Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
Vom Netzwerk:
Verräter; Setaou, ein Kauz ohne Gewicht. Blieb nur Ameni, unnachgiebig und unbestechlich, aber völlig ohne Ehrgeiz.
    «Man müßte Ramses zu einem wahnwitzigen Krieg bewegen», fuhr Acha fort.
    «Dann würde Ägypten Schiffbruch erleiden, und du wärest der Retter: dieses Ziel dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren.»
    «Hat Ramses dir noch einen anderen Auftrag erteilt?»
    «Ja, ich soll Moses wiederfinden. Der König huldigt der Freundschaft. Selbst wenn der Sarde Moses des Hochverrats beschuldigt, wird der Pharao ihn nicht verurteilen, bevor er ihn nicht angehört hat.»

    «Keine ernstzunehmende Spur?»
    «Keine. Entweder ist der Hebräer in der Wüste verdurstet, oder er versteckt sich bei einem der unzähligen Stämme, die zwischen dem Berg Sinai und dem Negeb umherziehen. Sollte er sich in Kanaan oder Amurru verkriechen, werde ich es herausfinden.»
    «Falls Moses bei einem der Stämme einen Aufstand anzettelt, könnte er uns doch nützlich sein.»
    «Eines ist in der Tat verwirrend», betonte Acha. «Laut Serramanna hat Moses sich in geheimen Zusammenkünften mit einem Fremden getroffen.»
    «Hier, in Pi-Ramses?»
    «Ja.»
    «Und hat man den entlarvt?»
    «Nein, man weiß nur, daß er sich als Baumeister ausgab.»
    Chenar gab sich unbeteiligt.
    Also war Ofir nicht mehr völlig unbekannt. Der Magier war zwar nur eine Schattengestalt, aber er wurde zu einer möglichen Bedrohung. Keinerlei Verbindung durfte hergestellt werden zwischen ihm und Chenar. Schwarze Magie einzusetzen gegen den Pharao, darauf stand die Todesstrafe.
    «Ramses verlangt, daß dieser Mann entlarvt wird», fuhr Acha fort.
    «Bestimmt ein Hebräer ohne Aufenthaltsbefugnis… Vielleicht hat er ja Moses ins Exil mitgenommen. Ich wette, daß wir weder den einen noch den anderen je wiedersehen.»
    «Möglich… Überlassen wir es Ameni, Licht in diese Angelegenheit zu bringen, vor allem nach seinem gewichtigen Irrtum.»
    «Glaubst du, daß Serramanna ihm verzeiht?»
    «Der Sarde scheint mir eher nachtragend.»
    «Ist der nicht auch in eine Art Hinterhalt geraten?» fragte Chenar.
    «Ein Syrer hat sich die Mittäterschaft einer Dirne erkauft und sie dann erwürgt, damit sie nicht mehr reden konnte, nachdem sie den Sarden beschuldigt hatte. Und das ist der gleiche Fremde, der Serramannas Schrift nachgeahmt hat, um glauben zu machen, er sei ein Spion im Sold der Hethiter. Ein Lügengespinst, das nicht schlecht ausgeklügelt ist, aber zu durchsichtig.»
    Chenar hatte Mühe, die Ruhe zu bewahren.
    Raia, der syrische Händler und Hauptverbündete Chenars, war also in Gefahr. Und Acha, sein anderer gewichtiger Verbündeter, sollte ihn entlarven und festnehmen!
    «Wäre es dir recht, wenn meine Leute Nachforschungen anstellten über diesen Syrer?»
    «Das übernehmen Ameni und ich. Wir wollen möglichst unauffällig vorgehen, um das Wild nicht aufzuscheuchen.»
    Chenar nahm einen kräftigen Schluck Weißwein. Acha würde niemals erfahren, wie nützlich er ihm war.
    «Ein Amtsinhaber wird erhebliche Schwierigkeiten bekommen», verriet der junge Gesandte belustigt.
    «Wer denn?»
    «Der dicke Romet, der herrische Haushofmeister des Palastes. Serramanna hat ihn unter Aufsicht gestellt, weil er überzeugt ist, daß Romet ins Gefängnis gehört.»
    Chenar verspürte ein Reißen im Rücken, wie ein erschöpfter Ringkämpfer, aber er hielt sich dennoch tapfer.

    Er mußte jetzt schnell handeln, ganz schnell, um das Gewitter abzuwenden, dessen Grollen schon vernehmbar war.

    FÜNFUNDZWANZIG
    DAS ENDE DER Überschwemmungszeit nahte. Die Bauern hatten ihre Schwingpflüge instand gesetzt, die, von zwei Ochsen gezogen, flache Furchen durch den lockeren Schlamm ziehen würden, bevor man mit der Aussaat begann. Da die Nilschwemme genau zur rechten Zeit eingetreten und nicht zu stark und nicht zu gering ausgefallen war, konnte die Saat aufgehen und gedeihen. Die Götter waren Ramses wohlgesinnt: auch in diesem Jahr würden sich die Speicher füllen, und jeder Untertan des Pharaos konnte seinen Hunger stillen.
    Romet, der Palastverwalter, mochte diese milden Tage vor Winterbeginn nicht sonderlich, da immer mal wieder Stürme aufkamen. Wenn er sich Sorgen machte, wurde Romet dicker. Und da mehr und mehr auf ihn einstürmte, kam er vor lauter Leibesfülle leicht außer Atem und mußte sich ein Weilchen setzen, bevor er seine Arbeit, die eine Last war, wiederaufnehmen konnte.
    Wohin er auch ging, überall folgte ihm dieser Serramanna und ließ ihm keine Zeit zum

Weitere Kostenlose Bücher