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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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bereits in halsbrecherischer Eile den Wehrgang herab: «Welche Ehre, mein Prinz!»
    Die Soldaten hoben ihre Lanzen und bildeten Spalier.
    «Hält General Baduk sich hier auf?»
    «Ja, ich habe ihm meine Räume zur Verfügung gestellt.»
    «Bring mich zu ihm.»
    Die beiden Männer stiegen die hohen und glitschigen Stufen einer steinernen Treppe hinauf.
    Hoch oben über der Festung wirbelte der Wind. Mächtige unbehauene Steinblöcke bildeten die Mauern der Räumlichkeiten des Statthalters. Öllampen, die dicken Rauch verbreiteten, hatten die Decken geschwärzt.
    Als er Uriteschup gewahrte, erhob sich ein beleibter fünfzigjähriger Mann.
    «Prinz Uriteschup…»
    «Geht es dir gut, General Baduk?»
    «Das Mißlingen meines Plans ist unerklärlich. Hätte die ägyptische Armee nicht so schnell zum Gegenschlag ausgeholt, hätten die Aufständischen in Kanaan und Amurru sich neu formieren können. Aber noch ist nicht alles verloren… Die Ägypter haben sie nur scheinbar wieder in der Hand. Die Machthaber, die dem Pharao Treue bekunden, träumen in Wirklichkeit davon, sich unserem Schutz zu unterstellen.»
    «Und warum hast du unseren bei Kadesch stationierten Truppen nicht befohlen, das ägyptische Heer anzugreifen, als es in Amurru einfiel?»
    Der General schien verwundert.
    «Das hätte einer formgerechten Kriegserklärung bedurft… dazu bin ich nicht befugt!
    Nur der Herrscher hätte eine solche Entscheidung treffen können.»
    Baduk, der früher genauso stürmisch und draufgängerisch war wie Uriteschup, wirkte nunmehr wie ein alter, erschöpfter Mann. Haar und Bart waren grau geworden.
    «Hast du deinen Rechenschaftsbericht fertig?»
    «Deswegen verweile ich ja hier ein paar Tage… Ich schreibe einen genauen und nicht beschönigenden Bericht.»
    «Kann ich mich zurückziehen?» fragte der Festungsvorsteher, der die militärischen Geheimnisse, die der obersten Führung vorbehalten waren, nicht hören wollte.

    «Nein», erwiderte Uriteschup.
    Es betrübte den Mann, der Demütigung des Generals beiwohnen zu müssen, denn er war ein seinem Lande ergebener großer Soldat. Aber Befehlsgehorsam war oberstes Gesetz bei den Hethitern, und gegen die Forderungen des Prinzen erhob man keinen Einspruch. Jede Gehorsamsverweigerung wurde unverzüglich mit dem Tode geahndet, weil es kein anderes Mittel gab, den Zusammenhalt einer Armee, die ständig auf Kriegsfuß war, zu sichern.
    «Die kanaanäischen Festungen haben dem ägyptischen Ansturm standgehalten», erklärte Baduk. «Ihre Soldaten haben sich geweigert, sich zu ergeben.»
    «Das ändert nichts am Ergebnis», befand Uriteschup. «Die Aufständischen wurden niedergemacht, und Kanaan befindet sich erneut unter ägyptischer Vorherrschaft. Das gleiche gilt für Megiddo: ein Fehlschlag!»
    «Leider, in der Tat! Dabei waren unsere Verbündeten von unseren Männern bestens ausgebildet worden. Dem Willen des Herrschers gemäß hatten sie sich nach Kadesch zurückgezogen, damit keine Spur darauf hindeutete, daß in Kanaan und Amurru Hethiter gewesen waren.»
    «Reden wir doch gleich über Amurru! Wie oft hast du beteuert, der Fürst fresse dir aus der Hand und würde sich niemals mehr Ramses unterwerfen?»
    «Mein gröbster Fehler», sagte Baduk zerknirscht. «Das Vorgehen der ägyptischen Armee war beispielhaft: anstatt den Weg entlang der Küste zu nehmen, der unausweichlich in die von unseren neuen Verbündeten gestellte Falle geführt hätte, sind sie durchs Inland gekommen. So fielen sie dem Fürsten von Amurru in den Rücken und ließen ihm keine andere Wahl, als sich zu ergeben.»
    «Sich zu ergeben, sich zu ergeben!» wetterte Uriteschup. «Du führst überhaupt kein anderes Wort mehr im Mund! Sollte die von dir gepredigte Strategie nicht darauf abzielen, die ägyptische Armee zu schwächen, ihre Fuß- und Streitwagentruppen zu vernichten? Statt eines solchen Erfolges bescherst du uns die Erkenntnis, daß die Soldaten des Pharaos kaum Verluste erlitten haben und sich ihrer Kampfkraft und ihres siegreichen Ramses brüsten!»
    «Ich weiß um mein Versagen und suche es auch nicht zu beschönigen. Ich habe zu Unrecht dem Fürsten von Amurru getraut, dem Ehrlosigkeit lieber war als Kampf.»
    «Niederlagen gehören nicht in die Laufbahn eines hethitischen Heerführers.»
    «Meine Männer haben keine Niederlage erlitten, Prinz, nur der Plan, die ägyptischen Schutzgebiete aus dem Gleichgewicht zu bringen, ist mißlungen.»
    «Du hast Angst bekommen vor Ramses, nicht

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