Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
Vom Netzwerk:
und Söldner haushoch überlegen! Die Kraft besitzen wir längst, Zielgenauigkeit werde ich beweisen, wenn ich erst meine eigenen Pläne durchführen kann. In meinem Kopf ist alles genau geplant, darüber noch zu reden ist unnütz. Ich brauche mich nur an die Spitze zu setzen, und schon werden meine Truppen nicht mehr aufzuhalten sein!»
    «Ich regiere Hatti, Uriteschup. Du wirst nach meinem Befehl handeln, nur nach meinem Befehl. Jetzt bereite dich erst einmal für die Zeremonie vor: ich werde in knapp einer Stunde zum Hof sprechen.»
    Der Herrscher verließ den Säulensaal.
    Uriteschup stellte sich Hattuschili herausfordernd in den Weg.
    «Du versuchst doch, mir Steine in den Weg zu werfen, nicht wahr?»
    «Ich habe mit der Armee nichts zu schaffen.»
    «Willst du mich zum Narren halten? Ich frage mich oft, ob nicht du das Reich regierst.»
    «Beleidige die Erhabenheit deines Vaters nicht, Uriteschup, Muwatalli ist der Herrscher, und ich diene ihm nach bestem Vermögen.»
    «Und lauerst auf seinen Tod!»
    «Du weißt nicht, was du da redest.»
    «Dieser Hof ist ein Verschwörernest, und du bist der Drahtzieher. Aber hoff nicht darauf, zu triumphieren.»
    «Du unterstellst mir Absichten, die ich nicht habe. Könntest du dir vorstellen, daß ein Mann seinen Ehrgeiz zügelt?»
    «Das trifft auf dich nicht zu, Hattuschili.»
    «Dich überzeugen zu wollen ist, wie mir scheint, ein sinnloses Unterfangen.»
    «Völlig sinnlos.»
    «Der Herrscher hat dich, und darin hat er recht getan, zum Obersten Heerführer ernannt. Du bist ein hervorragender Soldat, unsere Truppen vertrauen dir. Aber hoffe nicht darauf, nach eigenem Gutdünken und ohne Aufsicht handeln zu dürfen.»
    «Du vergißt etwas ganz Wesentliches, Hattuschili: Bei den Hethitern entscheidet die Armee, was Gesetz ist.»
    «Weißt du, was die meisten in unserem Lande am höchsten schätzen? Ihr Haus, ihr Feld, ihren Weinberg, die Kopfzahl ihrer Viehherden…»
    «Willst du zum Frieden aufrufen?»
    «Soweit ich weiß, wurde kein Krieg erklärt.»
    «Jeder, der einen Frieden mit Ägypten befürwortet, wird als Verräter gelten.»
    «Ich untersage dir, meine Worte zu deuten.»
    «Mach mir den Weg frei, sonst wirst du es bereuen.»

    «Die Drohgebärde ist die Waffe der Schwachen, Uriteschup.»
    Der Sohn des Herrschers faßte nach seinem Schwertknauf. Hattuschili bot ihm die Stirn.
    «Solltest du es wagen, die Waffe zu erheben gegen den Bruder Muwatallis?»
    Uriteschup stieß einen zornigen Schrei aus und verließ hämmernden Schritts den Säulensaal.

    EINUNDDREISSIG
    URITESCHUP, HATTUSCHILI, PUDUCHEBA, der Oberpriester des Wettergottes und der der Sonnengöttin, der Vorsteher der Handwerker, der Aufseher der Märkte und alle anderen hohen Amtsinhaber im Reich waren zusammengekommen, um die Ansprache des Herrschers zu hören.
    Daß der Plan, der die ägyptischen Schutzgebiete aus dem Gleichgewicht bringen sollte, mißlungen war, hatte die Gemüter erregt. Und daß der Schuldige General Baduk hieß, der auf tragische Weise zu Tode gekommen war, bezweifelte niemand. Doch welchen Weg würde Muwatalli nun einschlagen? Die vom hitzköpfigen Uriteschup angefeuerten Soldaten wünschten sich einen schnellen Zusammenstoß mit den Ägyptern, die Händler, die über beachtliche Gelder verfügten, bevorzugten den «Weder-Krieg-noch-Frieden-Zustand», durch den sich die Geschäftsbeziehungen ausweiten ließen. Hattuschili hatte ihre Vorsprecher empfangen und dem Herrscher geraten, diesen Gesichtspunkt nicht außer acht zu lassen. Hatti war ein Durchgangsland, wo Karawanen dem hethitischen Staat gewichtige Abgaben zu leisten hatten, die wiederum dem hethitischen Heer zugute kamen. Ein Esel durchschnittlicher Größe schleppte immerhin etliche Säcke mit verschiedenen Waren und noch mehr Ballen Stoff. In Städten und Dörfern hatten die Händler richtige Handels- und Wirtschaftskammern geschaffen, wo Warenlisten geführt wurden, wo es Regeln für den Transport, Verträge, Schuldscheine und Verfahrensvorschriften gab. Wurde ein Händler beispielsweise des Mordes bezichtigt, konnte er sich freikaufen und somit Gericht und Gefängnis umgehen.
    Heer und Handel, das waren die beiden Säulen der Macht. Auf keine der beiden konnte der Herrscher verzichten. Da Uriteschup von den Soldaten vergöttert wurde, machte sich Hattuschili zum Fürsprecher der Händler. Die Priesterschaft beherrschte seine Gemahlin Puducheba, die dem reichsten Adelshaus entstammte.
    Muwatalli war zu scharfsichtig,

Weitere Kostenlose Bücher