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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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noch bleicher als sonst.
    «Ich hatte Beweise gegen ihn.»
    «Beweise, ja dann gibt’s nichts zu deuteln», räumte der andere ein.
    «O doch! Da gibt’s etwas zu deuteln! Nimm einmal an, diese Nenofar ist bezahlt worden, um Serramanna zu belasten, und hat dann Angst bekommen, vor einem Gericht zu erscheinen und unter Eid und im Angesicht des Gesetzes zu lügen. Ihr Auftraggeber hatte keine andere Wahl mehr: er mußte sie umbringen. Wir haben allerdings noch einen Beweis in Händen, und der ist unwiderlegbar! Doch wenn es eine Fälschung wäre und jemand anders die Schriftzüge des Sarden nachgeahmt hätte?»
    «Das war nicht schwierig: Serramanna schrieb jede Woche den Dienstplan, den er an die Tür der Kaserne der königlichen Leibgarde heftete.»
    «Serramanna also Opfer finsterer Machenschaften… Das meinst du, nicht wahr?»
    Der andere nickte.
    «Sobald Acha zurück ist», sagte Ameni, «werde ich Serramanna vielleicht entlasten können, ohne die Festnahme des Schuldigen abzuwarten… Hast du eine Spur?»
    «Nenofar hat sich nicht gewehrt. Vermutlich kannte sie ihren Mörder.»
    «Wo wurde sie getötet?»
    «In einem kleinen Haus im Händlerviertel.»
    «Der Eigentümer?»
    «Da das Haus leerstand, konnten die Nachbarn mir keine Auskunft geben.»
    «Vielleicht finde ich einen Hinweis im Grundbuch. Und haben diese Nachbarn nichts Verdächtiges bemerkt?»
    «Eine alte Dame, die fast blind ist, will mitten in der Nacht einen eher kleinwüchsigen Mann gesehen haben, der aus dem Haus kam, aber beschreiben kann sie ihn nicht.»
    «Gibt es eine Liste von Nenofars Bekanntschaften?»
    «Dieses Vorhaben ist hoffnungslos und sinnlos… Und wenn Serramanna ihr erster dicker Fisch gewesen wäre?»
    Nefertari genoß das laue rieselnde Wasser. Sie hielt die Augen geschlossen und träumte von dem unsäglichen Glück, dessen Odem sie nahen fühlte: Ramses, dessen Abwesenheit eine Qual gewesen war, würde heimkehren.
    Die Dienerinnen rieben ihr behutsam die Haut mit Asche und Natron ein, um die Haut zu trocknen und zu reinigen. Nach dem letzten Besprühen streckte sich die Königin auf den warmen Fliesen aus und ließ sich massieren mit einem Balsam aus Terebinthe, Öl und Zitrone, der ihren Körper in Duft hüllte.
    Traumverloren überließ sie sich der Hand- und Fußpflegerin, während eine andere ihr eine zartgrüne Linie um die Augen zog, die zugleich Schmuck und Schutz war. Da Ramses jederzeit eintreffen konnte, salbte sie auch noch das prachtvolle Haar der Königin, um ihm einen Festtagsduft zu verleihen, im wesentlichen mit dem Harz des Weihrauchs und Storax. Abschließend reichte sie Nefertari einen blanken Bronzespiegel, dessen Griff ein nacktes junges Mädchen darstellte, die irdische Verkörperung der himmlischen Schönheit der Göttin Hathor.
    Nun fehlte nur noch die Echthaarperücke mit den zwei langen Strähnen, die bis auf die Brüste herabfielen, und den Locken am Hinterkopf. Auch sie hielt der Spiegelprobe stand.
    «Wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf», murmelte die Zofe, «Majestät war noch nie so schön.»
    Die Dienerinnen kleideten die Königin in ein makelloses Leinengewand, das die Palastweberei eigens für diesen Anlaß hergestellt hatte. Kaum hatte die Königin sich gesetzt, um auszuprobieren, wieviel Spielraum das wundervolle Kleidungsstück ihr ließ, da sprang ihr ein untersetzter, stämmiger, goldgelber Hund mit Hängeohren, gekringeltem Schwanz und kurzer schwarzer Schnauze auf den Schoß. Er kam aus dem frisch gewässerten Garten, und seine Pfoten hinterließen Dreckspuren auf dem königlichen Gewand.
    Entsetzt griff eine der Dienerinnen zu einer Fliegenklatsche, um auf das Tier einzuschlagen.
    «Rühr ihn nicht an», gebot Nefertari, «das ist Wächter, Ramses’ Hund. Wenn er so etwas tut, hat er seine Gründe.»
    Eine rosarote, feuchte und weiche Zunge leckte der Königin die Schminke von den Wangen. Die vertrauensvollen großen Augen verrieten unbeschreibliche Freude.
    «Morgen schon wird Ramses hier sein, nicht wahr?»
    Wächter legte seine Vorderpfoten auf die Träger des Kleides und wedelte begeistert mit dem Schwanz. Das war ein untrügliches Zeichen.

    ZWEIUNDZWANZIG
    DIE SPÄHER DER Festungsanlagen hatten es soeben mit Leuchtsignalen angekündigt: Ramses würde gleich dasein! Die Hauptstadt geriet in helle Aufregung. Aus dem Viertel neben dem Re-Tempel bis hin zu den Werkstätten in Hafennähe, aus den Häusern der hohen Beamten bis hin zu den Wohnstätten der kleinen Leute, vom

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