die Soldaten besprengten die Wände mit Natronlauge und begannen mit dem Ausräuchern der Wohnstätten sowie der Vorratsund Waffenkammern. Süße Düfte drangen den Siegern in die Nase.
    Als im Speisesaal des Festungshauptmanns das Abendessen aufgetragen wurde, waren sämtliche Spuren des Kampfes getilgt.
    Die Generäle rühmten Ramses’ Entschlußfähigkeit und feierten das großartige Ergebnis seiner Tatkraft. Setaou und Lotos waren bei den Verwundeten geblieben, und Acha wirkte besorgt.
    «Freust du dich nicht über diesen Sieg, mein Freund?»
    «Wie viele Kämpfe wie diesen werden wir noch auszufechten haben?»
    «Wir werden die Festungen eine nach der anderen einnehmen, und dann wird in Kanaan erneut Friede herrschen. Da uns jetzt nichts mehr überraschen kann, werden wir auch nicht mehr so schwere Verluste zu tragen haben.»
    «Fünfzig Tote und etwa hundert Verletzte…»
    «Ein herber Verlust, aber man hatte uns ja auch eine Falle gestellt, die niemand vorhersehen konnte.»
    «Ich hätte daran denken sollen», bekannte Acha. «Die Hethiter beschränken sich nicht auf rohe Gewalt. Ränke zu schmieden ist ihnen zur zweiten Natur geworden.»
    «Ist kein Hethiter unter den Toten?» «Kein einziger.»
    «Dann sind ihre Stoßtrupps also gen Norden abgezogen.» «Was bedeutet, daß wir weitere Fallen zu befürchten haben.» «Wir werden sie schon finden. Geh jetzt schlafen, Acha. Gleich morgen früh geht’s weiter.»
    Ramses beließ eine schlagkräftige Truppe, ausgerüstet mit den notwendigen Lebensmitteln, vor Ort. Mehrere Botengänger waren schon unterwegs nach Pi-Ramses, um Ameni die Anweisung zu überbringen, Truppenverbände zur rückeroberten Festung loszuschicken.
    Der König setzte sich an die Spitze einer Streitwagenhundertschaft, um seiner Armee den Weg zu bahnen.
    Zehnmal wiederholte sich der gleiche Ablauf: In sechshundert Ellen Entfernung von den durch Aufständische besetzten Festungen verursachte Ramses Furcht und Schrecken, indem er die auf den Wehrgängen verteilten Bogenschützen herunterholte. Der Dauerbeschuß ägyptischer Pfeile, den die Kanaanäer nicht zu erwidern vermochten, gab den Fußtruppen die Möglichkeit, ihre langen Leitern an den Mauern aufzurichten, unter dem Schutz ihrer Schilde hochzuklettern und die Wehrgänge zu erobern. Niemals versuchten sie auch nur, das große Festungstor zu erstürmen und einzurennen.
    Es dauerte keinen Monat, und Ramses war wieder Herr über Kanaan. Da die Aufständischen die kleineren ägyptischen Garnisonen

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