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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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kürzlich fertiggestellte Brücke über den Kanal, der die neuen Viertel der Hauptstadt von der alten Stadt Auaris trennte.
    Die alte Stadt beherbergte prachtvolle Kaufmannshäuser mit gepflegten Gärten und bescheidene zweistöckige Wohnbauten.
    «Hier ist es», sagte Serramanna.
    Ameni hatte sich so fest angeklammert an einen der Riemen, daß er seine Hand nicht losbekam.
    «Schaffst du’s nicht?»
    «Doch, doch…»
    «Na, dann wollen wir mal hineingehen! Ist der Vogel im Nest, haben wir die Sache schnell hinter uns gebracht.»

    Ameni konnte sich endlich befreien, mit schlotternden Beinen trottete er hinter dem Sarden her.
    Renufs Türhüter hockte vor dem Eingang der Umfriedungsmauer aus rohen Ziegeln, die mit Kletterpflanzen bewachsen war. Der Mann aß Käse und Brot.
    «Wir wollen den Kaufmann Renuf sprechen», sagte Serramanna.
    «Er ist nicht da.»
    «Wo können wir ihn finden?»
    «Er ist unterwegs in Mittelägypten.»
    «Wann ist er zurück?»
    «Keine Ahnung.»
    «Kennt sich hier jemand aus?»
    «Tja… ich glaube nicht.»
    «Melde es uns, sobald er zurück ist.»
    «Warum sollte ich?»
    Mit bösem Blick hob Serramanna den Kerl unter den Achseln hoch.
    «Weil der Pharao es verlangt. Wenn du auch nur eine Stunde zu spät kommst, wirst du’s mit mir zu tun bekommen.»
    Chenar litt unter Schlaflosigkeit und Sodbrennen. Da Raia nicht in Pi-Ramses war, mußte er so schnell wie möglich nach Memphis reisen, um den syrischen Händler vor der drohenden Gefahr zu warnen, aber auch um mit Ofir zu reden. Aber wenn er, Chenar, in die ehemalige Hauptstadt reisen wollte, mußte er Grund dazu haben. Zum Glück konnte er darauf verweisen, daß er etliche Verfügungen, die die Verwaltung betrafen, mit den hohen memphitischen Beamten zu besprechen hatte. Und so trat Chenar also im Namen des Pharaos an Bord eines Schiffes, das viel zu langsam fuhr für seinen Geschmack, eine Dienstreise an.
    Entweder wußte Ofir eine Lösung, um Romet zum Schweigen zu bringen, oder er, Chenar, müßte sich des Libyers entledigen, obgleich dessen Versuche als Magier noch nicht beendet waren.
    Chenar bereute es nicht, zwischen seinen Verbündeten Mauern errichtet zu haben; was jetzt geschehen war, bewies, wie nützlich seine Strategie gewesen war. Ein so feinsinniger und gefährlicher Mensch wie Acha wäre nicht erfreut gewesen, festzustellen, welche Bande zwischen Chenar und einem Spionagenetz bestanden, das für die Hethiter arbeitete und von dem der junge Gesandte nichts wußte. Ein ausgekochter und grausamer Kerl wie Raia, der glaubte, den älteren Bruder von Ramses in der Hand zu haben, hätte es nicht ertragen, daß er neben seiner Hethitertreue noch ein so persönliches Spiel trieb. Und Ofir blieb sowieso besser Gefangener seiner zwielichtigen Mächte und seines unbestreitbaren Wahns.
    Acha, Raia, Ofir… Drei wilde Tiere, die Chenar zu zähmen vermochte, um sich eine rosige Zukunft zu sichern, sofern es ihm gelang, die Bedrohung, die durch Unvorsichtigkeiten der anderen auf ihm lastete, immer wieder abzufangen.
    Am ersten Tag seines Aufenthalts in Memphis empfing Chenar die hohen Beamten, die er zu sprechen hatte, und veranstaltete in seinem Landhaus eine jener prachtvollen Gesellschaften, für die er bekannt war. Bei dieser Gelegenheit hatte er seinem Verwalter aufgetragen, den Kaufmann Raia kommen zu lassen, da dieser ihm seltene Vasen zum Schmuck des Festsaals anzubieten habe.
    Als die Kälte zu schneidend wurde, verließen die Gäste den Garten und begaben sich ins Haus.

    «Der Kaufmann ist da», sagte der Verwalter.
    Wäre er gläubig gewesen, hätte Chenar den Göttern gedankt. Gespielt lässig ging er auf das Portal seines Landhauses zu. Der Mann, der ihn dort grüßte, war aber nicht Raia.
    «Wer bist du?»
    «Der Leiter seines Geschäfts in Memphis.»
    «Ach so… Ich pflege nur mit deinem Herrn zu verhandeln.»
    «Er ist nach Theben und Elephantine gereist, um über eine Lieferung erlesener und haltbar gemachter Köstlichkeiten zu verhandeln. Obwohl er abwesend ist, kann ich dir ein paar schöne Vasen vorführen.»
    «Zeig sie her.»
    Chenar begutachtete sie.
    «Nichts Außergewöhnliches… Zwei werde ich dennoch nehmen.»
    «Der Preis ist durchaus angemessen, Herr.»
    Chenar feilschte, weil sich das gut machte, und ließ die Vasen durch seinen Haushofmeister bezahlen.
    Es fiel ihm nicht leicht, zu lächeln, zu plaudern und Nichtigkeiten zu erzählen, aber er erwies sich dieser Aufgabe dennoch gewachsen. Niemand wäre

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